Bruck-Mürzzuschlag
Unser Bezirk als Pilot-Region
Bruck-Mürzzuschlag startet steiermarkweit als erste Region mit "Erwachsenen-Sozialarbeit".
1.839 Personen haben mit Stand Ende Dezember 2018 in unserem Bezirk Mindestsicherung bezogen – ein Fall für die Erwachsenensozialarbeit, denn: "Das bedeutet immer eine soziale Notlage", so Soziallandesrätin Doris Kampus bei einer Pressekonferenz in Turnau vergangenen Freitag. Und weiter: "Es bedeutet aber auch, dass es notwendig ist, nach den Ursachen zu fragen und wenn möglich zu helfen. Dazu muss man hinter die Kulissen des Falles blicken. Wir lassen niemanden zurück."
Aus diesem Grund gibt es seit rund einem halben Jahr im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag eine neues, innovatives Sozialangebot: nämlich die Erwachsenensozialarbeit. Ziel des steiermarkweiten Pilotprojektes ist es, beispielsweise Bezieher von Mindestsicherung durch Beratung und Betreuung von Sozialarbeiterinnen zu stärken, ihre sozialen Probleme zu lösen und damit ihre Notlage zu überwinden. "Wir wollen Betroffene durch Beratung und Betreuung dazu befähigen, ihre Leben wieder stärker selbst in die Hand zu nehmen", so Kampus.
Es geht vor allem darum, Menschen vor dem sozialen und finanziellen Absturz zu bewahren, durch Hilfe bei drohender Delogierung etwa, oder aber auch auf der Suche nach einem Arbeitsplatz oder durch Schuldnerberatung. Langfristig erwartet man sich dadurch eine Senkung der Mindestsicherungsbezieher.
Pilotprojekt in der Region
Das Angebot der Erwachsenensozialarbeit gibt es mittlerweile seit knapp einem halben Jahr; seit 1. Juli 2018 wurden auf diese Weise im Bezirk mit 118 Menschen 380 Gespräche geführt. Diese sind entweder auf der Bezirkshauptmannschaft in Bruck und Mürzzuschlag direkt möglich, oder auch in den jeweiligen Gemeindeämtern. "Wir haben ein barrierefreies Bürgerservicebüro, das auch für die Erwachsenensozialarbeit genützt wird", so der Turnauer Bürgermeister Stefan Hofer. "Für Menschen in Notlagen, die oft kein Auto haben, wäre die Fahrt in die Bezirkshauptmannschaft mit Kosten verbunden, das wird ihnen so erspart."
Zielgruppe des Projektes sind junge Erwachsene, alleinerziehende Frauen, aber auch ältere allein lebende Menschen.
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