Kommentar
Ausländer in Politik und Medien
Nur eine kurze Anmerkung zum aktuellen politischen Thema: Alexander Schallenberg, der nun das Kanzleramt übernommen hat, steht voll hinter dem Migrationskurs seines Vorgängers Sebastian Kurz. Nach der Brandkatastrophe im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos lehnte er nicht nur die Aufnahme von Flüchtlingen ab, sondern ließ sich auch zur alles anderen als diplomatischen Äußerung hinreißen, dass das „Geschrei nach Verteilung“ nicht die Lösung sein könne.
Kein Weg der Humanität
Nur ein Beispiel, in welche Richtung Österreichs Migrations- und Flüchtlingspolitik geht – es ist jedenfalls kein Weg, der von Humanität gerkennzeichnet ist. Die aktuell steigenden Aufgriffszahlen von Migranten an der Grenze zu Ungarn verstärken diesen Trend. Wir hören wieder regelmäßig von einer drohenden Flüchtlingswelle – zuletzt vom Tiroler Landeshauptmann, der damit noch glaubte, ein Argument für den Verbleib von Kurz als Kanzler gefunden zu haben.
Und wenn es um das Thema Gewalt an Frauen geht, dann überbieten sich Politik und Medien sehr schnell mit unreflektierten Zuschreibungen, die am Ende nur einen Schluss zulassen: Fast alle Ausländer sind gewalttätig. Das ist natürlich Humbug. Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen.
Eine differenzierteren Zugang zum Thema Gewalt und Ausländer haben naturgemäß Gewaltschutzeinrichtungen und Frauen- und Männerberatungsstellen. Einen humanen Umgang pflegen Flüchtlingseinrichtungen, wie das Haus „Sarah“ in Neudörfl, aber auch Politiker wie der Neudörfler Bürgermeister Dieter Posch. Sie hätten es verdient, öfter im Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stehen.
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