Der lange Weg zum Ski-Ass
Anja Pichler aus Kindberg gilt als eines der größten Nachwuchstalente im Schifahren.
Das Arbeitspensum für eine 16-Jährige ist enorm: Da ist einerseits der reguläre Schulbetrieb einer Schi-HAK, andererseits geht die Schisaison mit Österreichischen Meisterschaften, Landesmeisterschaften und internationalen Nachwuchsbewerben in die finale Phase. Trotzdem wirkt Anja Pichler immer noch sehr entspannt. Gerade erst ist sie mit Sack und Pack vom Schulort in Schladming in ihrem Heimatort Kindberg angekommen.
Eine Nacht zu Hause schlafen, dann geht es schon zum nächsten Renneinsatz.
"Wenn mir das Schifahren nicht so großen Spaß machen würde, würde ich es nicht tun", erklärt Anja Pichler. "Was viele nicht für möglich halten: Der Antrieb kommt ganz allein von Anja. Sie war es auch, die mit acht Jahren unbedingt zum Kindberger Schi-club wollte", sagt ihr Vater Markus Pichler.
Start in Italien
Bei den Österreichischen Meisterschaften wurde Anja Pichler zweite im Riesentorlauf und achte im Super-G. Im Slalom ist sie ausgefallen. Zur Belohnung darf sie jetzt beim internationalen Schülerrennen in der Nähe von Bologna starten. "Von dürfen ist hier keine Rede mehr, hier gibt der ÖSV die Regeln vor", erklärt Markus Pichler.
Bislang ist Anja Pichler in der Schülerkategorie gestartet. In der nächsten Saison startet sie bei den FIS-Bewerben (keine Alterskategorien mehr). "So 30 bis 40 FIS-Rennen werden pro Saison schon von mir erwartet. Ich beginne jetzt wieder bei Null", erklärt Anja Pichler. Sie beginnt tatsächlich mit null FIS-Punkten. Ihre Bewährungszeit dauert zwei Saisonen. So lange gibt ihr der ÖSV Zeit, sich zu entwickeln. In dieser Zeit entscheidet der Verband, ob sie in den ÖSV-Kader aufgenommen wird, oder ob Anja Pichler im steirischen Landeskader verbleibt.
Die FIS-Rennsaison wird auch sehr kostenintensiv. Anja Pichler startet für den Schiclub Kindberg. "Wir haben dem Schiclub sehr viel zu verdanken, viel Unterstützung kommt auch vom Landesverband, aber jetzt sind wir auch auf zusätzliche Sponsoren angewiesen", sagt Markus Pichler.
Dass Anja Pichler Schifahrerin wurde, ist keine Selbstverständlichkeit. In ihrer Hauptschulzeit war sie begeisterte Fußballerin und stand sogar in der steirischen Auswahl. Fußball spielt sie immer noch gerne, ebenso ist Mountainbiken eines ihrer liebsten Hobbys. Eine echte "Sportskanone" eben.
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