Arbeiterkammer
Sprachassistenten sind nicht harmlos
Die Arbeitkammer Wien (AK) warnt vor digitalen Sprachassistenten und ihre Tücken. Sie seien komfortabel, aber datenschutzrechtlich bedenklich.
ÖSTERREICH. In den letzten Jahren eroberten die digitalen Assistenten wie Alexa, Siri, oder Google die Smartphones sowie die heimischen Wohnzimmer. Die Platzierung dieser Systeme in den Wohnungen birgt jedoch auch ein enormes Sicherheitsrisiko, weil auf diese Weise die Privatsphäre der Konsumenten gefährdet werden könnte.
Heimliche Lauscher
Bereits 27 Prozent der österreichischen Haushalte erteilen smarten Geräten Befehle. Damit sich die Geräte weiterhin verkaufen, werden alle Sprachbefehle von den Herstellern sowie den Drittentwicklern analysiert. Denn "die Gerätehersteller leben von der Nutzung der erstellten Personenprofile", so Jaro Krieger-Lamina vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA), die die Studie mit der AK erarbeitete.
Dass sei aber den meisten Konsumenten nicht bewusst: „Sprachbutler sind auch anfällig für Fehlaktivierungen, ohne Aktivierungswort mitgelauschte, vertraulichste Gespräche innerhalb der eigenen vier Wände landen immer wieder bei den Anbietern, oder Waren werden auf Zuruf von Nichtberechtigten bestellt."
Nutzer haben meist keine Wahl
Neben Zeit-, und Ortsangaben können manche Geräte auch mittels Bewegungssensoren die Anwesenheit von Personen ohne Sprachanfrage erfassen. Die Hersteller erfahren so wie viele Personen im Haushalt leben oder wie oft sie Besuch bekommen. Mit dem Okay des Nutzers werden auch Kontakte oder Kalender gespeichert. Möchte der Nutzer alle Funktionen des Geräts nutzen, muss er häufig den Sucherverlauf aktivieren, der dann alle Anfragen speichert.
Tipps für Konsumenten
- Überlegen Sie sich, ob Sie tatsächlich einen digitalen Assistenten benötigen oder doch nur eine Spielerei ist Möchten Sie Einschränkungen Ihrer Privatsphäre in Kauf nehmen?
- Überwiegen für Sie die Vorteile, sollte der Umgang des Anbieters mit ihren Daten das Auswahlkriterium sein. Nutzen Sie nach dem Kauf die Einstellungen für mehr Privatsphäre. Verwenden Sie die angebotenen Löschroutinen.
- Bei Siri werden die Sprachanfragen ohne Personenbezug verwendet. Bei Google Assistant kann zwar die Speicherung der Sprachanfragen und des Suchverlaufs deaktiviert werden-viele Funktionen sind durch die Deaktivierung aber eingeschränkt. Bei Alexa kann die Speicherung von Sprachanfragen generell nicht unterbunden werden. Es ist allerdings möglich, alte Anfragen anzuhören und zu löschen.
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