Oft unterschätzt: Vorstufe von Diabetes
Die Vorstufe von Diabetes ("Zuckerkrankheit") wird als Prädiabetes bezeichnet. 5 bis 10% aller Betroffenen entwickeln später einen echten Diabetes. Der Vorteil: Durch Änderungen im Lebensstil kann Prädiabetes gestoppt und sogar rückkgängig gemacht werden.
Diabetes mellitus, vor allem vom Typ 2, hat sich mittlerweile zu einer echten Volkskrankheit entwickelt. Auch immer mehr Kinder sind betroffen. Schuld daran ist hauptsächlich ein ungünstiger Lebensstil mit vorwiegend sitzender Tätigkeit, ungesunder Ernährung, Nikotin- und Alkoholkonsum. In Österreich leben über 500.000 Menschen mit Prädiabetes.
Heimtückische Krankheit
Das Problem bei Prädiabetes ist, dass so gut wie nie Symptome einer Erkrankung auftreten - die gestörte Insulinfreisetzung und -wirkung bleibt ungebemerkt. Einzig eine Blutuntersuchung bringt Aufschluss. Wenn der sogenannte Langzeitzucker (auch HbA1c) erhöht ist, spricht dies für eine Diabetes-Vorstufe. Bei einem Wert zwischen 5,7 und 6,4 liegt Prädiabetes vor, Gesunde sollten einen HbA1c unter 5,6 haben.
Zumeist dauert es Jahre, bis sich aus einer Diabetes-Vorstufe Diabetes Typ 2 entwickelt. Typische Beschwerden können von vermehrtem Harndrang, erhöhtem Durstgefühl, Antriebslosigkeit bis hin zu nachlassender Sehkraft reichen. Betroffene sollten dann dringend einen Arzt aufsuchen.
Wie Prädiabetes vermeiden?
Wenn der Arzt die Vorstufe einer Zuckerkrankheit feststellt, wird er eine Umstellung des Lebensstils verordnen, die regelmäßigen Sport, Gewichtsreduktion und eine Ernährungsumstellung umfasst. Ein ausgewogene Kost mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Fleisch und Fisch trägt zur Senkung des Langzeitzuckerspiegels bei. Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten halten länger satt, die komplexen Zucker gelangen langsamer ins Blut und lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen - Heißhungerattacken und ungesund hohe Insulinspitzen bleiben aus. Mit einem gesunden Lebenswandel könnten 60% aller Prädiabetiker die Entwicklung zu Diabetes Typ 2 umgehen.
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