Zwischenbilanz
So steht es um die Bio-Wende im Burgenland
2018 läutete die Landesregierung die "Bio-Wende" im Burgenland ein. Am Freitag zog Agrarlandesrätin Astrid Eisenkopf eine Zwischenbilanz
BURGENLAND. Vier Monate nachdem das Zwölf-Punkte-Programm für die Bio-Wende präsentiert wurde (die Bezirksblätter berichteten), sieht LR Eisenkopf (SPÖ) das Land "auf einem sehr guten Weg" gehen. Schließlich sei bislang "einiges weitergegangen".
Bio-Flächen gewachsen
Dem ausgerufenen Ziel, den Bioanteil der burgenländischen Anbauflächen bis 2027 auf 50 Prozent zu steigern, ist man offenbar bereits einen Schritt näher gekommen: Statt der anfänglichen 31 Prozent stehe man nun bereits bei 37 Prozent, teilte Eisenkopf mit.
27 Förderanträge bewilligt
Landwirte, die auf eine Bio-Produktion umsteigen wollen, können seit dem 1. Juli 2019 15.000 Euro als Landesförderung beantragen. Bis heute wurden bereits 27 Anträge eingebracht und auch bewilligt, berichtet die Agrarlandesrätin. "Das ist mehr als erwartet. Deshalb haben wir den Förderrahmen von ursprünglich 255.000 Euro auch schon aufgestockt", erklärt Markus Pammer aus dem Team Eisenkopf. Förderanträge können vorerst noch bis zum 31. Oktober 2020 eingebracht werden. Bei Bedarf werde man diese Frist aber auch verlängern und den Förderrahmen dementsprechend anpassen, heißt es.
Bio-Essen in landesnahen Betrieben
Um neue Absatzchancen für Landwirte zu schaffen, stellen Land und landesnahe Betriebe ihre Küchen und Buffets auf Bio um. Auch hier sei man voll im Zeitplan, um das Ziel 50 Prozent Bio-Produkte bis 2021 beziehungsweise 100 Prozent bis 2024 zu erreichen, sagt Eisenkopf. Bei Milchprodukten und Eiern sei die Umstellung in den landesnahen Betrieben – wie zum Beispiel der KRAGES – bereits zu 100 Prozent erfolgt. Weitere Produktgruppen wie etwa Fleisch- und Wurstwaren würden bis Ende 2019 umgestellt.
Bio für die Kinder
Auch in Kindergärten und Landesschulen soll die Bio-Quote bis 2021 auf 50 Prozent und bis 2024 auf 100 Prozent gesteigert werden. Diese Vorgabe werde auch im Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz, das im Oktober novelliert werden soll, festgeschrieben. Begleitend dazu wird in Trausdorf eine Bio-Modellschule eingerichtet. Diese diene auch dazu, Erfahrungen zu sammeln, so die Landesrätin. Ende 2019 werde das Projekt GeKiBu (Gesunde Kindergärten Burgenland) um den Schwerpunkt Bio ergänzt und auf die Pflichtschulen ausgeweitet.
Bio-Modellgemeinden
Bereits angelaufen sind auch die Pläne zur Etablierung von Bio-Modellgemeinden. Mit den Gemeinden Pama, Kittsee, Heiligenbrunn und Piringsdorf haben sich erste Interessenten gemeldet. "Derzeit laufen Evaluierungen, welche Gemeinden die Aufgaben einer Bio-Modellgemeinde erfüllen." Im Herbst 2019 soll das Modell dann präsentiert werden.
Innovationspreis für Bio-Ideen
Anreiz für mehr Bio im Burgenland soll außerdem ein eigener Preis bieten: So sollen im November die besten Bio-Ideen mit dem "Bio Innovationspreis" des Landes ausgezeichnet werden.
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