FH Burgenland zieht Bilanz
Ein Studienjahr wie kein anderes
Mit Beginn des Sommersemesters 2020 stellte Corona die Welt auf den Kopf. Dennoch zieht die FH Burgenland eine positive Bilanz.
BURGENLAND. Dass die FH Burgenland „Besonderes zusammenbringt“, habe sie mehrfach bewiesen, sagt FH-Geschäftsführer Georg Pehm. „Nie schien dieser Satz jedoch so treffend wie in den letzten Monaten.“ Innerhalb weniger Tage habe man es geschafft, die gesamte Lehre ins Netz zu verlegen – mit dem Effekt, „dass keine Studentin und kein Student Nachteile im Studienverlauf in Kauf nehmen muss“. Bei einer österreichweiten Umfrage unter 5.000 Studierenden wurde die FH Burgenland dafür mit Platz 1 aller Universitäten und Hochschulen belohnt, was die Zufriedenheit mit der Online-Lehre betrifft.
2.700 Bewerbungen
Nicht nur Corona bedingt zählt das letzte Studienjahr zu den intensivsten in der 26-jährigen Geschichte der Hochschule. „Noch nie zuvor hatte die FH mit 4.656 (+11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) so viele Studierende, noch nie ein so breites Angebot mit 60 Ausbildungsprogrammen und mit rund 2.700 auch noch nie so viele Bewerbungen um einen Studienplatz, wie heuer“, zählt Pehm auf. Der letzte Punkt sei jedoch nicht nur Grund zum Freuen. „Wir sehen die hohe Bewerberzahl mit einem lachenden und einem weinenden Auge – einerseits unterstreicht dies, wie attraktiv das Studienangebot ist. Andererseits schmerzt uns, dass doppelt so viele keinen Studienplatz bekommen können“, so Pehm.
Digitale Lehre
Auf die außergewöhnlichen Leistungen aller Lehrenden weist auch Silvia Ettl-Huber hin. Sie ist Vizerektorin für Forschung und Innovation sowie Leiterin des Departments Wirtschaft an der FH: „Der Wechsel von Präsenz-Lehre ins Internet funktioniert ja nicht auf Knopfdruck”, erklärt sie. „Tausende Lehrveranstaltungen mussten neu konzipiert und überarbeitet werden, um eine gute digitale Lehre sicherzustellen.“ Breite Erfahrung, hohe Kompetenz und Kommunikation auf Augenhöhe sei dabei besonders wichtig gewesen. Nicht umsonst bezeichnet sich die FH Burgenland als „wahrscheinlich persönlichste Hochschule Österreichs“. Die digitale Kompetenz habe geholfen. „Uns war es wichtig, von Anfang an ganz offen mit unseren Studierenden und Lehrenden zu kommunizieren. Deshalb haben wir uns auch früh überlegt, wie die Lehre im Herbst weitergehen kann,“ sagt Ettl-Huber. Angesichts der Corona-Entwicklung sei geplant, den Fokus weiter stark auf online zu setzen, Präsenzlehre aber dort, wo sie notwendig ist, so sicher wie möglich zu organisieren.
Ausbau des Studienangebots
Als „wichtige Entwicklungsetappen“ bezeichnet Ettl-Huber auch den Ausbau des Studienangebots, der in diesem Jahr gelungen ist. Neben einem neuen Bachelorstudiengang „Softwareentwicklung und vernetzte Systeme“, der im September am Standort Pinkafeld startet, soll es ab Herbst 2021 einen weiteren im Bereich „Angewandte Elektronik und Photonik“ geben. „Unsere Konzepte haben sich gegen hochrangige Konkurrenz durchgesetzt“, betont Ettl-Huber.
Keine Studiengebühren
Positive Nachrichten kommen auch von der Landespolitik: „Wir werden die FH und die Studierenden auf diesem erfolgreichen Weg weiter unterstützen und es wird an der FH Burgenland auch weiterhin keine Studiengebühren geben “, stellt Bildungslandesrätin Daniela Winkler einmal mehr klar. Das Team der Hochschule werde zudem intensiv daran arbeiten, das Studienangebot auszubauen. Besonders gefördert werden sollen Personen mit hoher beruflicher Kompetenz, aber ohne klassische Matura. Diesen soll ein Hochschulzugang noch besser ermöglicht werden. Im Verbund mit rund einem Dutzend internationaler Universitäten baue man andererseits Doktoratsprogramme weiter aus.
4,3 Millionen Euro vom Land
Das Land Burgenland verstehe sich als wichtiger Partner der Hochschule, sagt Winkler. Das Land trage mit rund 4,3 Millionen Euro jährlich zur Finanzierung der Infrastruktur ebenso bei wie zum Ausbau von Gesundheitsstudiengängen und von Forschungsaktivitäten. „Während Bund und Eisenstadt de facto Mittel kürzen, hat das Land ‚Studieren im Burgenland‘ forciert und die finanzielle Basis gestärkt.“
Zudem werde der Campus Pinkafeld um rund 30 Mio. Euro ausgebaut und zwei weitere Forschungszentren errichtet, erläutert Winkler: „Investitionen in Bildung heute sind die Erfolge von morgen.“
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