LR Daniela Winkler
„Ich erwarte eine Entscheidung des Bundes zu Schulbetrieb und Kindergarten“
Burgenlands Bildungslandesrätin Daniela Winkler weist darauf hin, dass durch das schrittweise Öffnen der Geschäfte der Bedarf an Kinderbetreuung steigt.
BURGENLAND. „Wenn entschieden wird, die Wirtschaft wieder hochzufahren, so braucht es im gleichen Zug Lösungen für die Kinderbetreuung und den Schulbetrieb. Es ist zu wenig, in den Kindergärten und Schulen den Regelbetrieb einzustellen und nur für Notfälle eine Betreuungsmöglichkeit anzubieten“, sagt LR Daniela Winkler.
Richtlinien für Schutzmaßnahmen
Darüber hinaus hält die Bildungslandesrätin fest, dass es seitens des Bundes keine einheitlichen Richtlinien für Schutzmaßnahmen in den Kindergärten und Schulen gibt, wo die Kinder derzeit betreut werden. Die Landesrätin hat bereits zu Beginn der Corona-Krise in einem Schreiben an das Ministerium darauf hingewiesen und eine einheitliche Vorgehensweise vorgeschlagen.
„Eltern sind keine Pädagogen“
Viele Familien beklagen in der derzeitigen Situation die zusätzliche Belastung durch das Home-Schooling und die unklare Situation. „Die Lehrerinnen und Lehrer sind sehr bemüht, den Unterricht für die Kinder aus der Ferne so gut und effizient als möglich zu gestalten. Aber Eltern sind keine Pädagogen und in der aktuellen Situation aufgrund mehrerer Faktoren besonders gefordert. Wenn wir nicht eine allgemeine, umfassende Lösung anbieten, werden zum überwiegenden Teil Frauen die Betreuung der Kinder übernehmen und ihre Berufe nicht weiter ausüben können. Das wäre ein enormer sozialpolitischer Rückschritt“, betonte die Landesrätin.
„Corona-Prävention“
Um in den burgenländischen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen die Schutzmaßnahmen auf einen ansprechenden Wirkungsgrad zu heben, hat Winkler an die Erhalter und PädagogInnen ein Empfehlungsschreiben zu dem Thema „Corona-Prävention" in Auftrag gegeben. Dies beinhaltet unter anderem:
- Nur gesunde Kinder in den Kindergarten zu bringen.
- Die Übergabe der Kinder soll je nach örtlicher Begebenheit z.B. zeitlich gestaffelt in der Garderobe erfolgen, und Ein- und Ausgänge voneinander getrennt sein.
- Die Kinder sich sofort bei der Ankunft im Kindergarten und nach dem Umkleiden die Hände mit Wasser und Seife waschen sollen und so lernen, wichtige Hygienemaßnahmen einzuüben.
- Händedesinfektionsmittel für Kindergartenkinder sind nicht erforderlich. Das häufige Waschen mit Wasser und Seife ist völlig ausreichend und inaktiviert die SARS-CoV2-Viren sicher. Für Eltern und Personal können Desinfektionsmittel - sofern verfügbar - beigestellt werden.
- Da Kleinkinder nur schwer davon abzuhalten sind, sich im Gesicht und am Mund zu berühren, wird das Tragen einer MNS-Maske nicht empfohlen.
- Die Verwendung von MNS-Masken durch Kinder wird als wenig sinnvoll angesehen, da nicht zu erwarten ist, dass kleine Kinder die Masken ständig korrekt verwenden können.
- PädagogInnen wird die Verwendung eines Nasen-Mundschutzes im Rahmen von Teammeetings in beengten Räumen empfohlen, sofern der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
- Für bringende und abholende Eltern kann neben der Einhaltung eines Mindestabstandes auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorausgesetzt werden.
- Es kann von Kindergartenkinder nicht verlangt werden, beim Spielen voneinander entsprechenden Abstand zu halten. Insofern wird bei der Betreuung der Kinder kein Unterschied wie früher sein können.
Weiters wird auf die Homepage der AUVA (www.auva.at/coronavirus) hingewiesen, wo Dokumente zu den Themenbereichen „Richtiges Händewaschen mit Kindern", „Bringen- und Abholen der Kinder", „Hygiene beim Essen im Kindergarten" zum Download bereitstehen.
Kinderstoffmasken
Jenen Kindern, die derzeit in den Schulen betreut werden, stellt das Land genähte Mund-Nasen-Schutz Masken zur Verfügung. Die kindergerechten Masken können bei Bedarf für die Schülerinnen und Schüler in der jeweiligen Direktion angefordert werden. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass keine Trageverpflichtung besteht.
„Viele Eltern zeigen sich besorgt darüber, dass ihren Kindern in den Schulen keine Masken zur Verfügung stehen. Wir haben darauf reagiert und im Sinne des Umweltgedankens und der Nachhaltigkeit wasch- und wiederverwendbare Stoffmasken angeschafft“, sagt Winkler.
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