Fordernde Großübungen in Langenstein und Ried
Stress pur für Feuerwehren und Rotes Kreuz

Einsatzleitung in einem völlig unübersichtlichen Szenario mit panischen Menschen - eine der vielen Schwierigkeiten bei der Großübung in Langenstein.
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  • Einsatzleitung in einem völlig unübersichtlichen Szenario mit panischen Menschen - eine der vielen Schwierigkeiten bei der Großübung in Langenstein.
  • hochgeladen von Eckhart Herbe

Großalarm für die Polizei, die Feuerwehren Langenstein, St. Georgen, Luftenberg, Mauthausen und Blindendorf sowie Sanitäter- , Kriseninterventions- und Notarztteams aus dem ganzen Bezirk: Eine feuchtfröhliche Geburtstagsfeier in der Langensteiner Stockhalle eskaliert, die Saaldeko gerät in Brand, ein Feuerinferno bricht aus.
50 teils Schwerverletzte, schreiend umherirrende Menschen, von den Eltern getrennte Kinder, eine anfangs völlig unübersichtliche Einsatzsituation. Bei einer unangekündigten Großübung waren über 100 Helferinnen und Helfer extrem gefordert. „Ein 'giftiges Szenario', bei dem kaum ein geplanter Ablauf einsetzbar ist. Wenn der Hallenvorplatz zugeparkt ist, Betrunkene stören und panische Menschen sich an keine Anordnung halten, dann ist das Stress pur. Sowohl für den Einzelnen, aber auch für die organisationsinterne und -übergreifende Einsatzleitung. "Wir waren am Limit, hätten real noch weitere Kräfte nachgefordert. Erkenntnisse aus der Übungsdoku und der Fachbeobachter werden in unsere Einsatzpläne integriert“, so die erste Beurteilung von Lukas Spindlberger, der für das Rote Kreuz St. Georgen die Übung entworfen hatte. Das Szenario ist realistisch, ist die Stockhalle doch beliebte Location für Feste oder auch türkische Hochzeiten mit weit über hundert Besuchern. Ein Notfall wie der geübte kann sich also schnell entwickeln.

Auch Ried im Ausnahmezustand
Einen ganzen Tag stand auch Ried im Zentrum eines großangelegten Notfallszenarios. Rund 100 Helfer waren im Einsatz. Besonderes Augenmerk galt dabei dem neuen digitalen Behördenfunknetz Tetra, das den Mitarbeitern aller Einsatzkräfte erstmals eine gemeinsame Funkkommunikation erlaubt. Der Bezirk Perg ist dafür Testregion für OÖ. Die  bisher verwendeten Funknetze von Feuerwehr, Polizei und Rotem Kreuz waren technisch inkompatibel, die Einsatzführung daher schwierig. In sieben kleineren Szenarien – vom Arbeitsunfällen über allergische Schockreaktionen bis zur Neugeborenenreanimation – übten die Helfer vormittags die Zusammenarbeit in typischen alltäglichen Notfällen. Am Nachmittag ereignete sich dann ein Verkehrsdrama am Rieder Berg:  Ein betrunkener Traktorfahrer verursacht einen Unfall, an dem fünf Autos und ein Wohnwagengespann beteiligt sind. 28 realistisch geschminkte Opfer erleiden teils schwere Verletzungen. Die Feuerwehren aus Ried, Altaist/Hartl und Schwertberg, die Polizei und 22 Sanis mit sechs Fahrzeugen sowie das Perger Notarztteam rückten an. Besonders im Fokus der Übungsbeobachter standen auch die Abfrage und Zuteilung von Spitalskapazitäten durch Leitstellenmitarbeiter sowie die Einsatzdokumentation. Sie analysierten sowohl die fachliche als organisatorische Bewältigung der Szenarios auf Mitarbeiter- und Führungsebene und sammelten Eindrücke zur Kommunikation mit dem Tetra-Funksystem. „In der ersten Beurteilung ein echter Qualitätssprung mit Potential zu noch effizienterer gemeinsamer Hilfe“, so das Resümee der Helfer.

Fotos: Eckhart + Uwe Herbe

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