Angst nehmen und Mut schenken

Die Haussammler der Caritas sind heuer noch bis zum 14. April unterwegs und helfen so Steirern in Not. | Foto: Caritas Steiermark
  • Die Haussammler der Caritas sind heuer noch bis zum 14. April unterwegs und helfen so Steirern in Not.
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  • hochgeladen von Angelika Kern

Armut und Not können schneller kommen, als man glaubt – und sie können vor allem jeden treffen: Jobverlust, Mietrückstände, Krankheit, Delogierung. Diese tragische Spirale kennen die Mitarbeiter der Caritas nur allzu gut. Menschen aus dem Sog dieser Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zu ziehen, ist das Ziel der alljährlich von der Caritas durchgeführten Haussammlung, die heuer noch bis zum 14. April stattfindet. Das Motto: "Mut ist größer als Angst". Mut erfordert es einerseits, um Hilfe zu bitten. Mut kostet es aber andererseits auch, an fremde Türen zu klopfen. Mut, den die rund 4.000 Haussammler aufbringen, die gerade steiermarkweit unterwegs sind, um für Obdachlosenprojekte wie die Arche 38, für Familien und für Einzelpersonen in Not Spenden zu sammeln. Und man ist immer auf der Suche nach neuen Freiwilligen.

Einer von ihnen ist Christian Gödl, Pastoralassistent, Pfarr-Caritas-Verantwortlicher und auch verantwortlich für die Caritas-Haussammlung in Bruck. Er ist bereits seit acht Jahren als Sammler unterwegs: "In Bruck sind im Moment 25 Ehrenamtliche unterwegs, die einige hunderte Haushalte besuchen. Wir versuchen, ein möglichst großes Gebiet abzudecken und gehen wirklich von Haus zu Haus."

Die Reaktionen der Leute sind dabei sehr unterschiedlich: "Manche warten schon auf uns, manche haben auch schon ein persönliches Vertrauensverhältnis zu ihrem Sammler entwickelt. Es gibt aber natürlich auch abweisende Reaktionen, Beschimpfungen, manche wollen ihren Frust abladen. Aber damit muss man umgehen lernen", so Gödl. Ebenso wichtig ist, dass die Sammmler gut informiert sind, Folder mithaben und die Leute informieren können. Das Interesse am Thema sowie an der Begegnung mit Menschen und an einem guten Miteinander sind dafür ebenso Voraussetzung.

Was Christian Gödl an dieser Tätigkeit so gefällt ist, dass man dabei die Stimmung in der Bevölkerung besser mitbekommt und damit auch gleich Aufklärungsarbeit bei eventuell falsch Informierten leisten kann. "Und man hin und wieder auch Fälle, die Hilfe brauchen und auf die man sonst nicht aufmerksam geworden wäre. Unsere Sammler werden darauf auch sensibilisiert."

Jeder kann helfen

Helfen kann man übrigens nicht nur durch Spenden, sondern auch indem man selbt Haussammler wird. "Das kann im Prinzip jeder machen, der volljährig ist", erklärt Georg Eichberger, der die Caritas Haussammlung in der Steiermark verantwortet. "Wer gerne mit Menschen redet, ein großes Herz, aber auch ein dickes Fell mitbringt, meldet sich am besten in seiner Heimatpfarre und kann schon heuer mitgehen", motiviert Eichberger.

Spendenabsetzbarkeit neu

Spenden, die 2017 getätigt werden, müssen ab 2018 nicht mehr dem Finanzamt gemeldet werden, sondern werden automatisch erfasst und in der Arbeitnehmerveranlagung berücksichtigt. Voraussetzung dafür ist, dass die Spender ihren Vor- und Zunamen sowie einmalig auch ihr Geburtsdatum bekanntgeben. Genauere Informationen hierzu liefert das Bundesfinanzministerium.

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