Jetzt ist es fix: Voestalpine baut neues Edelstahlwerk in Kapfenberg

Industrie 4.0 oder: Was lange schmiedet, wird ewig gut: Das modernste Stahlwerk der Welt wird in Kapfenberg gebaut – geplante Fertigstellung 2021. | Foto: voestalpine AG
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  • Industrie 4.0 oder: Was lange schmiedet, wird ewig gut: Das modernste Stahlwerk der Welt wird in Kapfenberg gebaut – geplante Fertigstellung 2021.
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Nach mehr als zweijähriger Planungsphase wurde in der Aufsichtsratssitzung der Voestalpine AG die finale Standortentscheidung getroffen: Das modernste Edelstahlwerk der Welt zur Belieferung anspruchsvollster Kundensegmente wird mit einem Investitionsaufwand von 330 bis 350 Millionen Euro in Kapfenberg, Steiermark, entstehen und ersetzt damit ab 2021 die bestehende Anlage.

Mit dieser Großinvestition, die die Basis für die Erhaltung von rund 3.000 Arbeitsplätzen ist, setzt die "High Performance Metals Division" des Voestalpine-Konzerns wie es in einer Aussendung heißt "einen technologischen Meilenstein in der Herstellung zukunftsweisender Hochleistungsstähle für die internationale Luftfahrt-, Automobil- sowie Öl- & Gasindustrie".
Noch Ende dieses Jahres wird mit den baulichen Vorbereitungen für das Investment direkt neben dem bisherigen Werksgelände begonnen. Der Spatenstich erfolgt 2018, nach dreijähriger Bauzeit soll die neue High-Tech-Anlage 2021 den Betrieb aufnehmen und damit das derzeitige Böhler-Edelstahlwerk in Kapfenberg ablösen.

„Die Entscheidung, die Anlage mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 330 bis 350 Millionen Euro in einem Hochkostenland wie Österreich zu errichten, war alles andere als einfach. Den entscheidenden Ausschlag haben dabei die Menschen gegeben: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihr profundes Wissen und ihre Einsatzbereitschaft wiegen letztlich stärker als alle kritischen Aspekte“, so Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der Voestalpine AG.
Mit ausschlaggebend für die Standortentscheidung zugunsten Kapfenbergs waren letztlich auch das hervorragende Forschungsumfeld im Bereich der Metallurgie, die vorhandene Infrastruktur sowie die Nähe zu wichtigen Kunden.

"Es ist kein Zufall"

"Uns fällt ein Riesenstein vom Herzen. Wir haben bereits seit Monaten viel Energie und Geld in Vorleistungen gesteckt. Unsere Hausaufgaben haben wir erledigt. Die Verfahren, für die wir zuständig sind, haben wir in Rekordzeit abgewickelt. Bis hinauf zum Bundeskanzler waren alle involviert. Es ist kein Zufall, dass sich Weltmarktführer ausgerechnet in Kapfenberg niederlassen", erklärte der frischgebackene Bürgermeister von Kapfenberg, Fritz Kratzer, in einer ersten Stellungnahme.
Und Kratzer weiter: "Diese Investition ist eine elementare Entscheidung für die gesamte Obersteiermark. Wir haben hier auch aufgrund der Ausbildungsstätten FH Joanneum und HTL die hochqualifiziertesten Arbeitskräfte – und genau darauf zielt Industrie 4.0 ab."

140 Millionen Euro für Leoben Donawitz

Die Voestalpine verankert sich nicht nur in Kapfenberg, auch in Leoben wird eifrig investiert. Mit der offiziellen Eröffnung des neuen Hightech-Drahtwalzwerkes am Sitz der Metal Engineering Division in Leoben-Donawitz baut die Voestalpine ihre international führende Position im Bereich Qualitätsdraht weiter aus. Die vollautomatisierte Anlage – Gesamtinvestitionsvolumen 140 Millionen Euro – produziert künftig jährlich 550.000 Tonnen höchstqualitativen Walzdraht für anspruchsvollste Anwendungen in der Automobil-, Energie-, Bau- und Maschinenbauindustrie.

"Mit dem neuen Drahtwalzwerk in Donawitz, das uneingeschränkt Industrie-4.0-Standards entspricht, setzen wir weltweit neue Maßstäbe hinsichtlich moderner industrieller Fertigungsprozesse“, betonte Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der Voestalpine AG.

Reaktionen:

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP):  "Das ist ein großer Tag für die Steiermark! Wir sind die Heimat der Hochtechnologie und damit ein Land mit Zukunft. Das neue Stahlwerk sichert und schafft Arbeit für die Steiermark. Diese Investition ist auch eine Bestätigung für die gute Arbeit der Landesregierung, denn wir haben parteiübergreifend gemeinsam alles daran gesetzt, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Nach der Eröffnung des neuen Drahtwalzwerkes in Donawitz ist diese Entscheidung ein weiteres Zeichen dafür, dass unser Land als Standort für Hightech-Unternehmen attraktiv ist. Die Voestalpine, AT&S, Pankl und der Red-Bull-Ring sind Paradebeispiele dafür, dass aus der einst krisengebeutelten Obersteiermark eine Region mit Zukunft wurde."

LH-Stv. Michael Schickhofer (SPÖ):
"Mit diesem Mega-Projekt bekommt das ganze Mürztal Perspektiven, gut bezahlte Jobs und Lehrstellen für unsere Jugendlichen. Damit sind tausende Arbeitsplätze für Jahrzehnte gesichert. Wir haben dafür gekämpft - und unsere vielen Gespräche haben sich ausgezahlt. Nach dem weltweit modernsten Tunnelforschungszentrum in Eisenerz und dem hochmodernen Drahtwalzwerk der Voest in Leoben kommt mit dem Edelstahlwerk in Kapfenberg der dritte gewaltige Impuls in die Obersteiermark."

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP):  „Ich freue mich über die Entscheidung der Voestalpine AG, das neue Edelstahlwerk in Kapfenberg zu errichten und danke Generaldirektor Wolfgang Eder und dem gesamten Management für dieses starke Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Steiermark. Die Investition ist eine wichtige Voraussetzung für weiteres Wachstum der steirischen Voest-Standorte und stärkt die gesamte Region"

Mehr Informationen:
Voestalpine AG
Stadt Kapfenberg

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