Wieder vor Ort
Lange Nacht der Kirchen mit Schwerpunkt Ukraine-Krieg
Die Lange Nacht der Kirchen wird nach zwei Jahren Pandemie wieder vor Ort stattfinden. Insgesamt wird es über 1.000 Veranstaltungen an 300 Standorten geben. Der Abend steht im Zeichen des Krieges in der Ukraine.
ÖSTERREICH. Ab 18 Uhr öffnen sich in den Diözesen St. Pölten, Innsbruck, Linz, Eisenstadt und der Erzdiözese Wien sowie in Südtirol wieder die Kirchentüren zu einem vielfältigen Programm. Das Motto der diesjährigen „Langen Nacht" ist einem biblischen Psalm entnommen: „Am Tag sendet der Herr seine Güte und in der Nacht ist sein Lied bei mir."
Schwerpunkt wird in den Veranstaltungen die Folgen des Krieges in der Ukraine sein, sagte Kardinal Christoph Schönborn. "Unsere offenen Kirchentüren können hier eine Botschaft vermitteln, dass das Vertrauen auf das Evangelium Ängste abbauen kann", so Schönborn. Alle Menschen seien dazu eingeladen, "das Erleben von Frieden und die Erfahrung der Stille zu spüren". Die offenen Kirchen in der "Langen Nacht" seien ein Zeichen gegen die Angst.
Fünf Minuten Stille
Zahlreiche Programmpunkte befassen sich mit dem Thema Frieden und der Solidarität mit den Opfern des Ukraine-Krieges, hatte die Erzdiözese Wien in einer Aussendung bekannt gegeben. Fünf Minuten lang wird das Programm unterbrochen werden, um "in Stille der Kriegsschauplätze auf der Welt" zu gedenken.
Lange Nacht der Kirchen erinnert an Wert des Friedens
Bundespräsident Alexander Van der Bellen erinnert an den Wert des Friedens. "Der Wert des Friedens wird uns gerade jetzt wieder deutlich bewusst, wo Menschen mit wenigen Habseligkeiten vor einem grausamen Krieg flüchten müssen - mitten in Europa", so das Staatsoberhaupt. Kirchliche Einrichtungen seien in Krisenzeiten oft die ersten Anlaufstellen für Hilfesuchende und würden durch Spenden und Hilfsgüter wichtige humanitäre Hilfe leisten.
Bei den Veranstaltungen soll der ökumenische Kontext nicht vergessen werden. "Die Lange Nacht der Kirchen" soll auch die "Vielfalt kirchlicher Traditionen" betonen, sagte Domdekan Rudolf Prokschi, Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Auch der Superintendent der Evangelischen Kirche A.B. in Wien, Matthias Geist und der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis betonten die Wichtigkeit der Ökumene.
Highlights aus den Bundesländern
Burgenland im Zeichen der Begegnung
Im Burgenland stehen die Begegnung und das Zusammenkommen im Zentrum. „Das abwechslungsreiche und individuelle Programm in unseren Kirchen ist ein lebendiges Zeichen von Kirche und Kultur vor Ort, aber auch ein starkes Zeichen für gelebte Ökumene“, so Rebecca Gerdenitsch-Schwarz, Programmkoordinatorin für das Burgenland. Highlights seien Turmbesteigungen, Entdeckung versteckter Orte, Geschichten, Rätselralleyes -, Führungen durch Kirchen und Klöster, Wanderungen sowie Vorträge, Lesungen, Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen. Dazu kommen Andachten, Messfeiern und ein umfangreiches musikalisches Programm.
"Ordenswalks" in Linz und Wien
Die Ordensgemeinschaften laden im Rahmen der Langen Nacht zu drei „Ordenswalks“ in Linz und Wien ein. Bei den Spaziergängen sollen Interessierte Einblicke in das Wirken der Orden in der Bundeshauptstadt sowie der oberösterreichischen Landeshauptstadt erhalten, teilten die Ordensgemeinschaften in einer Aussendung mit.
Bunter Mix an geistlicher Musik im St. Pölten Dom
Unter dem Titel Insalata Mista wird die Lange Nacht der Kirchen im Dom zu St. Pölten dieses Jahr stattfinden. Ganz entsprechend des Titels dürfen sich alle auf eine vielfältige Auswahl geistlicher Musik freuen. Als zentrales Element wird dieses Jahr das Werk Missa Criolla von Ariel Ramirez im Mittelpunkt stehen. Spannend zu wissen: Die verschiedenen Messteile des Werkes bekamen jeweils andere Rhythmen südamerikanischer Folkloremusik. Neben dem Jugendensemble wird dieses Jahr ebenso die Choralschola den Abend mit gregorianischen Chorälen untermalen.
Links:
Mehr Infos zur Langen Nacht der Kirchen aus deiner Region findest du hier
Das Programm zur „Langen Nacht der Kirchen“ findest Du unter langenachtderkirchen.at.
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