LR Winkler
„Wir sollten im Burgenland mit Präsenzunterricht starten“
Bildungslandesrätin Daniela Winkler fordert, dass die regionale Entwicklung der Corona-Pandemie mehr berücksichtigt werden soll. Im Burgenland wäre ein Präsenzunterricht bereits jetzt möglich.
BURGENLAND. „Gerade im Volksschulbereich war und ist zu beobachten, dass es Gemeinden mit ganz geringen oder gar keinen, andererseits mit massiven Corona-Fällen gegeben hat oder gibt. Diese Tatsachen finden keinerlei Berücksichtigung“, kritisiert Winkler.
Regional rasch reagieren
Das Burgenland wäre aufgrund seiner kleinstrukturierten Gegebenheiten in der Lage, mit entsprechenden Maßnahmen regional rasch bei den Bildungseinrichtungen in den einzelnen Ortschaften zu reagieren. „Wir sollten daher mit einer Präsenzphase starten und dann - je nach Corona-Infektionen - regional differenziert reagieren, denn unser primäres Ziel ist es, Schule vor Ort zu ermöglichen“, so Winkler, die gleichzeitig für das zweite Semester auch ein bis zwei zusätzliche Wochenstunden mit dem Klassenlehrer einforderte.
In 15 Minuten ein Testergebnis
Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz betont, , dass mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen das Burgenland sehr gut aufgestellt sei: „Mit den Selbsttests für Kids, die bei den Volksschulkindern von den Eltern zu Hause durchgeführt werden können und die binnen 15 Minuten ein Ergebnis liefern“, sagt Zitz.
„Unsere Schüler leisten Großartiges“
Anerkennung für die Leistungen von Eltern, Kindern und Jugendlichen unter diesen besonderen Umständen kommt von Roland Grassl, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Psychosozialen Dienstes Nordburgenland (PDS): „Unsere Schülerinnen und Schüler brauchen keine ‚Milde in der Beurteilung‘. Sie leisten Großartiges, zeigen ein Höchstmaß an Flexibilität und machen das Beste aus der Situation. Wenn allerdings Unsicherheiten gegeben sind, dann ist es besser, lieber einmal zu viel beim PSD anrufen, denn viele Probleme lassen sich oft schon durch eine telefonische Beratung aus der Welt schaffen.
ÖVP: „Populismus auf dem Rücken der Gesundheit“
Kritik an den Forderungen der Bildungslandesrätin kommt von ÖVP-Bildungssprecherin Julia Wagentristl. „Mit der Forderung nach regionaler Entscheidung über Schulschließungen zeigt SPÖ-Landesrätin Daniela Winkler, dass sie noch immer nicht verstanden hat, worum es bei der Corona-Pandemie wirklich geht. Sie will nur dort Schulen schließen, wo es positive Fälle gibt“, so Wagentristl in einer Aussendung. Das sei „reiner Populismus auf dem Rücken der Gesundheit. Denn es gibt eine gefährliche Mutation des Corona-Virus“, meint die ÖVP-Bildungssprecherin und ergänzt: „Die Schulschließungen sollen verhindern, dass es hier überhaupt zu Corona-Fällen kommt. Die Bürger sollen das Haus nur verlassen, wenn es wirklich notwendig ist.“
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