Nehammer
Humanitärer Korridor in Nickelsdorf

Nehammer informiert zu den Situationen an den Grenzen. Zur Situation mit Ungarn sagt er: Er ist mit dem ungarischen Innenminister im Gespräch. | Foto: bka
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Weil sich ein 17 Kilometer LKW-Stau beim Grenzübergang Nickelsdorf gebildet hat, werde ein humanitärer Korridor eingerichtet, kündigte Innenminister Karl Nehammer heute an. 

ÖSTERREICH. Grund ist die von Ungarn eingeführte Grenzschließung. Seit Dienstag hat Ungarn die Grenzen für den Personenverkehr komplett dicht gemacht, damit nur mehr Ungarische Staatsbürger in Ungarn einreisen können. Aktuell wollen aber viele Bulgaren und Rümänen in ihre Heimatländer und müssen durch Ungarn reisen. Das Rote Kreuz Burgenland ist mittlerweile ausgerückt, um die Wartenden auf österreichsicher Seite mit Trinkwasser zu versorgen.

Nehammer sei mit seinem ungarischen Amtskollegen in Kontakt, um einen „humanitären Korridor“ für Rumänen und Bulgaren zu organisieren. Auch am Grenzübergang Suben gibt es noch Stau, 25 Kilometer – man arbeite mit den deutschen Behörden, um das aufzulösen.

Nur 10 Abmahnungen

Die Polizei sei für die Zukunft jedenfalls gerüstet, so Nehammer. 1.200 Polizeischüler im dritten und vierten Semester wurden mobilisiert und gehen den Polizeiinspektionen zur Hand. Schüler im 1. und 2. Semester werden weiter ausgebildet, um später bereit zu sein, wenn sie vielleicht gebraucht werden. Und auch trotz des Staus sei die Versorgungssicherheit gewährleistet. Man dürfe sich von den Bildern von leeren Regalen nicht verunsichern lassen, stellte Nehammer fest. 

Nehammer dankte den Menschen für ihren Einsatz in den unterschiedlichsten Branchen. "Wir sind gemeinsam das Team Österreich". Der Zusammenhalt in der Bevölkerung sei groß. Bis jetzt gab es seitens der Polizei bundesweit nur 10 Abmahnungen. 

Weitere Verschärfungen nicht geplant

Auch der Gesundheitsminister lobte die Akzeptanz der Österreicher für die Schutzmaßnahmen. So konnte verhindert werden, dass hauptsächlich ältere Menschen betroffen sind. Eher mehr Menschen zwischen 35 und 55 seien in Österreich erkrankt, weswegen die Statistik der Schwere der Krankheitsverläufe in Österreich relativ gut aussieht. In dieser Altersgruppe sind die Beschwerden eher mild. Das liege auch an der guten Kommunikation, die auch weiterhin verstärkt werden soll: "Wir schützen uns und schützen damit auch den anderen", wiederholt Anschober.

Aktuell gibt es 1332 Erkrankungen. An einzelnen Tagen gibt es durchaus Reduktionen der Zuwächse, aber es sei noch kein genereller Trend. Anschober betonte sein Ziel, möglichst bald unter eine 20-Prozent-Zuwachsrate zu kommen. Ob die Maßnahmen effektiv seien, könne man erst in acht Tagen bewerten. Je mehr Menschen mitmachen würden, desto eher könne man die gesetzten Maßnahmen überprüfen, lockern oder auch nachjustieren.

Auf die Lage in Tirol angesprochen, sagte der Minister nicht ausschließen zu können, dass Fehler passieren. Zuerst müsse man aber die Krise bewältigen, dann brauche es volle Transparenz und Konsequenzen. Man müsse aus Fehlern lernen, so Anschober. 

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