Podiumsdiskussion zur Landtagswahl 2020
Streit um das richtige Pflegemodell
Bei der von den Bezirksblättern veranstalteten Podiumsdiskussion zur Landtagswahl wurde auch heftig zum Thema „Pflege und Gesundheit“ debattiert.
BURGENLAND. Sehr unterschiedliche Meinung prallten vor allem rund um das kürzlich eingeführte Anstellungsmodell für pflegende Angehörige aufeinander.
ÖVP: „Modell nicht zielführend“
Für ÖVP-Spitzenkandidat Thomas Steiner ist dieses Modell nicht zielführend. „Es gibt noch viele offenene Fragen. Außerdem löst es nicht das grundsätzliche Problem“, so Steiner, der darauf hinwies, dass es insgesamt 17.000 pflegende Angehörige gibt. Außerdem forderte der ÖVP-Chef, dass die Hauskrankenpflege günstiger werden müsse. „Das sind wir die teuersten“, so Steiner.
SPÖ: „viele soziale Innovationen“
SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst betonte, dass der burgenländische Zukunftsplan Pflege, der „viele soziale Innovationen“ enthält, „mittlerweile in Österreich und Europa reüssiert.“ Zum Zeitpunkt der Podiumsdiskussion (Mitte Dezember 2019) gab es 80 Anträge für das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige.
Grüne: kommunale Gesundheitsstützpunkte
Grünen-Spitzenkandidatin Regina Petrik stellte das Konzept ihrer Partei im Bereich der Pflege vor, das unter anderem kommunale Gesundheitsstützpunkte vorsieht – mit „community health nurses - diplomierten Gesundheits- und Pflegefachkräften, die in einer Gemeinde verortet sind.“ Sie würden als Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen und kleinen Krankheitsfällen fungieren.
LBL: „Man hat verschlafen, Pflegerinnen auszubilden“
Für Manfred Kölly vom Bündnis Liste Burgenland ist das Konzept des Landes „nicht wasserdicht“. „Man hat verschlafen, Pflegerinnen auszubilden“, meinte Kölly, der außerdem die Ankündigung eines neuen Krankenhauses im Bezirk Neusiedl am See als „Wahlzuckerl“ bezeichnete.
FPÖ: Pflegegenossenschaften
FPÖ-Spitzenkandidat Johann Tschürtz merkte an, dass sich im Pflegeplan zahlreiche Elemente des FPÖ-Modells der „Pflegegenossenschaften“ wiederfinden. Tschürtz informierte auch über den Stand des Neubaus des Krankenhauses Oberwart. „Die Planungen sind weit fortgeschritten. Es wird drei Generalplaner geben.“
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