Intelligente Stromzähler
Fragen und Antworten zur Smartmeter-Einführung

Bis Ende 2022 werden alle sechs Millionen Stromzähler in Österreich durch digitale, so genannte Smart Meter, ersetzt. | Foto: Maria Hollunder
  • Bis Ende 2022 werden alle sechs Millionen Stromzähler in Österreich durch digitale, so genannte Smart Meter, ersetzt.
  • Foto: Maria Hollunder
  • hochgeladen von Adrian Langer

Laut einer EU-Richtlinie müssen die Netzbetreiber bis Ende 2020 bei mindestens 80 Prozent der Haushalte einen Smart Meter installieren. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Umstellung.

Was sind Smart Meter?
Smart Meter sind digitale Zählgeräte zur Erfassung des Stromverbrauchs in regelmäßigen Zeitintervallen. Die Verbrauchswerte werden an den Netzbetreiber übertragen, sodass ein Ablesen vor Ort nicht mehr erforderlich ist.

Was bringt mir die Umstellung?
Smart Metering soll die Kunden zur Beobachtung ihres Stromverbrauchs anregen. Dadurch sollen unnötige Stromfresser identifiziert und in der Folge der Stromverbrauch gesenkt werden. Neben der präziseren Stromabrechnung, können auch hohe Nachzahlungen vermieden werden – eine große Er­leicht­er­ung vor allem für einkommensschwache Haushalte. Durch genaue Aufzeichnungen des Stromverbrauchs können die Stromversorger den Gesamtbedarf an Strom besser kalkulieren und die Kostensenkung an die Kunden weitergeben.

Was kostet mich der Smart Meter?
Die Regulierungsbehörde E-Control geht davon aus, dass die Kosten für die Smart Meter nicht zu wesentlichen Mehr­be­last­ung­en der Konsumenten führen werden, weil die Umstellung auch zu Kost­en­re­duk­tion­en für die Strom-Netzbetreiber führen soll. 
Die E-Wirtschaft bezifferte die Kosten für die Umstellung zuletzt mit 1,5 bis 2,0 Milliarden Euro. Die Kosten für die Stromkunden seien intransparent und ungewiss, hat der Rechnungshof erst im Jänner moniert.

Was sind die Bedenken gegen den Smart Meter?
Konsumentenschützer kritisieren die Speicherung der Verbrauchsdaten beim jeweiligen Netzbetreiber. Theoretisch kann dieser „aus der Ferne“ die Stromleistung be­grenz­en oder auch ganz abschalten. Gesundheitliche Bedenken hinsichtlich der Strahlenbelastung sind hingegen unbegründet. Für die Datenübertragung sind keine hohen Leistungen notwendig. Außerdem befinden sich die Messstationen meist abgelegen vom Wohnraum.

Smart Meter sind teilweise in Kritik geraten, weil bei Studien die Messgenauigkeit bei ersten eingesetzten Smart Metern zum Teil schockierende Abweichungen nach oben oder nach unten aufgewiesen hat. Die in Österreich eingesetzten Smart Meter werden vor der Freigabe zusätzlich vom Eichamt geprüft. Ein anderer Nachteil der neuen Geräte ist auch die Anfälligkeit für Hackerangriffe: ein funkendes Gerät im Haus, das der Betreiber auf Entfernung bedienen kann, könnte ein Sicherheitsrisiko für den Haushalt darstellen.

Die Lebenszeit der Smartzähler ist im Vergleich zu herkömmlichen Zählern oder Ferraris-Zählern wesentlich kürzer. Die Lebensdauer eines modernen Gerätes liegt bei rund 10 Jahren. Ferraris-Zähler halten 50 bis 60 Jahre.

Was passiert mit meinen Daten?
Der "intelligenten" Stromzähler übermittelt den Stromverbrauchsdaten täglich und automatisch an den jeweiligen Strom-Netzbetreiber. Der Strom-Netzbetreiber ist dazu verpflichtet, die im "intelligenten" Stromzähler ge­speich­ert­en Messwerte gegen den Zugriff Nicht-Berechtigter abzusichern. 

Kann ich einen Smart Meter ablehnen?
Der Wechsel auf einen Smart Meter ist prinzipiell verpflichtend. Es gibt aber eine Opt-in- oder Opt-out-Version. Beim Opt-out werden alle intelligenten Funktionen deaktiviert. Hierfür muss der Netzbetreiber informiert werden, sobald Sie die Mitteilung über den Einbau bekommen. Die Opt-in-Version wird standardmäßig eingebaut. Dieses Gerät misst im 15-Minuten-Takt den Strom­ver­brauch und über­mittelt diesen Tagesverbrauchswert an den Netzbetreiber.

Quellen:
Arbeiterkammer
E-control
Stromliste

Gefahren durch Smart Meter!

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.