Corona-Leugner planten Polizei-Attacke
Nehammer: „Fast eine terroristische Vereinigung“

Die Landesämter für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung schlugen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg zu und führten mehrere Hausdurchsuchungen und Einvernahmen durch. | Foto: Maria Jelenko-Benedikt
  • Die Landesämter für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung schlugen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg zu und führten mehrere Hausdurchsuchungen und Einvernahmen durch.
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Am 15. Mai hätte in Wien eine gewaltsame Attacke auf die Wiener Polizei stattfinden sollen. Bei einer Razzia gegen radikale Corona-Maßnahmengegner stellte die Polizei nun Waffen und Munition sicher. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zeigt sich in einer ersten Stellungnahme entsetzt: "Die paramilitärische Ausrüstung erinnert fast an terroristische Vereinigungen."

ÖSTERREICH. In einer Telegram-Gruppe hatte sich eine radikale Corona-Maßnahmen-Gegner abgesprochen, einen Anschlag an die Polizei zu verüben. Dabei habe man sich laut Ermittler etwa über den Einsatz von Molotowcocktails gegen Polizisten ausgetauscht, mit denen man zu Corona-Demos nach Wien reisen wollte. Weiters wurde laut Innenministerium in Chat-Gruppen das Bauen von Splitterbomben, Molotowcocktails besprochen sowie der Kauf von Waffen.

Anschlag für Samstag geplant

Die in den Postings angekündigten Attacke gegen die Polizei hätte am Samstag, den 15. Mai, bei der Demo in Wien stattfinden sollen. Am Tag davor schlug das BVT und die Landesämter für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg zu und man führte mehrere Hausdurchsuchungen und Einvernahmen durch.

Waffen und 3.500 Stück Munition

Der Fund ist erschreckend: Neben Waffen und Munition, darunter zwei Faustfeuerwaffen, eine Langwaffe, etwa 3.500 Stück Munition, zwei Schwerter, wurden auch Datenträger sowie diverse paramilitärische Ausrüstungsgegenstände wie Schutzwesten, Mehrzweckwesten, Helme und Funkgeräte sichergestellt. Es droht eine Anzeige wegen des "Verdachts eines verbrecherischen Komplotts"  und nach dem Verbotsgesetz.

„Fast ein terroristische Vereinigungen“

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zeigt sich in einer ersten Stellungnahme entsetzt: "Es ist kaum zu fassen, was hier von Corona-Leugnern versucht wurde. Dank der akribischen Ermittlungsarbeit der Verfassungsschutz-Behörden konnten diese gewaltbereiten und kriminellen Netzwerke enttarnt und nun zur Rechenschaft gezogen werden.“ Die hohe Zahl an Sicherstellungen von Munition und Waffen zeige, welches Gefährdungspotenzial von diesen Gruppierungen ausgeht. "Die paramilitärische Ausrüstung erinnert fast an terroristische Vereinigungen", so Nehammer: “Die Täter müssen mit der vollen Härte des Rechtsstaats bestraft werden.“

Neonazis gegen Kurz

Auf Twitter gehen die Wogen hoch. Der gestrige Pressetermin der Regierung im Schweizerhaus im Prater wurde unterbrochen von lauten "Kurz muss weg"-Rufen. Im Netz wird spekuliert, ob sich darunter auch mutmaßliche Neonazis befunden haben.

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