Cholesterin in den Griff bekommen

Die Ernährung ist nur eines der Instrumente, mit denen man den Cholesterinspiegel günstig beeinflussen kann. | Foto: Ella Ollsen/Pexels.com
  • Die Ernährung ist nur eines der Instrumente, mit denen man den Cholesterinspiegel günstig beeinflussen kann.
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Mit einem entsprechenden Lebensstil und richtiger Medikation lassen sich die Werte deutlich verbessern.

ÖSTERREICH. „Meine Patienten fragen mich immer wieder, warum denn ihre Cholesterinwerte zu hoch sind, bisher seien sie doch in Ordnung gewesen. Daraufhin erkläre ich ihnen, dass wir jetzt neue Guidelines hätten. Und laut diesen Leitlinien sollten die Werte niedriger sein“, berichtet Florian Ardelt aus seiner allgemeinmedizinischen Praxis in Marchtrenk (OÖ). In den Leitlinien aus dem Jahr 2016 betrug beispielsweise der LDL-Zielwert ("böses" Cholesterin) für Hochrisikogruppen 70 mg/dl. Seit 2019 liegt dieser bei 44 mg/dl. „Wenn ich Patientinnen und Patienten mitteile, dass wir die Cholesterinwerte senken sollten, fragen sie mich immer: ‚Was kann ich tun?‘ Auf meine Erwiderung hin, dass Möglichkeiten einer medikamentösen Behandlung sowie einer Lebensstil-Änderung bestünden, sagen etwa 80 Prozent, dass sie sofort ihren Lebensstil ändern wollten“, so Ardelt. Wichtig sei in diesem Fall, dass eine klare Kommunikation bezüglich des empfohlenen Lebensstils erfolge. „Sage ich meinen Patienten, dass sie sich gesünder ernähren und mehr bewegen sollten, bemerken wir in der späteren Evaluation immer wieder, dass sie nicht wirklich verstanden haben, was dies bedeutet“, veranschaulicht der Allgemeinmediziner die Problematik. Eine wichtige Rolle spielt die Ernährung. Zusätzlich empfiehlt die WHO dreimal die Woche 50 Minuten Ausdauersport im mittleren Bereich plus zweimal die Woche 30 Minuten Kraftsport. Der Body-Mass-Index sollte zwischen 20 und 25 liegen. Tatsächlich erziele eine Lifestyle-Modifikation jedoch nur eine LDL-Senkung um zehn bis 15 Prozent. „Man kann sich Folgendes merken: Ungefähr pro zehn Kilogramm, die der Patient abnimmt, verringert sich sein LDL-Cholesterin um rund 8 mg/dl“, erklärt Ardelt.

Einnahmetreue wichtig

Mit dem großen Arsenal medikamentöser Möglichkeiten lassen sich die Lipide laut dem Allgemeinmediziner um 30 bis 85 Prozent senken – je nach Substanz und Dosierung. „Also ist man dann wirklich schon gut dabei – sofern die genetische Voraussetzung passt und der Patient das Medikament auch tatsächlich nimmt. Denn die besten Medikamente nützen nichts, wenn die Compliance bei der Einnahme fehlt."
Faktoren, welche das Herz-Kreislauf-Risiko erhöhen, sind klar definiert. „Wenn Patienten beispielsweise schon älter sind und Ablagerungen in bestimmten Gefäßen festgestellt werden, wenn eine Niereninsuffizienz besteht oder wenn sie Diabetiker sind – vor allem schon lange Diabetes haben –, dann sind sie auf einmal alle in einer Hochrisikogruppe. Jetzt wäre bei einem größeren Patientenklientel die cholesterinsenkende Therapie indiziert“, so der Mediziner.

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