Shuttle-Taxi sorgt für Unruhe
Weil sein Taxiunternehmen nicht zum Zug gekommen ist, geht Karlheinz Spreitzhofer jetzt eigene Wege.
Noch vor wenigen Wochen wurde in Thörl bei einer Pressekonferenz stolz das neue Projekt "Shuttle-Dienst" für die Gemeinden St. Ilgen, Etmissl und Thörl präsentiert. Jetzt herrscht rund um das Thema helle Aufregung. Grund dafür: Der bei diesem Projekt nicht zum Zug gekommene Taxi-Unternehmer Karlheinz Spreitzhofer von Hochschwab-Reisen fühlt sich schwer benachteiligt: "Obwohl unser Unternehmen in dieser Gegend schon seit Jahren im Schüler- und Krankentransportwesen tätig ist, wurden wir bei der Auftragsvergabe weder berücksichtigt, noch dazu eingeladen, ein Angebot vorzulegen", ärgert sich Spreitzhofer. Der Auftrag sei ohne öffentliche Ausschreibung an das Konkurrenzunternehmen Gombotz aus Etmissl vergeben worden.
Vizebürgermeister Günther Kaltenegger zu den Vorwürfen: "Ja, das stimmt. Wir haben den Auftrag nicht ausgeschrieben, das ist bei dieser Summe (es ging um rund 7.200 Euro, Anm. der Red.) auch nicht zwingend vorgeschrieben. Wir haben uns von der Firma Gombotz ein Angebot eingeholt, da wir das gesamte Projekt seit dem Frühjahr auch gemeinsam ausgearbeitet und vorbereitet haben. Auf Hochschwab Reisen haben wir ehrlich gesagt dabei einfach vergessen."
Da es zu diesem Zeitpunkt noch keinen Gemeinderatsbeschluss gab, legte Spreitzhofer der Gemeinde ein Angebot vor, das um die Hälfte günstiger war, als jenes von Gombotz. Dennoch kam die Konkurrenz zum Zug - weil diese das Angebot nachträglich unterboten hat. Ein für Spreitzhofer untragbarer Umstand.
Den Vorschlag Kalteneggers, die Shuttle-Dienste doch gemeinsam zu bestreiten, und sich die Fahrten 50:50 aufzuteilen, lehnte Spreitzhofer ab. Stattdessen will er jetzt auf eigene Faust günstige Shuttle-Fahrten innerhalb der drei Gemeinden um jeweils einen Euro anbieten - jedoch ohne finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde. Gombotz hingegen verlangt für die Hinfahrt drei, für die Rückfahrt vier Euro. Ob sich das ganze wirtschaftlich für einen der beiden überhaupt rentieren kann, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Kaltenegger dazu: "Mich interessiert dieser Konkurrenzkampf nicht, ich will nur ein funktionierendes Projekt haben."
Und Gemeindekassierin Martina Krenn bringt es auf den Punkt. "Es ist wirklich schade, dass das ganze so gelaufen ist. Denn eigentlich ist das Projekt an sich ja ein positives." Und weiter: "Viel sinnvoller wäre es aber gewesen, gleich über eine große Regionslösung für alle sechs umliegenden Gemeinden nachzudenken und nicht schon im Vorfeld in nur den drei Gemeinden ein eigenes Süppchen zu kochen."
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