Polizeikontrolle
Bundespräsident saß nach Sperrstunde im Lokal

Bundespräsident wurde nach Mitternacht von der Polizei im Gastgarten kontrolliert. | Foto: Standbild aus Video
  • Bundespräsident wurde nach Mitternacht von der Polizei im Gastgarten kontrolliert.
  • Foto: Standbild aus Video
  • hochgeladen von Silvia Gschwandtner

Aufregung um einen „Sperrstunden-Einsatz“ der Polizei in der Wiener Innenstadt: Eine Streife  entdeckte im Zuge einer aufgrund der Covid-19-Gesetze durchgeführten Kontrolle Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Ehefrau nach 23 Uhr im Schanigarten eines Italienischen Restaurants. Noch ist unklar, ob es zu einer Strafzahlung kommt.

ÖSTERREICH. Laut mehreren Medienberichten traf die Polizei in der Nacht auf Sonntag im Schanigarten eines Italieners in der Wiener Innenstadt auf zwei Prominente, die sich lange nach der Sperrstunde noch bei Getränken unterhielten: Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Ehefrau Doris Schmidbauer. Laut "Kronen Zeitung" kontrollierte die Exekutive gegen 0:20 Uhr "ein scheinbar verliebtes Pärchen", das trotz Regen und Sturm mit Getränken am Tisch im Schanigarten eines Italieners saß. 

"Es war ein Fehler"

Der Bundespräsident und seine Ehefrau kamen der Identitätsfeststellung äußerst freundlich nach, wie die "Krone" berichtete. Er selbst zeigte Reue: „Ich bin erstmals seit dem Lockdown mit zwei Freunden und meiner Frau essen gegangen. Wir haben uns dann verplaudert und leider die Zeit übersehen. Das tut mir aufrichtig leid. Es war ein Fehler“, bedauert der Bundespräsident. Der Lokalbesitzer gab an, dass er pünktlich um 23 Uhr geschlossen hätte und van der Bellen mit seiner Frau "draußen im überdachten Schanigarten nett geplaudert habe".

Der Bericht wurde nun der zuständigen Behörde weitergeleitet. Jetzt muss geklärt werden, ob der Wirt für den Bruch der Sperrstunden bestraft wird. Wer trotz Corona-Verbots noch offen hat, dem droht eine hohe Geldbuße bis zu 30.000 Euro. Grundsätzlich kann ein Lokal seinen Gästen auch nachder Sperrstunde erlauben, sitzen zu bleiben. Dabei dürfen aber keine Getränke oder Speisen serviert werden. Das gilt dann als Privatfeier. Dem Bundespräsidenten drohen im Übrigen keine Konsequenzen.

"Werde Schaden bezahlen"

Inzwischen äußerte sich Van der Bellen noch einmal via Social Media zu dem Vorfall: Der Bundespräsident entschuldigte sich öffentlich für seinen Verstoß gegen die Corona-Bestimmungen in Lokalen und kündigte an: "Sollte dem Wirt daraus ein Schaden erwachsen, werde ich dafür gerade stehen.“

FPÖ: "Verhöhnung der Bevölkerung"

Scharfe Kritik an Bundespräsident Alexander Van der Bellen wegen dessen polizeilich festgestelltem Sperrstunden-Exzess kommt von der FPÖ. „Das Staatsoberhaupt verhöhnt auf diese Weise die vom Corona-Wahnsinn der Regierung schwer geplagte Bevölkerung, die sich an die schwarz-grünen Regeln hält, auch wenn sie noch so unsinnig sind“, so FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. "Wer mit einer solchen Selbstverständlichkeit auf die Verordnungen pfeife, gehe wohl davon aus, selbst über dem Gesetz zu stehen. Das ist für den Bundespräsidenten eines demokratischen Landes eine höchst unpassende Attitüde“, merkte Schnedlitz an. Van der Bellen solle sich nun für die Abschaffung der Sperrstunde-Regel bei der Regierung einsetzen, verlangt die FPÖ.

25 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.