Warnstufe Rot in vier Bundesländern
Heftige Hagelstürme und Unwetter verwüsten Teile Österreichs

Ein Hagelgewitter verwüstete Teile Österreichs. | Foto: pixabay/Symbolfoto
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Heftige Unwetter zogen am Mittwoch über Österreich. Teilweise sorgten diese für große Verwüstungen. So hat etwa ein Wirbelsturm in Pottendorf (Niederösterreich) Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Laut Unwetterzentrale ist mit weiteren Unwettern zu rechnen. Aktuell gilt höchste Warnstufe in vier Bundesländern.

ÖSTERREICH. "So etwas habe er noch nie gesehen", so ein Feuerwehrmann  der Freiwilligen Feuerwehr in Pottendortf gegenüber dem ORF: "Nur in Filmen." Hollywoodreif waren auch die Szenen, die sich dort abspielten, aber überaus gefährlich: Ein Wirbelsturm hatte in Pottendorf (Bezirk Baden) am Mittwochnachmittag  genau eine Straßenseite der Otto Glöckel Straße verwüstet. Dabei wurden Dächer mehrerer Häuser teilweise abgedeckt und Bäume entwurzelt. Die andere Straßenseite blieb laut Feuerwehr völlig unberührt. Die Unwetterzentrale warnt aktuell vor starken Gewitter. In Oberösterreich, Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland herrscht Warnstufe Rot. In mehreren Bezirken hagelt und stürmt es bereits, so auch in der Bundehauptstadt.

Laut UWZ gibt es Unwetterwarnungen für ganz Österreich, außer für Salzburg. | Foto: https://uwz.at/
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Ziegel flogen durch die Luft

Bei mehreren Häusern riss der Sturm sogar Ziegel mit sich, die seien dann in etwa 60 Meter Höhe in der Luft herumgewirbelt. Darüber hinaus wurden Bäume entwurzelt, Kamine stürzten um und viele Keller würden noch unter Wasser stehen. Bei einem Mehrparteienhaus wurden etwa 15 Quadratmeter vom Dach herunter gerissen, ein Kamin drohte abzustürzen. Zahlreiche Dächer wurden schwer beschädigt. Laut Feuerwehr-Sprecher Franz Resperger haben die wolkenbruchartigen Niederschlägen und schwerer Hagel dazu geführt, dass viele Häuser nicht mehr bewohnbar seien. Die Aufräumarbeiten in der Gemeinde Pottendorf werden noch einige Stunden dauern meinte ein Sprecher.

Diesen Hagelsturm im Juni fotografierte Regionaut Friedrich Kapusta aus Mödling. | Foto: Friedrich Kapusta aus Mödling
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Hagelkörner bis drei Zentimeter

Auch das ganze Wiener Becken, vor allem aber der Raum zwischen Mödling und Eisenstadt, war von Gewittern und Schauern betroffen. Auch im südlichen Wien setzte gegen 16.30 Uhr ein starkes Hagelgewitter ein, wobei die Hagelkörner hatten einen Durchmesser von bis zu einem Zentimeter hatten. An andren Orten gab es stellenweise auch Hagel mit Hagelkörnern mit bis zu drei Zentimetern Durchmesser.

Weitere Unwetter zu erwarten

Aktuell zieht das Unwetter vom Mühlviertel bis ins Mittelburgenland über Niederösterreich hinweg. Laut Unwetterzentrale bleibt das Wetter allerdings auch in den nächsten Tagen noch unbeständig. Mit Unwettern ist weiterhin zu rechnen. Laut Warnausblick der Unwetterzentrale (UWZ) ziehen am  Abend  im Nordosten weiterhin Regenschauer durch, im Laufe des Abends werden sie aber seltener. Im Südwesten bleibt es auch in der Nacht auf Freitag unbeständig, von Arlberg bis Oberkärnten zieht es in der zweiten Nachthälfte von Süden her erneut zu. Der Freitag gestaltet sich meist trüb und nass, nur im Südosten zeigt sich zwischendurch die Sonne. Vor allem von Kärnten bis in die Salzburger Gebirgsgaue regnet es zeitweise kräftig und gewittrig durchsetzt. In der zweiten Tageshälfte lässt der Regen langsam nach, von Vorarlberg bis Salzburg sind am Abend stellenweise bis auf 1300 m herab ein paar Schneeflocken möglich. Am Samstag scheint von der Früh weg häufig die Sonne, lediglich im Westen machen sich dichte Wolken bemerkbar. Diese kommen im Tagesverlauf ostwärts voran und bringen in Vorarlberg, dem Tiroler Oberland und im Inn- und Mühlviertel etwas Regen. Vom Tiroler Unterland bis zum Mariazellerland weht lebhafter Südföhn.

Erster schwerer Hagel trifft die Landwirtschaft: 2 Millionen Euro Schaden

Mit schweren Hagelunwettern begann Mittwochnachmittag in Niederösterreich und im Burgenland die „Hagelsaison“. Gewitter mit Starkniederschlägen und Hagel schädigten landwirtschaftliche Kulturen auf einer Fläche von rund 7.500 Hektar. Es entstand in den beiden Bundesländern ein Gesamtschaden in der Landwirtschaft von 2 Millionen Euro.

Niederösterreich:

  1. Betroffene Bezirke: Bruck an der Leitha, Mödling, Wiener Neustadt Land, Gänserndorf, Korneuburg
  2. Betroffene Kulturen: Getreide, Mais, Raps, Sonnenblumen, Obst (Äpfel, Erdbeeren), Wein, Gemüse (Zwiebel, Salat)
  3. Betroffene Fläche: 6.000 Hektar
  4. Schaden in der Landwirtschaft: 1,5 Millionen Euro

Burgenland:

  1. Betroffene Bezirke: Oberpullendorf, Neusiedl am See, Mattersburg
  2. Betroffene Kulturen: Getreide, Mais, Raps, Erdbeeren, Wein
  3. Betroffene Fläche: 1.500 Hektar
  4. Schaden in der Landwirtschaft: 500.000 Euro
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