Totes Mädchen
Fall Leonie – 16-jähriger Verdächtiger ist laut Gutachten älter

Zeugen hatten Leonie in der Viktor-Kaplan-Straße nahe der Erzherzog-Karl-Straße in Wien-Donaustadt gefunden. | Foto: Lukas Urban
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Der angeblich 16-jährige Verdächtige im Fall Leonie wurde untersucht, um sein wahres Alter festzustellen. Es stellte sich heraus: Der Mann ist bereits volljährig.

ÖSTERREICH. Wende im Fall um die Ende Juni in Wien-Donaustadt vergewaltigte und getötete Schülerin Leonie (13): Jener Verdächtige, der das Mädchen in die Tatwohnung gebracht haben soll, ist wohl nicht, wie er selbst angab, 16 Jahre alt. Wie die Tageszeitung "Heute" berichtet, stellte ein Gutachten fest, dass er älter sein dürfte.

Demnach scheint Dezember 2004 als Geburtszeitraum unrealistisch angesichts der Untersuchungen zur Alterserhebung. nicht mit den Befunderhebungen vereinbar. Das absolute Mindestalter zum Untersuchungsdatum, dem 14. Juli 2021, sei 19 Jahre. Am Tag der Tat dürfte der Verdächtige also mindestens 18,95 Jahre gewesen sein. Die Expertise gibt als wahrscheinliches tatsächliches Alter 20,6 Jahre an. Somit steht fest: Der "16-Jährige" war zum Zeitpunkt der Tat bereits volljährig.

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Anwalt Mathias Burger, der den jungen Mann vertritt, gegenüber der Zeitung: "Ich habe meinen Mandanten besucht, auf mich macht er keinesfalls den Eindruck eines 18- bis 20-Jährigen. Er zeigte sich vom Tod von Leonie sehr betroffen, weinte sehr viel." Lebenslange Haft droht Angeklagten erst ab 21 Jahren. Dennoch gilt in der Regel: Je älter, desto höher die Strafe im Fall einer Verurteilung.

Vier Verdächtige

Mindestens zwei Verdächtige, der "16-Jährige" und ein 22-jähriger Kollege, sollen das Mädchen in der Nacht auf den 26. Juni vergewaltigt haben, in Kombination mit mehreren Ecstasy-Pillen führte das wohl zum Tod des Mädchens.

Drei Verdächtige sind in U-Haft. | Foto: Lukas Urban
  • Drei Verdächtige sind in U-Haft.
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Der ebenfalls in U-Haft sitzende 18-Jährige, in dessen Wohnung in der Erzherzog-Karl-Straße die Tat geschehen sein soll, räumt weder die Tötung noch die Vergewaltigung ein. Er gibt aber unterlassene Hilfeleistung an. Er sei dabei gewesen, aber sei nicht dazwischen gegangen.

Ein vierter, 23 Jahre alter Verdächtiger, wird derzeit noch per internationalem Haftbefehl gesucht. Die Vergewaltigung wurde bisher noch nicht per DNA-Spur nachgewiesen. Für alle vier Männer gilt die Unschuldsvermutung.

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