Corona-Ticker Österreich
3.076 Neuinfektionen, Wien will Lockdown-Verlängerung bis 11. April

Hoher Montagswert: 3076 neue Corona-Fälle wurden am 29. März gemeldet. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig will Wien bis 11.4. herunterfahren. | Foto: Markus Spitzauer
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  • Hoher Montagswert: 3076 neue Corona-Fälle wurden am 29. März gemeldet. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig will Wien bis 11.4. herunterfahren.
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In unserem Corona-Ticker findest du nationale Entwicklungen zur Corona-Pandemie. Allgemeine Fragen: Informations-Hotline 0800 555 621. Bei Verdacht auf Infektion: 1450.

Aktuelle Zahlen:
AGES Dashboard:* 533.511 Laborbestätigte Fälle; 50.532 aktive Fälle; Genesene Fälle 473.973; Testungen 22.194.436 (Österreich Zeitraum 27.02.2020 bis 28.03.2021 0.00 Uhr).

Die wichtigsten Corona-Nachrichten im Überblick:

  • Spitäler im Burgenland gehen in Notbetrieb. Nur mehr akut notwendige Operationen werden durchgeführt. Insgesamt gibt es noch zehn Intensivbetten für Non-Covid-Belegungen
  • Von Sonntag auf Montag gibt es über 3.000 Corona-Neuinfektionen in Österreich- Zudem gibt es 2.758 neue Genesene sowie 19 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion. 
  • Gesundheitsminister Anschober führt zu Mittag Gespräche mit Landeshauptleuten und Sozialpartnern über den Ost-Lockdown- Wiens Bürgermeister Ludwig strebt eine Verlängerung an 
  • Ab Mittwoch wird für ganz Nordtirol und den Bezirk Kufstein eine Ausreisetestpflicht eingeführt. Gleichzeitig soll eine Ausreisetestpflicht für das ganze Bundesland – Osttirol ausgenommen – in Kraft treten. Mehr Infos hier
  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO kommt in einer Studie mit China zu dem Schluss, dass das Coronavirus "wahrscheinlich" von Fledermäusen über ein weiteres Tier auf den Menschen übergesprungen ist. 
  • Faßmann: Ab 12. April normaler Schulbetrieb mit Einschränkungen-Mehr dazu hier

Notbetrieb in Burgenlands Spitälern

Die burgenländischen Spitäler der KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten-GmbH) gehen in den Notbetrieb. Um zusätzliche Intensivbetten für Covid-19-Patienten zu schaffen, werden Aufwachbetten im OP-Bereich umfunktioniert. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass "nur mehr in akut lebensnotwendigen Fällen operiert wird", betonte KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl am Montag. "Die Situation ist jetzt wirklich ernst. Wir sind am Anschlag. Alle Häuser fahren ab dieser Woche nur mehr den Notbetrieb", sagte Eisl. Mehr Infos hier.

ÖH startet Kampagne zur mentalen Gesundheit von Studenten 

Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) hat eine Kampagne für mentale Gesundheit von Studentinnen und Studenten und gegen Stigmatisierung bei psychischen Erkrankungen gestartet. Unter dem Titel "Mental Health Kampagne 2021 #TalkAboutIt" sollen laut Aussendung im Lauf der Osterwoche Informationen, Interviews und Hilfestellungen auf den Social-Media Kanälen der ÖH verbreitet werden.

Zum Umstieg auf Distance Learning und dem Fehlen sozialer Kontakte komme bei vielen Studierenden noch der Verlust des Jobs oder Umstellung auf Kurzarbeit und damit Geldsorgen, so die ÖH-Bundesvorsitzende Sabine Hanger von der ÖVP-nahen AktionsGemeinschaft (AG). Zuletzt haben 60 Prozent der Studierenden angegeben, sie fühlten sich im Studienalltag durch die Pandemie "sehr" oder "eher" belastet.

Aktuelle Zahlen zum Corona-Virus 

Es wurden in den vergangenen 24 Stunden 3.076 neue Corona-Fälle registriert. das sind noch einmal 664 mehr im Vergleich zu voriger Woche, als mit 2.412 der höchste Wert an einem Montag seit Dezember gemeldet worden war - aktuell gab es nur im November 2020 höhere Werte. 

Mit heutigem Stand (29. März 2021, 9:30 Uhr) sind österreichweit 9.275 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 494.377 wieder genesen. Zudem gibt es 19 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion. Innerhalb der vergangenen Woche wurden 186 Todesfälle registriert. Pro 100.000 Einwohner sind seit Beginn der Pandemie 104,2 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Derzeit befinden sich 2.227 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung. Davon werden 534 auf Intensivstationen betreut. Österreichweit stieg die Zahl der Intensivpatienten innerhalb der vergangenen Woche ebenfalls um über ein Fünftel (22 Prozent), 95 Patienten kamen dazu. 

Neuinfektionen in den Bundesländern seit der gestrigen Meldung:

Burgenland: 115

Kärnten: 97

Niederösterreich: 608

Oberösterreich: 360

Salzburg: 239

Steiermark: 482

Tirol: 197

Vorarlberg: 64

Wien: 914

 

Novelle: Reisebeschränkungen während Osterruhe

Erste Entwürfe zur Novelle Covid-19-Schutzmaßnahmenverordnung für den Ost-Lockdown kursieren bereits. Die Regionalmedien (RMA) fassen die wichtigsten Neuerungen zusammen:

Die Besuche zwischen der Ostregion und dem Rest Österreichs werden stark eingeschränkt. Die Ein- und auch die Ausreise ist für die Bewohner der Länder Wien, Niederösterreich und dem Burgenland nur aus jenen Ausnahmen erlaubt, die man bereits von den Ausgangsbeschränkungen kennt, berichtet der Standard. Das heißt, man darf Haus bzw. Wohnung nur aus bestimmten Gründen verlassen, etwa zum Einkaufen, zur Hilfeleistung, zum Kontakt mit Eltern, Kinder und Geschwistern sowie zum Aufenthalt im Freien, entweder zum Ausführen von Tieren oder zur „körperlichen und psychischen Erholung“. Auch der Kontakt mit dem Partner, engen Bezugspersonen oder Angehörigen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, dürften unter die Ausnahmen fallen. Allerdings gilt hier die Eins-plus-eins-Regel: Nur eine Person darf einen anderen Haushalt besuchen - und umgekehrt. Kinder werden hier nicht mitgezählt, diese dürfen wegen der Aufsichtspflicht mit. Ein Friseurbesuch von Wien in die Steiermark hingegen ist nicht gestattet.

Nur Waren des täglichen Bedarfs

Tiergärten, Museen, Bibliotheken und andere Freizeiteinrichtungen sind geschlossen, denn diese fallen nicht unter die Ausnahmen der Ausgehbeschränkungen. Ab 1. April gilt auch, dass man eine FFP2-Maske tragen muss, wenn man in einem Innenraum nicht alleine ist.

Der Handel, der keine Waren des täglichen Bedarfs anbietet und körpernahe Dienstleister müssen zwischen 1. und 6. April ihre Geschäfte schließen. Ausgenommen sind unter anderem Apotheken, der Lebensmittelhandel, Drogerien und Tankstellen. Für „Mischbetriebe“ soll gelten, dass diese nur Waren anbieten dürfen, die dem täglichen Bedarf entsprechen - sprich Lebensmittel, Drogerieartikel oder Tierfutter, aber keine Spielsachen, Gartenmöbel oder Blumen.

Kein Verbot von Take-away

Nicht in dem Entwurf enthalten ist ein Verbot von Take-away in der Gastronomie, über das am Montag medial spekuliert worden war, da sich beispielsweise in der Wiener Innenstadt zuletzt gehäuft große Menschentrauen vor Lokalen bei deren Freiluft-Ausschank gebildet hatten.

Wird Lockdown verlängert?

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) berät heute ab 12 Uhr mit den Landeshauptleuten von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, danach mit den Sozialpartnern. Am Nachmittag sollte die Verordnung dann stehen. Ursprünglich ist der Ost-Lockdown von 1. bis 6. April geplant.
Laut diversen Medienberichten schließt man im Ministerium nicht aus, dass der Lockdown verlängert bzw. die Regeln noch verschärft werden. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig soll bei der Besprechung eine Verlängerung fordern - und zwar bis einschließlich Sonntag, 11. April. 

In Niederösterreich setzt man darauf, dass neben der "Osterruhe" die selbst schon gesetzten Maßnahmen helfen, die Lage zu verbessern. Dazu gehört etwa, dass bei Infektionsfällen auch K2-Personen verpflichtend getestet werden. An den Volksschulen und Kindergärten wird bereits bei einem positiven Test die Klasse bzw. Gruppe gesperrt. Bei der Südafrika-Variante wiederum endet die Quarantäne nicht nach 14 Tagen automatisch, sondern erst bei negativem Test oder einem Infektionsniveau, wo eine Ansteckung praktisch auszuschließen ist. Zudem gibt es ein Vorwarnsystem, wenn eine Gemeinde die Inzidenz von 300 auf 100.000 Einwohner überschreitet. 

Empört zeigte sich FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl. In einer Aussendung sprach er von einem "Einsperrpaket" und einer "Einsamkeitsverordnung". Auch an dieser Verordnung werde nicht das Virus sterben, sondern die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben. 

Ziel der Regierung braucht Verdoppelung der Erstimpfungen

Die Regierung will bis Anfang Juli drei Viertel der Bevölkerung über 16 eine Corona-Impfung anbieten. Dafür müsste die Zahl der Erstimpfungen allerdings mehr als verdoppelt werden. Das ist das Ergebnis einer Nachrechnung, die die APA angestellt hat. Denn vorige Woche haben nur 143.189 Personen die erste Dosis ihrer Corona-Schutzimpfung erhalten, wie die Montag veröffentlichten Zahlen des Impfregisters zeigen. Insgesamt sind aktuell 12,7 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher geimpft - bei über 85-Jährigen sind es sechs von zehn.

Insgesamt sind vorige Woche 227.576 Impfungen durchgeführt worden, das sind nur um 770 mehr als in der Woche davor. Davon waren 143.189 Erstimpfungen. Um das kürzlich von der Regierung ausgerufene Ziel zu erreichen, bis Ende Juni zumindest drei Viertel der über 16-Jährigen eine Impfung anzubieten, wären aber zweieinhalb Mal so viele Erstimpfungen nötig. Würde es im Tempo der Vorwoche weitergehen, wären die noch ausstehenden 4,6 Millionen Impfungen erst im November erreicht. Freilich rechnet die Regierung ab April mit deutlich mehr Impfstoff und damit auch einem höheren Tempo.

Knapp nicht erreicht haben Bund und Länder bisher das im Februar erklärte Ziel, bis Ende März bei 17 Prozent der "impfbaren" Bevölkerung den ersten Stich zu setzen. Aktuell haben erst 15 Prozent der Erwachsenen die erste Dosis erhalten. Damit liegt Österreich etwas über dem EU-Schnitt (12,3 Prozent der Erwachsenen).

Am höchsten ist die Durchimpfung bei den über 85-Jährigen (60 Prozent Erst- und 44 Prozent Zweitimpfung) und bei den 75- bis 84-Jährigen (41,7 bzw. 16,5 Prozent). Etwas aufgeholt haben zuletzt die 65- bis 74-Jährigen, die mit 13,7 Prozent "Erstimpfungen" aber immer noch deutlich hinten liegen. Das Bundesland mit der geringsten Durchimpfung der ältesten Bevölkerungsgruppe ist nach wie vor Wien (49,4 Prozent), während in Vorarlberg, Tirol und der Steiermark bereits zwei Drittel der über 85-Jährigen ihre erste Impfung erhalten haben.

Sorge über Intensiv-Situation von Nicht-Covid-Patienten 

Neben der ansteigenden Zahl der Menschen, die wegen einer Corona-Infektion in der Intensivstation liegen, warnen Mediziner auch vor den Auswirkungen der zahlreichen Nicht-COVID-19-Patientinnen und -Patienten, die von einer Überlastung der Intensivkapazitäten betroffen sind. „Ob es Akutfälle sind, die intensivmedizinische Versorgung benötigen, wie die Folgen eines schweren Unfalls oder einer schweren Infektion, oder nicht akut lebensnotwendige, aber medizinisch erforderliche Operationen, die verschoben werden müssen: Immer mehr Menschen könnten und werden von der mehr als angespannten Versorgungslage betroffen sein,“ sagt der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI), Walter Hasibeder in einer Aussendung. Denn auch ohne einer Pandemie seien die Kapazitäten zu etwa 85 bis 90 Prozent ausgelastet. Es gebe einen Puffer von etwa 10 bis 15 Prozent. "Alles andere wäre ja auch eine Vergeudung der teuersten Ressource eines Krankenhauses.“ 

Die ÖGARI habe seit Monaten darauf hingewiesen, dass die veröffentlichte Darstellung von angeblich erheblichen freien Intensivbetten-Kapazitäten ein falsches Bild vermittle, das nicht der Realität entspreche. „So etwas wie freie Intensivbetten gibt es schon zu ‚normalen‘ Zeiten kaum, und schon gar nicht während einer Pandemie,“ heißt es weiter.

Man habe von Beginn der Krise an alle erdenklichen Maßnahmen ergriffen, um die bestehenden Intensivressourcen auszuweiten - etwa durch die Umwidmung von Aufwachräumen in Intensivbettenstationen, die Mobilisierung von Personal aus anderen Bereichen, die Erweiterung der technischen Ausstattung oder die Aufrüstung von Normalstationen mit "High Flow"-Sauerstoffsystemen, um Patienten mit moderatem Sauerstoffmangel nicht sofort auf einer Intensivstation aufnehmen zu müssen.

Aktuelle News aus den Bundesländern

Oberösterreich: Impfstraße in der Messehalle voll in Betrieb. Mehr dazu hier
Tirol: FPÖ fordert Wirtschafts-Rettungsinitiative und Öffnungen. Mehr dazu hier.
ÖGB fordert mehr Lohn für Hotel- und Gastromitarbeiter. Mehr Infos hier
Niederösterreich: Schanigarten-Gebühr wird erneut gefördert. Mehr Infos hier
Heurige Open-Airs in Purkersdorf abgesagt. Mehr Infos hier
Vorarlberg: Antikörpertest gilt als Nachweis eines Infektionsschutzes. Mehr infos hier
Kärnten: Ab morgen herrscht bei neuer Teststraße Betrieb. Mehr infos hier

Bisher erhielten Gemeinden 1,3 Milliarden Euro Corona-Gelder

Die Corona-Krise hat wirtschaftliche Auswirkungen auf Bund, Länder und Gemeinden. Die Einnahmenausfälle belasten die Budgets aller Gemeinden. Die österreichischen Gemeinden haben bisher 1,3 Milliarden an Corona-Hilfen erhalten. Davon flossen 600 Mio. in Infrastrukturprojekte aus dem ersten Gemeindepaket und 700 Mio. Euro in nicht-projektgebundene Zuschüsse aus dem zweiten Gemeindepaket, wie Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Montag via Aussendung mitteilte. Seit 1. Juli des Vorjahres können Gemeinden im Rahmen des Kommunalinvestitionsgesetzes 2020 beim Bund Geld für Investitionen beantragen. Bisher wurden 4.500 Ansuchen genehmigt, davon 98 Prozent bereits ausbezahlt. Insgesamt sind so 600 Millionen Euro an die Gemeinden für unterschiedliche Infrastrukturprojekte ausgezahlt worden. Spitzenreiter bei genehmigten Anträgen ist Niederösterreich (1.194), gefolgt von Oberösterreich (1.159) und der Steiermark (617). Vom Einlangen des Antrags bis zur Auszahlung braucht es laut Finanzressort durchschnittlich 29 Tage. 
 

WHO zweifelt an Labor-Unfall Theorie als Ursprung der Pandemie 

In ihrem Bericht zur Expertenmission im chinesischen Wuhan geht die Weltgesundheitsorganisation von einer Übertragung des Coronavirus auf den Menschen durch ein Tier als Zwischenwirt aus. Von der Fledermaus sei der Erreger "wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich" auf ein anderes Tier und von diesem auf den Menschen übergegangen, heißt es in dem am Montag vorgelegten Bericht. Die These, das Virus sei aus einem Labor entwichen, wurde als "extrem unwahrscheinlich" bezeichnet. 

Hofer fordert langfristige Corona-Strategie statt "Lockdown reloaded"

„Die Bilder vom Wochenende haben gezeigt, dass die Corona-Strategie der Bundesregierung Menschenansammlungen nicht verhindert, sondern diese sogar begünstigt. Wer einen harten Lockdown mit langer Vorlaufzeit ankündigt, darf sich über solche Reaktionen nicht wundern“, stellt FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer in einer Aussendung fest. Manche Orte seien regelrecht gestürmt worden, viele Menschen hätten eingekauft und das Wetter im Freien genossen. "Sie werden von den Menschen nicht mehr mitgetragen. Die Schanigärten sind voll, die Gastronomie gleichzeitig geschlossen. Das ist das Bild der letzten Tage.“  Stattdessen plädiert Hofer für eine langfristige Strategie gegen das Virus unter Einbindung aller evidenzbasierten Maßnahmen, die praxisnahe umgesetzt werden können. 

Die geplanten Zutrittstests für den Handel lehnt der blaue Parteichef ab, denn nur internationale Online-Händler würden von dieser Maßnahme profitieren. Bisherige Maßnahmen wie FFP2-Maske, Abstand einhalten, maximale Kundenanzahl je nach Geschäftsgröße und Desinfektionsmittel-Spender hätten sich bewährt. Daher soll der Non-Food-Bereich gleich behandelt werden wie Lebensmittelhandel. Für den Erhalt des Schulbetriebs fordert Hofer außerdem die sofortige Anschaffung von Luftreinigungsgeräten für die Klassenzimmer. Politische Maßnahmen sollten in Zukunft auf Basis einer Erhebung des Antikörperstatus verordnet werden, schlägt Hofer vor.

115 Neuinfektionen im Burgenland, 24 Intensivpatienten

Nach Angaben des Koordinationsstab sind am Montag im Burgenland 115 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die Zahl der aktiven Fälle stieg damit auf 1.410. In den burgenländischen Spitälern werden 99 Covid-19-Patienten behandelt. Die Sieben-Tages-Inzidenz lag am Montagvormittag in keinem burgenländischen Bezirk über der 400er-Marke. Am höchsten war sie in Oberwart mit 343 und in Mattersburg mit 305. Mehr dazu hier.

 
Corona-Demos am Sonntag in Linz und Steyr

85 Anzeigen sind die Bilanz zweier Corona-Demos am Sonntag in Oberösterreich: Bei einer nicht angemeldeten Kundgebung am Abend in Steyr, bei der einige der rund 175 Teilnehmer auf der Rederbrücke alle Fahrspuren blockierten, setzte es 52 Anzeigen, davon 48 wegen Nichteinhaltung von Covid-19-Bestimmungen. An einer angemeldeten Demo Sonntagnachmittag in Linz hatten bis zu 720 Personen teilgenommen. Hier wurden 33 Leute angezeigt, die das Tragen einer Maske verweigerten. 

Lange Schlangen vor Wiener Teststraße 

Die östlichsten Bundesländer gehen über Ostern wieder in den Lockdown. Zum Auftakt der Karwoche dürften daher viele noch die Gelegenheit nutzen, um entweder allfällige Besorgungen zu erledigten bzw. für einen Besuch bei körpernahen Dienstleistern. Bereits am Montagmorgen bildeten sich laut "Kronen Zeitung" vor dem Austria Center lange Schlangen, es kam zu Wartezeiten. 

Ärztekammer: Arztbesuch trotz Osterruhe nicht aufschieben

Trotz „Osterruhe“ und vielfacher Einschränkungen im öffentlichen Leben sind die Ordinationen in Österreich sowohl in der Karwoche als auch danach uneingeschränkt geöffnet, heißt es in einer Aussendung der Ärztekammer. Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte  plädiert dafür, anstehende Arztbesuche nicht unnötig zu verschieben. Nur so könnten medizinische Kollateralschäden der Pandemie verhindert werden. „Keine Patientin und kein Patient muss Angst haben, sich in einer Ordination anzustecken“, betont Steinhart. Es gebe zahlreiche Maßnahmen wie eine entsprechende Terminvereinbarung, das Tragen von FFP2-Masken und die Einhaltung der Abstandsregeln in allen Ordinationsräumlichkeiten sowie die Begleitung von Patientinnen und Patienten nur nach Rücksprache mit dem Arzt beziehungsweise der Ärztin. Zudem wird empfohlen, Wartezeiten möglichst außerhalb der Ordination zu verbringen. 

Intensivmediziner hält Osterruhe nicht für ausreichend

„Ich glaube nicht, dass das ausreichend ist", sagte Walter Hasibeder, der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) und ärztliche Leiter der Intensivstation im Krankenhaus Zams, am Montag im Ö1- Morgenjournal zum kommenden Osterlockdown in Ostösterreich. Erstens halte er sechs Tage für zu kurz um die Infektionszahlen nachhaltig zu senken - dafür brauche es eher 14 Tage - und zweitens sollte man auch über einen österreichweiten Lockdown nachdenken.

Grund für Hasibeders Haltung sei die belastende Situation auf den Intensivstationen, sagt der Intensivmediziner. Im Vergleich zur ersten Welle würden Corona-Patienten jetzt schneller - oft direkt von der Notaufnahme - auf die Intensivstation verlegt. Ein Problem sei auch, dass viele Menschen bei der Kontaktreduzierung nachlässig seien, weil sie nicht sehen was auf der Intensivstation passiert und die Gefahr die von Corona ausgeht daher nicht direkt sehen. „Bitte sich nicht mit allzu vielen Menschen treffen und testen, testen, testen“, appelliert Hasibeder mit Blick auf Ostern. 

"Impfung schützt schlechter vor dieser Mutante"

 Unterdessen befürchtet die Virologin Dorothee von Laer eine neue Infektionswelle im Herbst. Zwar rechnet sie mit einem ruhigen Sommer, sollten sich in dieser Zeit Varianten des Coronavirus durchsetzen, bei denen einzelne Impfungen nicht wirken, könnte es allerdings im Herbst eine weitere Welle geben, sagte von Laer am Sonntag in der ORF-Diskussionssendung "Im Zentrum". Darauf müsse man sich vorbereiten und beispielsweise Nachimpfungen mit besser wirksamen Impfstoffen einplanen.

Ein November wie 2020 sei auch heuer möglich: Die Impfstrategie gehöre zwingend auf die Mutationen angepasst, warnte von Laer. Man wisse, dass Astra Zeneca "wohl nicht so sehr" vor den Mutationen schütze. Zumindest eine Auffrischung mit Biontech/Pfizer im Herbst für jene, die nur mit Astra Zeneca versorgt wurden, werde wohl nötig sein.

Derzeit befindet sich Österreich in der dritten Infektionswelle der Pandemie. Tirol hatte am Sonntagabend eine Ausreisetestpflicht sowohl für das Bundesland als auch für den Bezirk Kufstein angekündigt. Grund für die Maßnahme, die ab Mittwoch gelten soll, ist ein verstärktes Auftreten einer speziellen Variante der britischen Virusmutation (B117-E484K).

Bei dieser Variante wird eine geringere Wirksamkeit der Impfungen befürchtet. Es handelt sich um eine "immunologische Fluchtmutante", wie von Laer meinte: "Dieses Virus wird von den Antikörpern, die wir nach der Impfung bilden, nicht mehr so gut erkannt."

Wr. Neustadt und Neunkirchen: 686 Zurückweisungen, aber keine Anzeigen

Bei den seit Donnerstag laufenden Ausreisekontrollen in den Corona-Hochinzidenzgebieten Wiener Neustadt und Neunkirchen hat es weiterhin keine Anzeigen gegeben. Die Zahl der Zurückweisungen bezifferte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner am Montag auf APA-Anfrage mit 686. Im Bezirk Wiener Neustadt mussten bisher 181 von 3.287 kontrollierten Personen umkehren. Im Bezirk Neunkirchen waren es 505 von 7.422. Deutlich weniger Ausflügler suchten den Bezirk Neunkirchen am 27./28. März heim. Ob das an den Corona-Kontrollen lag, weiß die Polizei nicht zu sagen. Mehr dazu hier.
 

Aktuelle Corona-Fälle in Oberösterreich

Mehr dazu hier.

9.872 Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9.872 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 43 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7.709 Neuinfektionen und 50 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI Montagfrüh bundesweit bei 134,4 - und damit erneut höher als am Vortag (129,7).

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2 782 273 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 494 800 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 75.913. 

Die Infos des Vortags:

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