Österreich
Jedes zweite Hotel sperrt nicht auf

Das wunderschöne Schloss Ort in Gmunden am Traunsee war nur in der TV-Serien ein Hotel, tatsächlich werden aufgrund der Coronakrise mehr als die Hälfte aller Hotels in Österreich am 29. Mai noch nicht aufsperren. | Foto: pixabay
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Aufgrund der Coronakrise bleibt jedes zweite Hotel geschlossen und wird ab 29. Mai trotz Erlaubnis nicht aufsperren. Grund dafür sind schlichtweg die Kosten: Mangels Auslastung würde der Hotelier pro Gast sonst sogar noch draufzahlen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Hoteliersvereinigung.

ÖSTERREICH. Die Coronakrise hat die heimische Wirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen, vor allem der Tourismus kam zum Erliegen, die österreichischen Hotels mussten alle schließen, erst am 29. Mai dürfen sie nun wieder öffnen, allerdings unter strengen Hygienevorschriften. Doch wird auch tatsächlich jedes heimische Hotel öffnen, zahlt sich das aus, wenn die Gäste dank Grenzschließungen noch garnicht reisen dürfen oder die Angst den Kunden noch in den Knochen sitzt?

Die Hälfte aller Hotels will trotz Erlaubnis Ende Mai nicht aufsperren. So zumindest lautet das Ergebnis einer Umfrage der Hoteliersvereinigung, die rund 1.500 Beherrberungs-Betriebe in Österreich vertritt.  | Foto: ÖHV
  • Die Hälfte aller Hotels will trotz Erlaubnis Ende Mai nicht aufsperren. So zumindest lautet das Ergebnis einer Umfrage der Hoteliersvereinigung, die rund 1.500 Beherrberungs-Betriebe in Österreich vertritt.
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Hälfte aller Hotels sperrt nicht auf

"Nein", so die ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer. Laut einer Umfrage der Hoteliersvereinigung (ÖHV), die rund 1.500 Beherbergungs-Betriebe in Österreich vertritt, sind es mehr als die Hälfte aller Hotels, die noch nicht öffnen. Grund dafür? Die mangelnde Auslastung, ausländische Gäste, die nicht einreisen dürfen und das Fehlen des österreichischen Publikums. Denn Herr und Frau Österreicher können sich einen Urlaub in Österreich wegen Arbeitslosigkeit der Kurzarbeit einfach nicht leisten. Besonders arg betroffen ist die Stadthotellerie:  Mangels Konzerten und Kulturbetrieb, der ebenso zum Erliegen kam, bleiben die Gäste aus. Wolfgang Burgschwaiger vom Hotel Übergossene Alm in Dienten am Hochkönig im Salzburger Land etwa wird am 29. Mai nicht öffnen. "Der Hotelier hat mir erzählt, dass er pro Gast 300 Euro draufzahlen würde, wenn er am 29. Mai aufsperren würde. Die Fixkosten sind einfach zu hoch, wenn die Auslastung zu gering ist, zahlt sich das Öffnen des Hotels nicht aus. Man braucht etwa 55 Prozent bis 60 Prozent, um ein Hotel rentabel führen zu können. Und das wird man mir rein  österreichischen Gästen nicht haben, möglicherweise mit den deutschen Gästen". so Martin Stanits von der ÖHV. 

Nur 45 Prozent eröffnen am 29. Mai

„Das Öffnen muss sich auf mittlere Sicht auszahlen, unnötige Bürokratie reduziert werden und die Betriebe nicht unnötig eingeschränkt“, hält die Branchensprecherin fest. Laut aktueller ÖHV-Umfrage öffnen 45,8 % der Qualitätshotels am 29. Mai wieder: „Unter klaren und praxisgerechten Spielregeln!“, hält Reitterer fest. Laut aktueller ÖHV-Umfrage öffnen nur 45,8 % der Qualitätshotels am 29. Mai wieder: „Unter klaren und praxisgerechten Spielregeln!“, hält Reitterer fest. Die ÖHV wird sich  wie mit dem Hygiene-Leitfaden und Input für die Politik weiter für praktikable Regelungen einsetzen. Wichtig bewertet die Branchensprecherin, dass vor allem auch Seminare- und Firmenveranstaltungen bis zu 100 Personen wieder möglich sind und Wellnesseinrichtungen genützt werden können.

Hotels in Österreich werden verschwinden

Wieviel Hotels tatsächlich die Krise nicht überleben, hängt laut Stanits nun maßgeblich von den Hilfsmaßnahmen der Regierung ab. Bis dato sind noch keine Hilfen bei vielen Hoteliers angekommen. "Wichtig wäre, dass es Zuschüsse geben würde, die nicht refundiert werden müssen", so Stanits: "statt Krediten: Denn wir werden die Österreicher und auch die anderen Gäste nicht dazu bewegen können, mehr zu zahlen, das Loch der zwei Monat holt man nicht so leicht auf, das heißt die Kredite können die Hotelier nicht zurückbezahlen: Dazu gibt es nun höhere Kosten wegen der Schutzmaßnahmen und eine geringere Auslastung, wer weiß wie lange noch? Ein Gutteil der Betriebe ist tatsächlich in großer Gefahr, dass sie die Krise wirtschaftlich nicht überleben."

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