70 Jahre GVV Burgenland
„Finanzielle Absicherung der Gemeinden ist oberstes Ziel“
Der Sozialdemokratische Gemeindevertrerterverband Burgenland feiert heuer sein 70-jähriges Jubiläum. Gefeiert wurde gemeinsam mit allen Landesverbänden des Gemeindebundes.
WEISEN AM SEE. Das Restaurant „Das Fritz“ in Weiden am See war der würdige Rahmen der Geburtstagsfeier des „Gemeindevertreterverbandes Burgenlandes“ (GVV), der am 2. Juni 1951 – also genau vor 70 Jahren – in Neufeld an der Leitha gegründet wurde.
Gemeinden profitieren vom Strukturfonds
Präsident Erich Trummer betonte, dass der GVV Burgenland großen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung des Burgenlandes hatte. „Wir setzen uns vor allem für die Stärkung, Aufwertung und finanzielle Absicherung des ländlichen Raums ein“, so Trummer. Das sei vor allem bei den Verhandlungen zum Strukturfonds beim letzten Finanzausgleich gut gelungen. „Aktuell profitieren auch 119 von 171 burgenländischen Gemeinden von zusätzlichen Strukturfondsmittel aus dem zweiten Gemeindepaket in Höhe von 10,4 Millionen Euro, was einem Anteil von 10,4 Prozent der gesamten Mittel aus dem Strukturfonds entspricht“, so Trummer.
Meilensteine: Wasserleitungsverband und Müllverband
Als einen Meilenstein in der 70-jährigen Geschichte des GVV bezeichnete Trummer die Mitwirkung an der Gründung des Wasserleitungsverbandes Nördliches Burgenland als Gemeindeverband, dem mittlerweile 68 Gemeinden angehören.
Ein zweiter Meilenstein, an dem der GVV mitgearbeitet hat, war der Zusammenschluss aller Gemeinden des Burgenlandes zu einem landesweiten Abfallverband im Jahr 1980, der unter anderem ein landesweit einheitliches Sammel- und Verwertungssystem brachte.
„Diese beiden Meilensteine zeigen deutlich, wie wichtig Kooperation über Gemeindegrenzen und politische Grenzen hinweg für unser Land war und ist“, betonte Trummer.
„Jeder Bürger muss gleich viel Wert sein“
Die Weiterentwicklung und Stärkung des ländlichen Raums stehen auch in Zukunft im Fokus der Arbeit des GVV. „Die finanzielle Absicherung der Gemeinden ist oberstes Ziel“, so der GVV-Präsident. In diesem Zusammenhang erneuerte Trummer eine längjährige Forderung, die auf eine gerechtere Verteilung der Gemeindeertragsanteile abzielt: „Jeder Bürger muss gleich viel Wert sein!“
Renaissance des ländlichen Raums
Dem konnte Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl nur zustimmen. „Es geht hier nicht um Stadt gegen Land oder arm gegen reich, sondern es geht um die Raumentwicklung“, so Riedl der hinzufügte, dass es eine „Renaissance des ländlichen Raums“ gibt – unter anderem auch in Zusammenhang mit Home office und den Fragen rund um Umwelt, Lebensqualität und Familie.
Die Corona-Krise habe jedenfalls gezeigt, „dass die lokalen Einheiten die Herausforderungen am besten meistern können, weil sie ganz nahe bei den Menschen sind.“
Der GVV Burgenland
Der Sozialdemokratische Gemeindevertreterverband Burgenland (GVV) vertritt die Anliegen von 83 SPÖ Gemeinden und zwei Listengemeinden des Burgenlandes gegenüber den anderen Gebietskörperschaften. Gleichzeitig ist der GVV eine Teilorganisation des Österreichischen Gemeindebundes.
Die GVV-Präsidenten:
Auf Friedrich Robak, der von 1951 bis 1976 Obmann des Verbandes war, folgte von 1976 bis 1993 Franz Resch aus Neutal.
1993 wurde Landtagspräsident a.D. Walter Prior aus Siegendorf zum Präsidenten gewählt.
Bei der Landeskonferenz 2001 in Oslip übergab Walter Prior das Zepter an Bürgermeister Ernst Schmid aus Oggau.
Seit Februar 2013 ist Bürgermeister Erich Trummer aus Neutal als 5. Präsident in der Geschichte des GVV Burgenland im Amt.
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