Düstere Aussichten
Ökonomen prognostizieren rekordhohe Teuerung

Die Kundenfrequenz im österreichischen Handel ist seit der Teuerung deutlich zurückgegangen. Die Reallöhne sinken. | Foto: Foto: Innubis
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  • Die Kundenfrequenz im österreichischen Handel ist seit der Teuerung deutlich zurückgegangen. Die Reallöhne sinken.
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Die Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und das Institut für Höhere Studien (IHS) präsentieren ihre Juni-Prognose. Diese sagt eine höhere Teuerung voraus als bisher angenommen. Reallöhne sollen sinken. 

ÖSTERREICH. Die hohe Inflation macht vielen Österreicherinnen und Österreichern zu schaffen. Von Lebensmitteln bis Miete werden Notwendigkeiten des Alltags immer teurer. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute des Landes erwarten eine Abflachung der Konjunktur im zweiten Halbjahr.

Sinkende Reallöhne prognostiziert

Die Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS haben am Donnerstag ihre Prognosen für dieses und nächstes Jahr vorgelegt. Diese zeichnen ein düsteres Bild für Beschäftigte. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern drohen über die kommenden zwei Jahre deutliche Reallohnverluste. Laut WIFO wird die Inflationsrate heuer übers Jahr gesehen 7,8 Prozent betragen. Im kommenden Jahr sollen es dann nochmal 5,3 Prozent sein. Das obwohl das WIFO im März noch lediglich drei Prozent Teuerung für das kommende Jahr erwartet hat.

Lebensmittel werden in Österreich teurer.  | Foto: SPAR/Krug

Teuerung am Lohnzettel nicht ausgeglichen

Besorgniserregend ist vor allem, dass die Löhne vorerst nicht an die Teuerung angepasst werden. So sollen die Bruttolöhne heuer um 3,6 Prozent und im kommenden Jahr um 6,7 Prozent steigen. Damit werden die Bruttoreallöhne heuer um 3,9 Prozent sinken und im kommenden Jahr nur um 1,3 Prozent zulegen. Die Teuerung werde über die beiden Jahre hinweg "zunächst nicht ausgeglichen", so das WIFO.  Einen solchen Rückgang um 3,9 Prozent hat es in den letzten Jahrzehnten nicht gegeben. 

Die Inflation wird immer höher, doch die Löhne nicht. Für viele Menschen bedeutet das jetzt schon eine große Belastung.  | Foto: Gina Sanders/Fotolia
  • Die Inflation wird immer höher, doch die Löhne nicht. Für viele Menschen bedeutet das jetzt schon eine große Belastung.
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Gewerkschaften halten dagegen

Die Lohnabschlüsse werden unter der Inflationsrate bleiben, um die "Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" nicht zu gefährden, heißt es in der Aussage des WIFO. Die Teuerung trifft also vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Gewerkschaften wollen sich das jedoch nicht gefallen lassen. "Unser Aufgabe ist in erster Linie, Kaufkraft zu sichern. Warum sollten wir Zurückhaltung üben, wenn Unternehmen Gewinne ausschütten, dass sich die Balken biegen?", sagt ÖGB-Chef Wolfgang Katzian. 

Der Chef der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge, Rainer Wimmer: "Wir hören das immer wieder, das mit der Wettbewerbssituation und der Beschäftigung." Tatsache sei, dass die Industrie die Pandemie gut überstanden habe und tolle Ergebnisse einfahre. "Wir werden sicher keinen Kaufkraftverlust unserer Leute akzeptieren."

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