Nahrung als Medizin – Markus Stark weiß wie es geht

Diese Startnummer gehörte Reinfried Herbst | Foto: Michael Maili
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WOCHE Tischgespräch mit dem Turnauer Markus Stark, dem Begründer von Evosan.

Markus Stark, Sie haben relativ spät zu studieren begonnen, dann aber gleich zwei Ausbildungen hintereinander. Was war schuld daran?
Ich habe mit 15 Jahren Papiermacher gelernt, um gutes Geld zu verdienen. Der Beruf interessierte mich, allerdings wurde das Interesse größer, zu maturieren und zu studieren. Nachdem mich der Sport seit meinem 6. Lebensjahr begleitet hat, habe ich neben dem Schichtbetrieb die Matura und Studienberechtigung gemacht und in Graz Sportwissenschaften studiert.

Hat das zusammengepasst?
Damals war es perfekt, weil ich die Gelegenheit bekam, in allen österreichischen Papierfabriken ein Herz-Kreislaufprojekt (Hitzearbeit) gemeinsam mit der Uni Graz durchzuführen, das ich auch für meine Dissertation nützte.

Sie sind Dozent für klinische Psycho-Neuro-Immunologie (kPNI). Wie das?
Ich war schon immer wissbegierig und besuchte in München einen Sporternährungskurs, wo ich erstmals mit kPNI in Berührung kam und sofort fasziniert war. Bis hin zum Masterstudium in Spanien, wo ich als erster Österreicher 2008 abschloss, habe ich alle Ausbildungen zwei Mal besucht.

Was kann man sich darunter vorstellen?
Es ist ein medizinorientiertes Studium mit ganzheitlichem Blick auf den Menschen. Es ist eigentlich die Wissenschaft, wie Stress und unser Lebensstil uns krank machen. Mein Spezialgebiet ist die Immunologie in Zusammenhang mit Bewegung, Stress und epigenetischen Regulationsstörungen. Körper, Geist und Seele werden wieder in ein harmonisches Gleichgewicht gebracht und es werden natürliche Lösungen für die ganzheitliche Gesundheit erarbeitet.

Zum Beispiel?
Bei Asthma, was ich selbst hatte, liegt das Problem nicht immer in der Lunge sondern auch im Dickdarm. Und Allergien liegen bzw. entstehen im Darm. Das ist der Missing Link, den die Medizin nicht erklären kann. Das soll keine Kritik an Medizinern sein, sondern am Ausbildungssystem. Mediziner lernen auch heute noch nichts über Nahrung und deren Auswirkungen auf die Pathologien oder über darmassoziierte Erkrankungen.

Was sagen die Ärzte dazu?
Ich bilde Ärzte an der ganzheitlichen Medizinakademie aus und habe überaus positive Rückmeldungen. Gegenseitiger Wissens- und Erfahrungsaustausch wird gefördert. Sie erhalten durch kPNI eine vernetzte Denkweise.

2013 haben Sie ein ehemaliges Gasthaus samt Kegelbahn in Ihr eigenes Evosan Zentrum in ihrer Heimat Turnau umgebaut. Was passiert dort?
Evosan leitet sich aus Evo – Evolution, San - Sante Gesundheit ab. Also evolutionäre Gesundheit. Im Haus, wo man auch übernachten kann, bieten wir Entgiftungs- Bewegungs- Fortbildungswochen samt Kochkursen an, die meine Frau leitet. Wir versuchen den Leuten einen Lebensstil zu erklären, der sie krank machte und Tipps zu geben. Verknüpft mit optimaler Nährstoffversorgung, welche wir mit unserem Hauptgeschäft anbieten. Wir haben den Generalvertrieb für Naturesan, ein Mikro-Nährstoff-Sortiment, und versorgen Ärzte, Apotheken und Kunden in ganz Österreich.

Sie haben sehr viele Spitzensportler als Kunden? Wie kam es dazu?
Ich selbst war drei Jahre lang einer der stärksten Österreicher bei den Austrian Giant´s von Otto Wanz. Ich weiß, dass Training alleine zu wenig ist und dass die richtige Nahrung dazugehört. Doch damals kannte ich die perfekte Ernährung noch nicht. Nachdem ich die Paleo Methode in Vorträgen bekannt machte, lernte ich die Weltklasseathleten kennen. Darunter waren die Slalomfahrer Reinfried Herbst oder Manfred Pranger, Extremsportler Christoph Strasser oder den Radprofi Reto Hollenstein, die ihre Leistung mit der Ernährungsumstellung erheblich steigern konnten.

Wer kommt sonst noch zu Ihnen?
Jeder der sein Energielevel verbessern oder sein Gewicht reduzieren möchte. Menschen die ein schwaches Immunsystem haben erhalten unterstützende Maßnahmen.

Bald sehen wir sie auf ATV in „Der Speck muss weg“. Sie machen sich dort für die genannte Paleo Ernährung stark. Was essen die drei Frauen, die Sie begleiten?
Der Mensch ist und bleibt ein Mischköstler. Aber gegen unser normales genetisches Verhalten bewegen wir uns viel weniger als unser Vorfahren und essen Sachen, die unser Körper nicht kennt. Viel zu viel Zucker und Kohlenhydrate. Ich bin auch gegen das Vollkorn, das in der Schale Schadsubstanzen enthält und massive Darmprobleme auslösen kann. Paleoernährung heißt Fisch, frisches und naturbelassenes Gemüse, Fleisch in Maßen sowie Obst und Nüsse. Das Abendessen auszulassen gehört ebenso dazu wie das Weglassen von Kuhmilch und raffinierten Kohlehydraten und Getreide. Pro Tag 2-3 Mahlzeiten mit einer Pause von fünf Stunden.

Gibt es Erfolge?
Zuviel darf ich nicht verraten, aber ja, es gibt tolle Erfolge.

Interview: Andrea Stelzer

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