Mitte in Corona-Krise
"Abschaffung der Hacklerregelung ist Pensionsraub"

Mitten im zweiten Lockdown wird die Regierung diesen Freitag die Abschaffung der abschlagsfreien Pension nach 45 Arbeitsjahren beschließen. Das bedeutet das Aus für die "Hacklerregelung". "Pensionsraub", nennt das der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB). | Foto: pixabay/Symbolfoto
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  • Mitten im zweiten Lockdown wird die Regierung diesen Freitag die Abschaffung der abschlagsfreien Pension nach 45 Arbeitsjahren beschließen. Das bedeutet das Aus für die "Hacklerregelung". "Pensionsraub", nennt das der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB).
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  • hochgeladen von Mag. Anna Trummer

Mitten im zweiten Lockdown wird die Regierung diesen Freitag die Abschaffung der abschlagsfreien Pension nach 45 Arbeitsjahren beschließen. Die ÖVP plant den Antrag im Parlament einzubringen und mit den Stimmen der Grünen auch gleich zu beschließen. Das bedeutet das Aus für die "Hacklerregelung". "Pensionsraub", nennt das der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB).

ÖSTERREICH. Herr M. ist Maurer. Seit seiner Lehrzeit steht er bei jedem Wetter jeden Tag schon seit den frühen Morgenstunden am Bau, schleppt Ziegelsteine, zieht Mauern hoch. Körperliche Beschwerden inklusive. Die "Hacklerregelung",  2019 von SPÖ und FPÖ , ermöglichte dem "Hackler" eine abschlagsfreie Pension nach 45 Pensionsjahren, mit 62 Jahren hätte Herr M. also in den Ruhestand gehen können. Wird am Freitag die "Hacklerregelung" mit Stimmen der ÖVP und der Grünen abgeschafft, muss Herr M. weitere drei Jahre früh morgens aufstehen und Ziegelsteine schleppen, bis er 65 Jahre alt ist. Denn die "Hacklerregelung" kostet den Staat Geld. 30 Mio. laut Sozialministerium waren es im vergangenen Jar, 645 Mio. Euro sollen es in den nächsten vier Jahren sei. Zuviel, meint Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Zum Vergleich: Die Senkung der KÖST (Körperschaftssteuer) kostet im gleichen Zeitraum sechs Milliarden, recherchiert Kontrast.at. 

Frauen benachteiligt

Statt der derzeitigen abschlagsfreien Hacklerregelung wird es dann einen "Frühstarterbonus"  geben. Damit sollen all jene, die zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr gearbeitet haben, monatlich 60 Euro bruttto zusätzlich zur Pension bekommen. Die Grünen behaupten nämlich, dass die bestehende Regelung Frauen gegenüber sehr ungerecht sei. Die 60 Euro brutto zusätzlich würden dies gerechter machen. Laut ÖGB ist dies nichts anderes als  "Pensionsraub."

Pensionsraub

„Vor der Einführung der abschlagsfreien Pension nach 45 Arbeitsjahren wurden den Betroffenen im Schnitt 300 Euro von ihrer Pension abgezogen – pro Monat! Genau diese massiven Abschläge will die Bundesregierung nun wieder einführen und im Gegenzug wird ein sogenannter Frühstarterbonus konstruiert“, zeigt sich der Bundesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), Rainer Wimmer, erbost und stellt klar: „Pensionen werden also um 300 Euro gekürzt, 60 Euro werden wieder refundiert. Das Ergebnis dieser Rechnung ist eindeutig, dass ist nichts anderes als Pensionsraub! Darüber hinaus auch noch die Frechheit zu besitzen, das als sozialpolitischen Meilenstein zu verkaufen, macht nur noch fassungslos. Die Grünen haben sich endgültig von der Sozialpolitik verabschiedet!“

Verwirrung um Sonderbetreuungszeit

Quellen: Kontrast.at
Petition 45 Jahre sind genug

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