Gewalt gegen Ärzte
Ärztekammer fordert mehr Sicherheitspersonal

Die Ärztekammer hat nach dem Angriff auf einen Arzt in der Vorwoche Maßnahmen für die Sicherheit im Gesundheitswesen gefordert | Foto: Pixabay
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Die Österreichische Ärztekammer  fordert ein Bündel an Maßnahmen für mehr Sicherheit für das Personal in Spitälern sowie in den Ordinationen. Konkret 1000 Kassaärzte sowie Sicherheitspersonal.

ÖSTERREICH. Angesicht des tragischen Falls, bei dem ein Arzt in einem Wiener Spital von einem Patienten durch ein Messerstich schwer verletzt wurde, bekräftigt die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) ihre Forderungen nach mehr Schutz für ihre Ärzte. Ähnlich wie sich die Wiener ÖVP unlängst höhere Strafen gegen Gewalt im Gesundheitswesen aussprechen, soll nach dem ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres zur Abschreckung vor weiteren Gewaltanwendungen das Strafausmaß angehoben werden. Eine Attacke gegen das Personal soll künftig "den Tatbestand einer schweren Körperverletzung erfüllen", so Szekeres. 
Sicherheitsschleusen kann sich er sich als letzte Maßnahme in Spitälern vorstellen, wobei Ordinationen baubedingt andere Lösungen wie mehr Sicherheitspersonal benötigen. Den Wunsch von Harrald Mahrer "Spitäler gehören wie Gerichte gesichert“, sieht er aber als populistische Forderung, da sie die Akutversorgung verzögere.

Acht von zehn Kassenärzte bedroht

In einer noch laufenden von der ÖÄK durchgeführten Befragung, gaben neun Prozent der 600 befragen Ärzte an , in den letzten sechs Monaten mindestens einmal mit einer Waffe bedroht worden zu sein. Jeder Zehnte soll innerhalb der letzten 24 Monaten verbal bedroht worden sein. 
Die Zunahme der Aggressionen gegen Ärzte sei aber kein österreichisches Phänomen: In Italien reagierte das Parlament bereits im Sommer 2018 mit einer Strafverschärfung. Dort werden drei Fälle von Gewalt gegen Ärzte am Tag gemeldet. 

"Jetzt muss investiert werden"

Die Gründe für die zahlreichen Attacken liegen an den langen Wartezeiten in den Spitäler. Geht es nach der ÖÄK sind alleine in Wien mindestens 300 Ärzte vonnöten. Mehr Ärzte würden die Wartezeiten reduzieren und so das Risiko verhindern, dass Frust bei den Patienten entstehe.  Es sei vernünftig in diesem Bereich zu investieren, da sich die Lage im Hinblick auf die höhere Lebenserwartung noch verschärfen wird und "gleichzeitig stecken wir mitten  in einem Ärztemangel", so Szekeres. Gemessen an dem Bruttoinlandsprodukt geben wir prozentuell weniger aus als Deutschland oder die Schweiz. "Das muss  sich ein reiches Land wie  Österreich leisten."
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