Bilanz 2021
Wie sich die Pandemie auf die Lebenserwartung ausgewirkt hat

Bei der Auswertung der Todesfälle im vergangenen Jahr zeigt sich erneut eine Pandemiebedingte Übersterblichkeit. | Foto: Konstantinov
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Wie erwartet hat die Corona-Pandemie im abgelaufenen Jahr für eine Übersterblichkeit gesorgt. 90.054 Sterbefälle wurden 2021 laut Statistik Austria gemeldet, um 8,7 Prozent über dem Fünfjahresdurchschnitt vor Beginn der Corona-Pandemie (2015-2019) und damit auf ähnlichem Niveau wie im ersten Pandemie-Jahr 2020. 

ÖSTERREICH. "2021 sind in Österreich mehr Menschen verstorben als im Schnitt der letzten fünf Jahre vor Ausbruch der Pandemie und auch mehr als aufgrund der Alterung der Bevölkerung zu erwarten gewesen wäre: Im zweiten Corona-Jahr lag die Sterblichkeit nach derzeitigem Stand um 8,7 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 und um 5,7 Prozent über der vor der Corona-Pandemie prognostizierten Zahl der Sterbefälle für 2021", analysierte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Die vorliegenden Daten ermöglichen nun auch eine erste vorläufige Schätzung der Lebenserwartung des Jahres 2021. Vorläufig, weil die Standesämter weiterhin Sterbefälle des Vorjahres nachmelden, betont die Statistik. Außerdem sind in der vorliegenden Zahl noch keine Sterbefälle der österreichischen Bevölkerung enthalten, die sich im Ausland zugetragen haben.

Kürzere Lebenserwartung

Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie lag die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer bei 78,8 Jahren und für Frauen bei 83,8 Jahren. Gegenüber dem Vorjahr ging die Lebenserwartung bei Männern leicht zurück (2020: 78,9 Jahre), während sie bei Frauen geringfügig anstieg (2020: 83,7 Jahre). Bei beiden Geschlechtern liegt die Lebenserwartung jedoch merklich unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie (2019: 79,5 Jahre bei Männern und 84,2 Jahre bei Frauen).

Auch ohne Pandemie mehr Sterbefälle

Berücksichtigt man die gestiegene Bevölkerungszahl und Veränderungen in der Altersstruktur, so wären im Jahr 2021 aber auch ohne Corona-Pandemie etwas mehr Sterbefälle als in den Jahren 2015 bis 2019 zu erwarten gewesen. Im Rahmen der Hauptvariante der von Statistik Austria im Herbst 2019 - also vor Beginn der Pandemie - erstellten Bevölkerungsprognose wurden für das Jahr 2021 insgesamt 85.217 Sterbefälle prognostiziert.

2021 sind mehr Menschen verstorben als im Schnitt der letzten fünf Jahre vor Corona und auch mehr als aufgrund der Alterung der Bevölkerung zu erwarten gewesen wäre. | Foto:  Symbolfoto: sudok1/panthermedia
  • 2021 sind mehr Menschen verstorben als im Schnitt der letzten fünf Jahre vor Corona und auch mehr als aufgrund der Alterung der Bevölkerung zu erwarten gewesen wäre.
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Die altersstandardisierte Sterberate, bei der die Zahl der Sterbefälle anhand einer Standardbevölkerung um die Altersstruktur der Bevölkerung bereinigt wird, lag in der 50. Kalenderwoche 2021 (13. bis 19. Dezember 2021) über dem Niveau der gleichen Kalenderwoche im Durchschnitt der letzten fünf Jahre vor Beginn der Corona-Pandemie, aber unter dem Vorjahreswert, der durch die zweite Pandemie-Welle geprägt war. Würde die Altersstruktur Österreichs der Standardbevölkerung von Eurostat entsprechen, wären in der 50. Kalenderwoche 2021 rund 21 von 100.000 Menschen verstorben, während es in der gleichen Kalenderwoche des Vorjahres 27 Personen und in den Jahren 2016 bis 2019 jeweils zwischen 18 und 20 Personen gewesen wären. Vergleiche mit länger zurückliegenden Jahren sind aufgrund des Anstiegs in der Lebenserwartung und den damit verbundenen sinkenden altersstandardisierten Sterberaten nur bedingt aussagekräftig.

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