ÖAMTC-Auswertung
Viel zu wenige Radfahrer tragen Schutzhelm

Der ÖAMTC hat beobachtet: Die meisten Radfahrer sind ohne Helm unterwegs. | Foto: Unsplash
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Im Vorjahr entwickelte sich auch aufgrund der Corona-Pandemie ein regelrechter Fahrrad-Boom, der auch im aktuellen Jahr anhält. Im städtischen Verkehr zeigt sich dabei laut ÖAMTC jedoch ein problematisches Bild.

ÖSTERREICH. Viele Radfahrer sind ohne Schutzhelm unterwegs. In Österreich besteht zwar keine gesetzliche Radhelmpflicht für Erwachsene. Das Tragen eines Helmes ist jedoch nahezu die einzige Möglichkeit des Selbstschutzes von Rad- und E-Tretrollerfahrenden.

Der ÖAMTC hat bundesweit in allen Landeshauptstädten 14.600 Radler beobachtet. Das Ergebnis: Insgesamt haben 35 Prozent der Radfahrer einen Helm getragen. Der Anteil der helmtragenden Männer (37 Prozent) war dabei um fünf Prozentpunkte höher als bei Frauen (32 Prozent). Im Vergleich der Landeshauptstädte zeigten sich teilweise große Unterschiede. Während etwa in St. Pölten und Klagenfurt nur je 16 Prozent der Radfahrer einen Helm trugen, waren es in Eisenstadt 47 und in Linz sogar 72 Prozent.

Trägst du einen Schutzhelm beim Radfahren?

Warum auf den Helm verzichtet wird

Die Ursachen für die zum Teil großen lokalen Diskrepanzen bei der Helmtragequote können vielschichtig sein. "Es ist anzunehmen, dass ein Helm am Weg zu Geschäfts- oder Büroterminen in der Stadt eher als unpassend und hinderlich empfunden wird als beispielsweise bei privaten Wegen oder am Weg zu ausgedehnten Radtouren, die oftmals in Städten ihren Ausgangs- und Endpunkt haben", so ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.

Dass das Radfahren immer beliebter wird, spiegelt sich auch in der Unfallstatistik wider. So hat sich die Zahl der unfallbeteiligten Radfahrer seit 2012 um ein Drittel erhöht. Die Zahlen der tödlich verunglückten Radfahrer sind im selben Zeitraum jedoch um 23 Prozent zurück gegangen. Im Jahr 2020 verunglückten laut Statistik Austria 9.348 Radfahrer (E-Bike und E-Scooter eingeschlossen) auf Österreichs Straßen – 40 davon tödlich.

Kinder bis zum 12. Geburtstag müssen einen Radhelm tragen. | Foto: Unsplash
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Klare Empfehlung für Helm

Laut Daten der ÖAMTC-Unfallforschungsdatenbank liegt der Anteil an verunglückten Radfahrer ohne Helm, die schwere bis tödliche Kopfverletzungen aufwiesen, bei 57 Prozent. Bei Radfahrer, die mit Helm unterwegs waren, ist dieser Prozentsatz mit 26 Prozent deutlich geringer. "Auch wenn nicht alle Unfälle ohne weiteres miteinander vergleichbar sind, zeigt sich doch, dass das Tragen eines Helmes eine der wenigen Möglichkeiten ist, sich als Radler bei einem Sturz oder Unfall vor Kopfverletzungen zu schützen oder zumindest die Unfallfolgen deutlich abzuschwächen", mahnt Nosé.

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