Waldschäden
Anpacken und Aufräumen

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Der „Ploner“ hoch über Kötschach ist einer der vielen vom Sturmtief „Vaia“ geschädigten Bergbauern.

PLON (jost). „An so einen gewaltigen Sturm kann sich in unserer Familie niemand erinnern, auch aus Erzählungen der Vorfahren ist nichts dergleichen bekannt“, so die nüchterne Zusammenfassung der Familie Zojer am 1.100 Meter hoch über Kötschach gelegenen “Ploner“-Hof. Der 33-jährige Jungbauer Wolfgang bringt es auf den Punkt: „In der Sturm-Nacht 29./30.Oktober wurden in unserem Forst etwa 3.000 Festmeter Wald vernichtet. Das ist das Zehnfache dessen, was wir normalerweise pro Jahr ernten.“

Die Zeit läuft

Mit den üblichen Wald-Arbeiten waren Vater Konrad und Sohn Wolfgang Zojer Ende Oktober eigentlich schon fertig, als sich dann buchstäblich „über Nacht“ alles änderte, und die ungeplanten Aufräumarbeiten wieder zur oberste Priorität wurden. Konrad Zojer: „Jetzt heisst es einfach täglich von früh bis spät massiv Anpacken und Aufräumen“. Und Sohn Wolfgang ergänzt: „Die Zeit läuft, der Winter steht vor der Türe. Wir haben in unserem Wald zahlreiche punktuelle Schäden. Jene Bereiche, die mit unseren eigenen Geräten gut erreichbar sind, werden wir über den Winter bestmöglich bearbeiten. Aber für etwa 50 Prozent der geschädigten Flächen sind wir auf Fremdhilfe durch Seilbringungs-Unternehmer angewiesen.“

Preisverfall
Kärntenweit betragen die geschätzten Forst-Schäden laut Landesregierung etwa 35 Millionen Euro. Der junge Forstwirtschafts-Meister Wolfgang Zojer schliesst daraus: „Der Holz-Erlös ist durch den Sturm schon drastisch gesunken. Auf der anderen Seite steigen die Erntekosten für das Rundholz durch die teilweise schwere Erreichbarkeit im Gelände, also erleben wir Waldbauern eine doppelt negative Situation. Durch die insgesamt gigantisch große Schadholzmenge wird es spätestens im zweiten Quartal 2019 – also nach dem Winter – zu einem weiterem Preisverfall kommen, weil bis dorthin ein extrems Über-Angebot an Rundholz auf den Markt kommen wird. Hilfszahlungen aus verschiedenen öffentlichen Quellen und Fonds wird es (hoffentlich) irgendwann geben, aber wir können nicht einfach untätig darauf warten. Die Natur hat uns wieder einmal gezeigt, was sie kann.“

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