Nachfrage nimmt zu
Experten erwarten Preisexplosionen am Immobilienmarkt

Büroflächen als große Verlierer am Immobilienmarkt, nicht nur in Innsbruck. | Foto: pixabay
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  • Büroflächen als große Verlierer am Immobilienmarkt, nicht nur in Innsbruck.
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Steigende Nachfrage, spürbare Preissteigerungen: Das erwarten Immobilienexperten für das Immobilien-Jahr 2022. Die höchste Dynamik wird für Vorarlberg und Kärnten prognostiziert.

ÖSTERREICH. Das Nachfragewachstum wird weit über der Angebotserweiterung liegen. Das wird zu erheblichen Preissteigerungen führen. Das zeigt der RE/MAX Real Estate Future Index, (RREFIX), der rund 600 Immobilien-Experten-Meinungen in ganz Österreich beinhaltet.

Zusammengefasst bedeutet das für das Jahr 2022:

  • Das Angebot an Immobilien steigt kaum, die Nachfrage nimmt jedoch erheblich zu.
  • Der Preistrend bei Wohnimmobilien zeigt stark nach oben.
  • Neue, frei vereinbare Mietabschlüsse sollen 2022 unter der Inflationsrate steigen.
  • Am stärksten nachgefragt sind Baugrundstücke, Wohnobjekte in Einzellagen, Einfamilienhäuser und Wochenendhäuser, also Immobilien mit mehr Distanz zum Nachbarn. Manche nennen das auch „Stadtflucht“.
  • Die Preise für Eigentumswohnungen legen generell wieder stärker zu, die Rentabilität von Anlegerwohnungen geht weiter zurück.
  • Gewerbeimmobilien: Die Prognose für 2022 ist nicht rosig, aber auf oder knapp über dem Niveau der Jahre 2018 bis 2020.

Neuer Rekordwert erwartet

2021 war, trotz aller Herausforderungen rund um Covid-19, ein herausragendes Immobilienjahr. Die RE/MAX-Hochrechnung erwartet für 2021 mit über 150.000 Immobilien-Verbücherungen einen neuen Rekordwert.

Während für die Eigentumswohnungs-Verbücherungen ein spürbares Plus erwartet wird, rechnen die RE/MAX-Experten bei den Einfamilienhäusern jedoch mit einem Minus. Im unteren Preissegment wurde für 2018 bis 2020 jeweils nur +0,3 Prozent Angebotswachstum erwartet; für 2021 ein Plus von 1,5 Prozent. Dagegen soll 2022 die Anzahl der angebotenen Immobilien im unteren Preissegment zurückgehen, nämlich um -0,2 Prozent.

Von einem langsameren Anstieg der Preise im unteren Segment – wie für 2021 erwartet – ist für 2022 absolut keine Rede mehr. Nach +5,6 Prozent, +4,2 Prozent, +4,0 Prozent und +3,2 Prozent für die Jahre 2018 bis 2021 lautet die Preiserwartung im unteren Segment für 2022 +8,6 Prozent.

"Immer wenn die Preise steigen, steigen sie im unteren Preissegment stärker, weil Interessenten aus dem mittleren Preissegment bei gleichbleibendem Budget ins untere Segment rutschen. Der Markt ist aufgewühlt, die Corona-Lockdowns und -Öffnungsphasen haben generell zu einer Verstärkung einer gewissen Hamstermentalität geführt, die auch im Immobilienbereich immer wieder festzustellen ist", meint Remax-Austria-Experte Anton E. Nenning.

Büroflächen: Letzter Rang bei Nachfrage- und Preisentwicklung

Büroflächen scheinen – wohl dem Homeoffice-Trend und dem Desk-Sharing geschuldet – die Verlierer aus der Pandemiezeit zu sein. Letzter Rang bei der Nachfrage- und bei der Preisentwicklung. Eine 2022er Nachfrage mit -4,4 Prozent Rückgang ist um +2,6 Prozentpunkte zuversichtlicher als in der 2021er Prognose. Währenddessen steigt das Angebot um +2,1 Prozent, ebenso wie vorhin nur mehr halb so stark wie ein Jahr zuvor. Beim Preis ist das Minus von 1,9 Prozent nur mehr ein gutes Drittel des Rückgangs von 2021, aber dennoch um -0,8 Prozent negativer als in der Erwartung für 2020.

"Gewerbeimmobilien wurden in der Vergangenheit oft mit nicht besonders rosigen Zukunftsaussichten bewertet. Nach dem Absturz in der 2021er Prognose folgt nun eine Aufwärtsbewegung in allen Bereichen. Grundstücke und Betriebsgebäude erholen sich sogar über das Niveau von 2020, Ladenlokale und Büroflächen bleiben 2022 noch darunter", analysiert Nenning.

Büroflächen als große Verlierer am Immobilienmarkt, nicht nur in Innsbruck. | Foto: pixabay
Foto: Jaye Haych on Unsplash

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