Großer Schaden für Kapfenberg

Rechte Politik bereitet Sorgen: Stadtamtsdirektor Christian Theiss und Bürgermeister Manfred Wegscheider.
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  • hochgeladen von Angelika Kern

Mit seinem Vergleich eines Wahlkampfplakat-Sujets des Bundespräsidenten-Kandidaten Alexander van der Bellen mit einer Aufnahme von Adolf Hitler hat der Kapfenberger FP-Vizebürgermeister Reinhard Richter vergangene Woche für großes Aufsehen gesorgt – nicht nur in Kapfenberg, sondern weit über die österreichischen Grenzen hinweg. "Wir erhalten deshalb Medienanfragen aus Deutschland, Holland, Belgien und Italien. Kapfenberg ist dort überall Thema, aber leider im negativen Sinn", zeigt sich Bürgermeister Manfred Wegscheider verärgert. "Wir haben in unserer Stadt zwölf Weltmarktführer, es haben sich in den letzten Jahren durch den sozialen Frieden hier bei uns und durch die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften zahlreiche Betriebe neu angesiedelt, es gibt wirklich viele innovative Ansätze und Verhandlungen für eine positive Zukunft. Dafür brauchen wir jede Form der Unterstützung. Aber diese Form der Unterstützung braucht niemand. Das, was momentan bei uns passiert, schadet dem Ansehen der Stadt ganz gewaltig! Es ist im Moment praktisch unmöglich, positive Inhalte zu transportieren."

Lösung noch diese Woche

Den Vergleich van der Bellens mit Hitler und damit die Anschwärzung des Bundespräsidenten-Kanddaten findet der Bürgermeister untergriffig. Wegscheider forderte daher am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz zum wiederholten Male den Rücktritt des zweiten Vizebürgermeisters. "Er hat sich weder für seinen Fehltritt entschuldigt, noch irgendein Statement dazu abgegeben. Ich fordere ihn daher auf, zurückzutreten. Gleichzeitig fordere ich die Landes-FP als auch die Bundes-FP auf, sich zu dem Fall zu äußern", so Wegscheider. "Das ist nämlich kein Lausbubenstreich mehr! Was zuviel ist, ist zuviel. Es gehört jetzt ein Schlussstrich gezogen!"
Die Stadt Kapfenberg und mit ihr die ganze Region habe diese Form der Politik nicht verdient, so Wegscheider. "Ich bin der Meinung, dass wenn man zu den Vorfällen schweigt, man sich automatisch mitschuldig macht. Es hat zwar bisher keine gröberen Differenzen in der Stadtpolitik gegeben und auch keine zerstörerischen Tendenzen, aber eine Zusammenarbeit in der Gemeindepolitik in Zukunft wird schwierig werden, wenn keine Entschuldigung von Richter kommt."
Unter der Hand wird spekuliert, dass der bevorstehende Wahlgang zur Bundespräsidentenwahl am kommenden Sonntag mit ein Grund ist, warum von Richter im Moment nichts zu hören und nichts zu sehen ist. Scheinbar will man den Wahlausgang abwarten und erst dann eine Entscheidung treffen.

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