Alternativ schon in der Schule

Einblick gebend: Marion Zenz erklärt Direktor Günther Mandlbauer und Bgm. Fritz Pichler die Grundzüge der Jenaplan-Methode.
  • Einblick gebend: Marion Zenz erklärt Direktor Günther Mandlbauer und Bgm. Fritz Pichler die Grundzüge der Jenaplan-Methode.
  • hochgeladen von Markus Hackl

Warum nicht Montessori? Warum nicht Jenaplan? 80 Kinder besuchen die Volksschule in Stanz. Unterrichtet werden sie in fünf Klassen von ebensovielen Lehrpersonen. Sehr oft im Frontalunterricht: Lehrer vorne, Kinder sitzen aufgereiht. Geht es nach der Lehrerin Marion Zenz, dann soll diese "antiquierte" Unterrichtsform aufgeweicht werden – mit Jena-plan.
"Jenaplan fördert das selbstständige Lernen, fächer- und klassenübergreifend. Die Kinder arbeiten an Projekten, sie lernen zu recherchieren, sie lernen sich und ihre Projekte zu präsentieren; sie wissen, was es heißt, eine eigene Meinung zu haben und diese auch zu vertreten", erklärt Marion Zenz in wenigen Worten das Jenaplan-Modell.
Marion Zenz hat sich zur Jena-plan-Pädagogin ausbilden lassen. Mit einer 3. Klasse hat es bereits ein Jenaplan-Projekt über die Heimatgemeinde als Versuch gegeben. "Kinder und Eltern waren begeistert, für die Kinder war es ein prägendes Erlebnis, an diesem Projekt mitarbeiten zu dürfen", erzählt Marion Zenz.

Montessori & Jenaplan

Schulleiter Günther Mandlbauer kann sich vorstellen, den Jenaplan ab dem Schuljahr 2017/18 in einigen Projekten in den Schulunterricht einfließen zu lassen. "Unser Ziel ist es, die reformpädagogischen Modelle von Montessori und Jenaplan ineinander fließen zu lassen. Daraus kann sich ein eigener Schultyp entwickeln, der sich ganz an unsere Erfordernisse anpasst", erklärt Günther Mandlbauer.

Standort absichern

Bürgermeister Fritz Pichler ist von diesem Schulversuch begeistert. "Es zeigt uns, welche wertvollen Projekte entstehen, wenn sich Menschen für ihren Ort engagieren." Laut Fritz Pichler sind diese reformpädagogischen Ansätze bestens dazu geeignet, den Schulstandort in der Stanz längerfristig abzusichern. "Wir müssen uns von anderen Schulen abheben." Günther Mandlbauer ergänzt: "Für uns geht es auch darum, die Vierklassigkeit an der Schule zu erhalten. Die Prognosen der künftigen Schülerzahlen lassen in einigen Jahren einen Rückgang der Schülerzahlen erwarten."

Hintergrund: Peter Petersen und Jenaplan
Der Jenaplan ist ein Schulentwicklungskonzept, das von dem Pädagogen Peter Petersen 1927 erdacht und begründet wurde. Petersens Konzept entstand an der deutschen Universität Jena. Während die Jenaplan-Pädagogik bis heute anerkannt ist, gilt ihr Begründer als umstritten. Der Reformpädagoge hatte sich kurz nach Einführung des Jenaplans stark dem Nazi-Regime angenähert.

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