Wer rauchen will, wird weiter rauchen
Seit 1. Jänner gilt das neue Jugendgesetz: So denken die obersteirischen Jugendlichen übers Rauchen.
Im neuen Jugendgesetz, das seit 1. Jänner in Kraft getreten ist, sind jede Menge Neuerungen enthalten. Um in Erfahrung zu bringen, wie weit diese neuen Regelungen im Bewusstsein der Jugendlichen und der Eltern angekommen sind, startete das Jugendressort Steiermark und das Meinungsforschungsinstitut "M Research" gemeinsam mit der WOCHE eine große Umfrage.
Befragt wurden rund 1.200 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren und Eltern von Jugendlichen. Die Befragung wurde auch regional gestaffelt durchgeführt. Für die Obersteiermark wurden 190 Jugendliche und 136 Eltern befragt. Grundsätzlich ist die Änderung des Jugendgesetzes bei 80 Prozent der Jugendlichen bekannt. Dabei sind Themen wie Ausgehzeiten, Alkohol und Rauchen am gegenwertigsten.
Weils die Gruppe verlangt
Dass das Rauchen erst ab 18 Jahren gestattet ist, ist Jugendlichen und Eltern gleichermaßen bewusst. Wie aber halten es obersteirische Jugendliche generell mit Verboten? 97 Prozent der obersteirischen Jugend ist es bekannt, dass das Rauchen erst ab vollendetem 18. Lebensjahr erlaubt ist.
Auf die Frage, warum sie mit dem Rauchen anfangen, antworten 71 Prozent mit dem Gruppenzwang. 45 Prozent glauben, jemanden etwas beweisen zu wollen und 32 Prozent sagen, es sei cool zu rauchen.
Ob das neue Jugendgesetz die Jugendlichen vom Rauchen abhält? Mehr als 83 Prozent der jungen Obersteirer sagen nein.
Wie teuer sollte für die Jugendlichen eine Packung Zigaretten sein, damit sie nicht mehr rauchen würden? Teurer als 12,50 Euro sagen 65 Prozent der Jugendlichen.
Warum wird eigentlich geraucht? 21,7 Prozent wollen sich dabei beruhigen und entspannen. Nur 1,4 Prozent glauben, dass sie zu dumm dazu sind, die Konsequenzen zu erkennen.
"Eher weniger streng"
Jetzt zu den Eltern: 48 Prozent der befragten Eltern aus der Obersteiermark glauben, dass das Jugendgesetz eher nicht streng ausgelegt ist. Nur drei Prozent meinen, dass es sehr streng ist. 72 Prozent der Eltern glauben nicht, dass das Gesetz die Jugendlichen vom Rauchen abhält, aber 74 Prozent finden die Regelung gut, dass erst ab 18 Jahren geraucht werden darf.
Vielfach sind auch die Eltern überzeugt, dass die Jugendlichen, die rauchen wollen, auch weiterhin rauchen werden.
Aus der Sicht des Trafikanten
Herbert Hasewend, Inhaber der Trafik am Bahnhof Bruck – die übrigens mit September in die ehemalige Sparda-Bank-Filiale in der Bahnhofstraße übersiedelt und dort weiterhin 365 Tage im Jahr geöffnet hat: "In der Trafik haben wir kaum Probleme mit den Jugendlichen. Die meisten halten eh schon ihre Ausweise entgegen und hat einer einmal keinen Ausweis dabei, dann bekommt er nichts, das wird akzeptiert. Ich habe auch schon einen 26-Jährigen nach einem Ausweis gefragt, weil der so jung ausgeschaut hat, sogar der hat mir den Ausweis gezeigt. Wenn aber ein 18-Jähriger ganz legal fünf verschiedene Packungen Zigaretten kauft, dann kann sich jeder denken, was er damit macht: Draußen an seine minderjährigen Freunde weitergeben."
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