Kiesbauer über "Bauer sucht Frau"
"Einsamkeit ist ein großes Thema"

Arabella Kiesbauer spielt Amor im Erfolgsformat "Bauer sucht Frau". | Foto: Ernst Kainerstorfer/ ATV
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Landluft, Liebe, Leidenschaft: Auch in der 19. Staffel des ATV-Hits "Bauer sucht Frau" macht Arabella Kiesbauer Liebeshungrige glücklich. Wir baten die Vorzeige-Kupplerin zum Talk über Einsamkeit, über ihre Vorliebe für schrille Vögel - und über den wohl exzentrischsten Kandidaten aller Zeiten, Marius aus Niederösterreich.

ÖSTERREICH. Wo sie auftaucht, ist Liebe im Spiel: Arabella Kiesbauer feiert mit ihrem Serienkracher "Bauer sucht Frau" (immer mittwochs, 20.15 Uhr, auf ATV) seit 2014  enorme Erfolge. Auch in der aktuellen Staffel lässt sie nichts unversucht, um einsame Herzen zu verkuppeln. Wir plauderten mit der 53-jährigen Entertainerin und Zweifachmutter über, eh klar, die Liebe sowie ein Ende bei "Bauer sucht Frau" - aber auch über sehr außergewöhnliche Kandidaten.

RegionalMedien Austria: Seit 2014 (zuvor moderierte Katrin Lampe, Anm.) spielen Sie Amor höchstpersönlich - was bedeutet Liebe denn für Sie?
Arabella Kiesbauer: Liebe bedeutet für mich, jemanden gefunden zu haben, mit dem man Gutes und Schlechtes teilen kann. Jemanden, mit dem man eine innere Verbindung findet, den man stärkt und von dem man gestärkt wird.

Das klingt nach dem großen Glück. Ein Glücksfall für Ihre aktuelle Staffel ist offensichtlich aber auch Kandidat Marius, der wohl wie kein Anderer polarisiert ...
Marius ist auf jeden Fall sehr kontrovers. Ich mag schillernde, bunte Vögel ebenso gerne wie die ganz schüchternen. Mein Herz schlägt für beide, wobei wahrscheinlich beide Seiten nicht konträrer sein könnten. Ja, der Marius ist ein Vollgas-Typ, ich war ja selber bei ihm für seine Vorstellung. Ich habe einen Tag mit ihm verbracht und bin ja selber auch keine Schlaftablette, aber Marius gibt wirklich Vollgas.

Vollgas gibt Marius bei seinen Hofwochen - die drei Damen sind mehr als angetan. | Foto: ATV
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Diese Intensität an Schmusen, Grapschen und Feiern, wie sie Marius und seine Frauen an den Tag legen, ist für "Bauer sucht Frau"-Fans wohl auch eine Neuheit ...
Der Mensch ist ja an sich unterschiedlich und das ist ja auch gut so. Das ist natürlich bei den Bauern, die bei uns nach der Richtigen suchen, auch nicht anders. Da gibt es schüchterne Typen. Dann Charaktere, die eine Frau suchen, wirklich eine Familie gründen wollen und sich eine gemeinsame Zukunft am Hof mit Kindern wünschen. Dann gibt es aber auch Bauern, die eher für den Spaß zu haben sind - und da würde ich jetzt natürlich eher Marius sehen. Aber: Man darf sich auch nicht täuschen lassen, denn Marius hat auch Kinder, die ihm wahnsinnig wichtig sind und die er über alles liebt. Also tief in sich drinnen, glaube ich, hat der Marius auch eben diese Sehnsucht nach Familie. Ich glaube, angesichts der Tatsache, dass er die Richtige noch nicht gefunden hat, gibt er in der Zwischenzeit richtig Gas. Was ja auch nicht verwerflich ist.

Ganz und gar nicht! Mich erinnert Marius an Kandidat Philipp, der vor zwei Jahren einen auf Partytiger gemacht hat und dann von der Richtigen gezähmt wurde. 
Absolut, das ist ein wunderbares Beispiel. Philipp ist genau der gleiche Fall gewesen, also absoluter Partybauer, hat ja ganz viele zu sich eingeladen - “Party rund um die Uhr”. Er hat sich uns als Partybauer präsentiert und wollte sich nach einer vorangegangenen Trennung die Hörner abstoßen. Das kann man ja auch nachvollziehen. Aber dann kam eine Kandidatin, die Petra, die sich nicht vom Eindruck des Partybauern abschrecken hat lassen und einen unglaublich liebenswerten, treuen, großartigen Mann gesehen hat - mit dem sie jetzt immer noch sehr glücklich ist.

Happy End für Philipp und seine Petra: In der 17. Staffel zähmte die Kärntnerin den Partybauern, seitdem ist das Paar unzertrennlich. | Foto: ATV
  • Happy End für Philipp und seine Petra: In der 17. Staffel zähmte die Kärntnerin den Partybauern, seitdem ist das Paar unzertrennlich.
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Sind diese zum Teil unerwarteten Happy Ends auch ein Grund dafür, dass "Bauer sucht Frau" so beliebt ist?
Der Reiz, warum man wahrscheinlich gerne zuschaut, ist, dass natürlich das Thema an sich, die Suche nach dem Richtigen beziehungsweise der Richtigen, uns ja alle einmal im Leben betrifft. Oder auch öfters, je nachdem, welches Glück man hat. Das heißt, es hat etwas Allgemeingültiges: Jeder kann sich dort auch selber darin sehen, mit allen Höhen und Tiefen. Man nimmt Anteil an den Kandidaten und den Kandidatinnen und darf zusehen, wie sich ihre Beziehungen entwickeln. Man teilt ein ganz kleines Stück des Weges mit ihnen und dazu gehört, dass man manche ganz besonders ins Herz schließt und vielleicht bei manchen dann auch den Kopf schüttelt. Aber letztendlich freuen wir uns doch alle sehr, wenn Paare zueinanderfinden.

Ist diese Form von Unterhaltung, gemixt mit einer Prise Liebe und Hoffnung, in Zeiten wie Corona, Krieg und Krisen auch dringend notwendig?
Schon vor Corona war es so, dass die Einsamkeit in der Gesellschaft zugenommen hat. In einem Land, Großbritannien glaube ich, gibt es sogar ein Ministerium für Einsamkeit! Also das ist nicht nur unter älteren Herrschaften, sondern auch unter Jüngeren verbreitet. Dieses Gefühl,  durch Soziale Netzwerke mit der ganzen Welt verbunden zu sein, ist ja doch oft ein sehr oberflächliches. Letztendlich sitzt man ganz alleine vor diesem kleinen Apparat und hat aber gar nicht so viele richtige soziale Kontakte. Einsamkeit ist ein ganz großes Thema in unserer Gesellschaft und umso mehr freut man sich, wenn da wirklich die Menschen zusammenkommen, etwas erleben und auch durch ein Gefühlsbad gehen. Das wünschen wir uns ja - bei Emotionen fühlen wir uns am Leben. 

Haben es Bauern und Bäuerinnen speziell schwer, die Liebe zu finden?
Oft sagen Leute zu mir: "Das versteh ich nicht, da sind doch so viele fesche junge Bauern dabei, die Geld haben. Das kann doch nicht so schwierig sein. Warum brauchen die dann 'Bauer sucht Frau'?" Das Problem ist, dass sie teilweise an zwar sehr idyllischen, aber doch etwas abgelegeneren Orten leben. Ein Bauer lacht über die Vier-Tage-Woche, diese kennt er nämlich nicht.

Schwierige, herausfordernde Zeiten werden auch Sie kennen. Wie bleiben Sie in Balance?
Ich habe ganz viele Möglichkeiten, in Balance zu bleiben. Erstens bin ich mit mir selbst sehr im Reinen, das ist wahrscheinlich das Allerwichtigste. Dann habe ich meine Familie, die mich auch auskuriert. Kinder relativieren auch viele Dinge: Sie holen dich einfach wieder runter, wenn du mit ihnen spielst, mit ihnen schmust oder mit ihnen lernst. Da geht einem das Herz auf. Wenn ich viel arbeite und sehr kopflastig unterwegs bin, brauche ich viel Sport. Ich spiele Klavier, ist auch eine Art der Meditation und für die rechte Gehirnhälfte unglaublich angenehm, weil ich dann sehr im Jetzt bin. Wenn ich gedanklich nicht im Jetzt bin, verspiele ich mich.

Wenn wir einen Blick vom Hier und Jetzt in die Zukunft werfen: Haben Sie wieder neue Shows oder Serien in Aussicht?
Ich habe eigentlich immer ein paar Projekte am Start. Ich bin jemand, der gerne neue Sachen ausprobiert und sehr begeisterungsfähig ist. Ich hoffe, das werde ich mir behalten - ganz sicher sogar (lacht). Ich habe immer mehrere Sachen in der Pipeline, aber noch nichts, worüber ich reden kann, also da muss man sich leider noch etwas gedulden.

Sie probieren gerne neue Sachen aus - was aber nicht auf ein Ende bei "Bauer sucht Frau" hindeutet, oder?
Aber nein (lacht)! Wir feiern ja nächstes Jahr die 20. Staffel und fiebern alle schon - bei aller Freude über die aktuelle Staffel - dem großen Jubiläum entgegen. In Zeiten wie diesen ist das ja schon etwas, worauf man sehr stolz sein kann.

Sie kommen im ganzen Land herum. Was lieben Sie denn an Österreich?
Das ist meine Heimat, diese Liebe lässt sich gar nicht richtig erklären. Ich mag das Gemütliche, ich mag das Herzliche, ich mag die Sinnesfreudigkeit, ich mag das Essen. Ich mag ganz viele Dinge. Zum Glück: Weil hier bin ich dann bestens aufgehoben.

Sie sagten, Sie sind mit sich selbst im Reinen. Haben Sie dennoch Wünsche?
Ja, auch ganz banale: An erster Stelle kommt hier der Wunsch nach Gesundheit für meine Lieben. Das ist etwas, das man sich letztendlich nicht kaufen kann und wir leider auch im Freundeskreis merken, wie wichtig das ist. Ich kann nur glücklich sein, wenn es meinen Lieben auch wirklich gut geht. Viele andere Dinge kann ich mir ja ehrlich gesagt ja noch richten.

Die liebeshungrigen Bauern und Bäuerin der 19. Staffel

  • Alexander – der tüchtige Gemüsebauer (21 Jahre) aus dem Bezirk Wiener Neustadt-Land (Niederösterreich)
  • Marius – der spritzige Weinviertler (40 Jahre) aus dem Bezirk Korneuburg (Niederösterreich)
  • Edi – der goldige Mostviertler (24 Jahre) aus dem Bezirk Waidhofen a. d. Ybbs (Niederösterreich)
  • Florian – der fröhliche Milchbauer (25 Jahre) aus dem Bezirk Amstetten (Niederösterreich)
  • Dominik – der fleißige Oberösterreicher (33 Jahre) aus dem Bezirk Ried im Innkreis (Oberösterreich)
  • Sigi – der gesellige Heidelbeerbauer (32 Jahre) aus dem Bezirk Vöcklabruck (Oberösterreich)
  • Rudi – der fesche Jungbauer (21 Jahre) aus dem Bezirk Kirchdorf im Traunviertel (Oberösterreich)
  • Stefanie – die entzückende Pferdewirtin (32 Jahre) aus dem Bezirk Voitsberg (Steiermark)
  • Markus – das steirische Energiebündel (42 Jahre) aus dem Bezirk Südoststeiermark (Steiermark)
  • Martin – der schneidige Forstwirt (26 Jahre) aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (Steiermark)
  • Robert – der gewitzte Schafbauer (30 Jahre) aus dem Bezirk Graz-Umgebung (Steiermark)
  • Helmut – der leidenschaftliche Kärntner (47 Jahre) aus dem Bezirk Sankt Veit (Kärnten)
  • Franz – der herzige Tiroler (50 Jahre) aus dem Bezirk Kufstein (Tirol)
  • Piet – der resche Gailtaler (50 Jahre) aus dem Bezirk Lienz (Tirol)
  • Erwin – der besonnene Bergbauer (32 Jahre) aus dem Bezirk Landeck (Tirol)

Die Hofwochen laufen immer mittwochs um 20.15 Uhr auf ATV und auf der kostenlosen Streaming-App ZAPPN.

Hier findest du weitere Geschichten zu den Kandidaten:

Marius’ Motto für die Hofwoche: "Küssen, liebhaben und sich spüren"
Kandidatin verlässt vorzeitig den Hof des St.Veiters
Schlüpfrige Fragerunde bei Schafbauer Robert

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