Arbeitsmarkt im Burgenland
Mehr Arbeitslose, aber auch mehr Beschäftigte
Der Arbeitsmarkt zeichnete sich im Oktober durch eine hohe Dynamik aus. So stieg die Zahl der Arbeitsaufnahmen und offenen Stellen, gleichzeitig gab es auch meHr Arbeitslose als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
BURGENLAND. Das Burgenland verzeichnete im Oktober 8.882 Arbeitslose, das sind um 20,4 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Im Bundesschnitt beträgt das Plus 24,4 Prozent.
Bezirk Eisenstadt besonders betroffen
Im Burgenland trifft die Krise alle Regionen stark: besonders betroffen ist der Bezirk Eisenstadt (+30,5 Prozent Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr). Über der 20 Prozent-Marke liegen auch die Bezirke Neusiedl/See (+23,6 Prozent), Jennersdorf (+22,1 Prozent) und Mattersburg (+21,4 Prozent).
Nachfrage nach Arbeitskräften steigt
Die Zahl der Beschäftigten stieg im Oktober im Burgenland als einzigem Bundesland, und zwar um rund 1.000. Die offenen Stellen stiegen um fast 10 Prozent. 920 Personen haben im Oktober wieder einen Job gefunden.
„Schlag in die Magengrube“
AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl erwartet angesichts des Lockdown-Light ab 3. November, dass die Arbeitslosigkeit wieder hinaufschnellen wird. „Der Lockdown in Tourismus, Kultur- und Freizeitwirtschaft versetzt der burgenländischen Wirtschaft einen neuerlichen Schlag in die Magengrube. Von Seiten des AMS sind wir abervorbereitet und gut aufgestellt. Wir können mit der Kurzarbeit hervorragend Rückendeckung geben“, so Sengstbratl.
Kurzarbeits-Modelle
Ab Oktober läuft die Phase 3 der Kurzarbeit mit veränderten Bedingungen. So kann Kurzarbeit durchgehend für sechs Monate beantragt werden. Die Mindestarbeitszeit beträgt 30 bis 80 Prozent, für Lockdown-Betriebe im November auch bis zu 100 Prozent. Weiterbildungszeiten gelten als Ausfallzeiten und eine wirtschaftliche Begründung muss von einer Steuerberatungskanzlei bestätigt werden.
Positiv: Lehrstellenmarkt
LR Leonhard Schneemann macht auf die positive Entwicklung am burgenländischen Öehrstellenmarkt hin. Aktuell sind im Burgenland 90 Personen auf der Suche nach einer passenden Lehrstelle, das sind um 3,1 Prozent weniger als im selben Zeitraum 2019. Gleichzeitig stehen 129 Lehrstellen offen. Dies sind um 18,3 Prozentpunkten als im Vorjahr.
Zuschüsse des Landes
Das Land leistet hier eine sogenannte Lehrlingsförderung, ein Zuschuss für Lehrlinge aus sozial schwachen Haushalten. „In der vergangenen Woche wurden erneut Zuschüsse an 128 Lehrlinge mit einer Gesamthöhe von rund 219.000 Euro von der Burgenländischen Landesregierung beschlossen. Damit unterstützen wir in regelmäßigen Auszahlungen junge Menschen indirekt bei ihrer Ausbildung zu Fachkräften und ihren ersten Schritten am Arbeitsmarkt,“ so Schneemann.
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