Corona-Ticker Österreich
Lockerungen für Gastro im März mit Eintrittstests möglich, 1.818 Neuinfektionen

Eintrittstests sollen ab März auch in der Gastronomie und Hotellerie kommen. | Foto: Pixabay
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  • Eintrittstests sollen ab März auch in der Gastronomie und Hotellerie kommen.
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In unserem Corona-Ticker findest du nationale Entwicklungen zur Corona-Pandemie. Allgemeine Fragen: Informations-Hotline 0800 555 621. Bei Verdacht auf Infektion: 1450. Wir tickern hier heute bis 14.00 Uhr für dich.

Aktuelle Zahlen:
AGES Dashboard:* 434.117 Laborbestätigte Fälle; 21.205 aktive Fälle; Genesene Fälle 404.72; Testungen 12.211.250 (Österreich Zeitraum 27.02.2020 bis 18.02.2021 0.00 Uhr).

Die wichtigsten Corona-Nachrichten im Überblick:

  • Bundeskanzler Sebastian Kurz gab am Freitag bekannt, dass es erste Öffnungsschritte für Gastronomiebetriebe und Hotels mit Eintrittstests im März geben könnte. Am 1. März soll es ein neuerliches Treffen geben.
  • Am Freitag gab es 1.818 Neuinfektionen in Österreich. 
  • Wien wurde von der Ampel-Kommission wieder auf Rot gesetzt. 
  • Lokale Behörden können künftig eine FFP2-Pflicht im Freien verordnen - und zwar an Orten, wo sie es für sinnvoll erachten.
  • Die erworbene Immunität nach einer durchgemachten Corona-Infektion dürfte relativ stabil sein. Das zeigt eine aktuelle Verlaufsstudie der Uni Innsbruck bei Ischglern.
  • Die Zahl der Sterbefälle geht weiter zurück. In der 5. Kalenderwoche 2021 starben in Österreich laut vorläufigen Daten von Statistik Austria 1.866 Personen, das sind um rund 1,4% mehr als der Durchschnittswert der gleichen Kalenderwoche der fünf vorherigen Jahre.
  • Eine Laborstudie deutet darauf hin, dass der Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech und Moderna gegen die südafrikanische Virusmutation weniger gut wirkt. Er ist dennoch in der Lage, das Virus zu neutralisieren.

ÖFB schlägt Alarm: Situation nicht mehr tragbar 

Scharfe Kritik kommt vom Österreichischen Fußballbund (ÖFB).  „Die ungewisse Situation ist für Vereine, Aktive und die ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionäre, die das Rückgrat unserer Organisationsstruktur bilden, nicht mehr tragbar“, heißt es in dem an die Bundesregierung gerichteten offenen Brief. Man stehe an einem Punkt, an dem niemand versteht, dass eine Sportausübung im Freien in Kleingruppen mit einem negativen Testergebnis ab sofort nicht möglich sein soll.

Der ÖFB weist darauf hin, dass man trotz gewaltigen Drucks von der Basis stets konstruktiv und verständnisvoll geblieben sei und sich darüber hinaus öffentlich sehr defensiv verhalten hätte. „Dieses Verständnis stößt nun aber absolut an seine Grenzen.“ Dass man seit Wochen in Verhandlungsrunden stets vertröstet werde und es keine Perspektive für den Amateursport gibt, hat jetzt wohl das Fass zum Überlaufen gebracht. „Der organisierte Sport ist eine maßgebliche Säule unserer Gesellschaft, trotzdem wird ihm offenbar seitens der Politik nicht der gebührende Stellenwert beigemessen!“

Im Schreiben, das von allen Landespräsidenten und Bundesliga-Vertretern unterschrieben wird, verlangt man „umgehend“ den Sport im Freien unter der Voraussetzung von Testungen für Kinder, Jugendliche und Amateure zu ermöglichen. „Die ersten irreparablen Schäden sind bereits entstanden, weil der Sport offensichtlich bei unseren Politikern nicht jenen Stellenwert genießt, den er verdient“, heißt es weiter. 

SPÖ: "Regierung lässt Schüler, Lehrer und Eltern im Stich!"

„Frauen sollen einspringen, wenn nichts funktioniert. Darauf verlässt sich offenbar die Regierung, denn sie lässt SchülerInnen, PädagogInnen und Eltern im Stich. Keine einzige der versprochenen Extra-Förderstunden wurde bisher den Schulen zur Verfügung gestellt. Das ist ein Skandal!“, sagt SPÖ-Frauenvorsitzende und Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek.

„In der Corona-Krise geht die Bildungsschere immer weiter auf. Immer stärker wird klar, wie stark auch die psychische Gesundheit leidet. Die Kinder sind schutzlos diesem Druck ausgeliefert und die Unterstützung bleibt aus. Die soziale Kälte dieser Regierung ist erschreckend“, sagt Heinisch-Hosek.

Schallenberg kritisiert EMA: "Zulassung zu zögerlich"

 Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) erhöht den Druck auf die europäische Arzneimittelbehörde (EMA). Die Corona-Krise zeige, "dass es dringend Anpassungen im System bedürfe", erklärte Schallenberg am Freitag in einer Aussendung. "Bei der Zulassung der Impfstoffe sind wir zu zögerlich." So komme in Großbritannien der Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns Johnson & Johnson bereits zum Einsatz. Es sei "unverständlich, warum es in der EU dermaßen lange dauere", kritisierte Schallenberg. Die in Amsterdam ansässige EMA müsse hier schneller handeln. "Die Datengrundlage für die Entscheidung müsste längst gegeben sein."

"Wir dürfen international nicht ins Hintertreffen geraten. Die Europäische Union muss hier rasch nachziehen," warnte Schallenberg. Die EU müsse insbesondere "vermeiden, dass Verzögerungen bei der Freigabe Mitgliedsstaaten geradezu dazu zwingt, Alleingänge zu machen. Die gemeinsame Beschaffung des Impfstoffes war ein völlig richtiger Zugang. Das darf jetzt nicht konterkariert werden", so der Minister.

Eintrittstests für Restaurant und Hotel am März in Planung

In der Krise seien besonders hart getroffen Veranstalter, Gastronomie und Tourismus - Branchen, die Österreich auch sehr stark ausmachen, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Anschluss an Gesprächen mit Vertretern der Gastronomie und Hotellerie am Freitag. "Wir alle wollen unser altes, gewohntes Leben ohne Maske, ohne Tests und ohne Abstand zurück, aber leider ist das in Zeiten der Pandemie nicht möglich“, so Kurz. Man habe sich in Österreich bewusst für das Konzept der Testungen entschieden. Der Lockdown sei zwar leider notwendig, Österreich setzt aber "massiv auf das System der Testungen, um mehr an Freiheit möglich zu machen". Dieses System funktioniere aufgrund der hohen Bereitschaft der Bevölkerung auch sehr gut. Diese Woche finden zwei Millionen Tests statt. Alle Branchenvertreter hätten sich heute beim Gespräch für das Konzept der Eintrittstests ausgesprochen. Kurz schließt daher eine Öffnung der Gastronomie noch im März nicht mehr aus. 

Entscheidung am 1. März

Am 1. März soll es ein neuerliches Treffen geben. Gelinge es, das Infektionsgeschehen bis dahin "unter Kontrolle zu halten", könnten weitere Öffnungsschritte erwogen werden. Bis dahin sollen die Branchen Konzepte erarbeiten, wie die Eintrittstests gelingen können. Diese sollen dann noch im März umgesetzt werden. Sollte die Infektionszahlen bis dahin wieder ansteigen, müsse man die Öffnungspläne verschieben.

„Ich weiß, wie schwierig die Situation derzeit für die Branche ist. Wir arbeiten gemeinsam mit der Gastronomie und Hotellerie sehr intensiv an Lösungen, die ein möglichst rasches Aufsperren in einem sicheren Rahmen ermöglichen. Der heutige Gipfel ist ein Teil dieses Restart-Prozesses, damit wir am Tag X bereit sind. Gastronomie und Tourismus werden zu den sichersten Branchen zählen, wenn sie wieder öffnen dürfen. Das Testen wird dabei eine zentrale Rolle spielen“, so Tourismusministerin Elisabeth Köstinger.

Anschober: "Corona wird Teil unseres Lebens bleiben"

Gesundheitsminister Anschober (Grüne) und Experten sprachen am Freitagvormittag in einer Pressekonferenz anlässlich "Ein Jahr Pandemie in Österreich".

Am 25. Februar wurde in Österreich in Innsbruck erstmals ein Pärchen positiv auf das Coronavirus getestet. Am 12. März gab es den ersten Covid-Todesfall, vier Tage später kam es zum ersten Lockdown in Österreich, erinnert sich Anschober. Nach dem ersten Lockdown gab es fünf bis sechs Monate, in denen das Leben wieder halbwegs normal war. Mit einer zweiten Welle hat man gerechnet, nicht aber mit der Gewalt und Vehemenz, mit der sie dann eingetreten ist. 

Allerdings habe man gewusst, dass im Herbst eine zweite Welle auftreten würde. Diese sei in Europa unglaublich stark aufgetreten. Die Zahl von über 8.300 Corona-Toten bezeichnet Anschober als "schlimmste Zahl". Denn das Verhindern von Todesfällen stehe an erster Stelle beim Ergreifen von Maßnahmen. Nachdem Österreich schon an der Grenze der Intensivkapazitäten stand, sei die Auslastung aktuell in einem relativ stabilem Zustand. 

Die Impfung würde bei Alten- und Pflegeheimen ihre Wirksamkeit zeigen. Die Zahlen der Infektionen und Todesfälle nehme rapide ab.

5 Punkte der aktuellen Strategie

1. Herr über Mutationen werden und ein genaues Bild bekommen
2. Ausweitung der FFP2-Maskenpflicht 
3. Testungen dramatisch erhöhen, so kann Dunkelziffer reduziert werden 
4. Schnelles und präzises Contact Tracing
5. Impfungen. Am Wochenende 500.000 Impfungen
 

"Brauchen Strategie für Leben nach Impfung, aber mit Virus"

"Das Virus wird sich nach der Impfung nicht verabschieden. Aber wir werden eine ganz andere Form des Umgangs damit finden müssen." Man müsse eine Strategie für das Leben nach der Impfung, aber mit dem Virus finden, so der Minister. Diese sei in Arbeit.

"Es wird eine neue Normalität geben"

Auf Dauer werde das Virus aufgrund der Mutationen bleiben, gab der Simulationsforscher Nikolaus Popper Anschober recht: "Es wird eine neue Normalität geben." Öffnungen würden "nur schrittweise" gehen. Man geht davon aus, dass 15 Prozent die Krankheit hatten. Ein guter Aspekt, weil sie eine Zeit die Krankheit nicht bekommen können - rund 1,3 Millionen Betroffene. Auch im Bezug auf Impfen kann man Prognosen machen - es wird keine starke Auswirkung auf die Ausbreitung gebe. Aber große Effekte auf die Hospitalisierungen und Sterblichkeit. Der Schrecken der Krankheit wird weniger werden. Wobei man aufpassen muss, dass dann nicht vermehrt junge Menschen betroffen sind. 

Weiss: "Noch immer kein Medikament"

Günter Weiss, Direktor für Innere Medizin in Innsbruck sprach davon, wie wichtig rasches Handeln bei Corona ist. Es sei schwierig, herauszufinden, welcher Mensch von einem schweren Verlauf betroffen ist und welcher nicht. Leider gebe es noch "immer kein wirklich wirksames Medikament", bedauerte Weiss. Man nehme "jeden Strohhalm", der geboten werde, an. Noch habe sich aber nichts als effektiv erwiesen. 

Kirchenbesuch nach Lockdown 

Seit 7. Februar sind öffentliche Gottesdienste unter erhöhten Schutzmaßnahmen wieder möglich. "Das gemeinsame Singen fehlt den Menschen", meint Pfarrer Nikolas Abazie, dem seelsorglichen Leiter der Pfarren Deutschkreutz und Neckenmarkt. Mehr dazu hier.


„Tirol hat sich Ski-Testpflicht nicht gewünscht“ 

Das Gesundheitsministerium hat laut Landtagsvizepräsident Anton Mattle (ÖVP) Tirol vor die Wahl gestellt: Entweder Zugangstests oder Zwangsschließung aller Skigebiete. Mehr dazu hier.

Corona-Protestmarsch wurde verboten 

Ein für Freitag geplanter Protestmarsch gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung wurde von der BH Murtal untersagt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Versammlung war unter dem Motto "Judenburg steht auf für Frieden, Freiheit und unsere Kinder" angekündigt worden. Mehr dazu hier.


Kärntens Wirtschaftszweige befürchtet Domino-Effekt durch Tourismus-Lockdown 

Der Tourismus-Lockdown betrifft auch andere Branchen: Viele Gewerbe- und Handwerksbetriebe leiden bereits unter massiven Umsatzeinbußen. Um einen wirtschaftlichen Domino-Effekt zu verhindern, muss die Politik nun schnell handeln. Mehr dazu hier.

Lockdown-Bonus für Künstler: Ab Montag Beantragung möglich

Ab Montag können freischaffende Künstlerinnen und Künstler für die Monate Jänner und Februar 2021 bei der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) eine Lockdown-Kompensation in Höhe von 1.000 Euro beantragen, teilte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer heute via Aussendung mit. 

Bereits für die Monate November und Dezember gab es im Zuge der SVS-Überbrückungsfinanzierung einen Lockdown-Bonus, der dem Schock des neuerlichen Kultur-Lockdowns im Herbst entgegen wirken sollte. Jetzt wird diese Maßnahme für die Monate Jänner und Februar wiederholt. Der Lockdown-Bonus kann zusätzlich zu bestehenden Hilfsmaßnahmen wie der SVS-Überbrückungsfinanzierung oder dem Härtefallfonds der WKO bezogen werden, heißt es weiter.

Die grundsätzliche Unterstützung durch die SVS-Überbrückungsfinanzierung in der Höhe von 1.000 Euro pro Monat läuft davon unabhängig weiter, versicherte Mayer. Bereits seit 15. Jänner 2021 können Künstler*innen daher eine weitere Tranche von 3.000 Euro für das 1. Quartal 2021 beantragen. Für das 2. Quartal wird man ab 1. April erneut 3.000 Euro beantragen können. 

Aktuelle Zahlen zum Corona-Virus: 1.818 Neuinfektionen

Bisher gab es in Österreich 441.659 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand (19. Februar 2021, 9:30 Uhr) sind österreichweit 8.348 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 417.654 wieder genesen. Derzeit befinden sich 1.296 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung. Davon werden 260 auf Intensivstationen betreut.

Neuinfektionen in den Bundesländern seit der gestrigen Meldung:

Burgenland: 77
Kärnten: 137
Niederösterreich: 472
Oberösterreich: 237
Salzburg: 135
Steiermark: 266
Tirol: 104
Vorarlberg: 31
Wien: 359 

Gastro-Gipfel: Hoffen auf frühere Öffnung

Gastronomie und Hotellerie wollen nicht bis Ostern auf weitere Öffnungsschritte warten. Vor allem durch das gute Funktionieren des Zutrittstestens bei Friseur & Co. wittern sie eine Chance auf früheres Öffnen. Dazu findet derzeit ein Gastronomie-Gipfel im Bundeskanzleramt statt. 

Handelsumsatz um 5,6 Prozent eingebrochen 

Der Handel verzeichnet ein Minus von  5,6 Prozent im Zeitraum von Jänner bis November 2020 – so lautet die tiefrote Bilanz im österreichischen Handel, die von der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung präsentiert wurde. „Die Krise hat mit wenigen Ausnahmen alle Handelssektoren schwer getroffen“, erläuterte Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bei der Handels-Jahresbilanzpressekonferenz. Datenbasis sind insbesondere Daten von Statistik Austria, auf deren Basis Analysen durchgeführt wurden.

Schlechte Zahlen für Mode und Kfz

Vor allem wurde die Modebranche stark getroffen. Hier betrug der nominelle Umsatzrückgang minus 23,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Auswirkungen der Lockdowns zeigen sich überdeutlich in den Zahlen: So führte der erste Lockdown im März im Modebereich zu einem Umsatzeinbruch von minus 56,8 Prozent und im April waren es sogar minus 76,4 Prozent. Auch die Kfz-Branche klagt über ein Umsatzminus von 11,6 Prozent. Die Neukraftfahrzeugzulassungen gingen im Vergleich zu 2019 um 19 Prozent zurück. 

Über ein leichtes Plus kann sich der Lebensmitteleinzelhandel freuen. „Gegessen und getrunken wurde vorwiegend zu Hause“, erklärt Trefelik diese Entwicklung. Trotz dreier Lockdowns konnte der Einzelhandel 2020 das Umsatzniveau des Vorjahres mit plus 0,1 Prozent halten. Peter Voithofer vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung betont, dass die Handelsergebnisse je nach Bereich stark divergieren: „Die Trennlinie verläuft insbesondere zwischen dem Food- und dem Non-Food-Einzelhandel.“ Während das Food-Segment ein Plus von 8,9 Prozent verzeichnete, mussten die Non-Food-Branchen – nicht zuletzt durch die Geschäftsschließungen – ein Umsatzminus in der Höhe von 3,6 Prozent hinnehmen.

Onlinehandel profitierte

Der Onlinehandel profitiert hingegen von der Krise. „Der österreichische Internet- und Versandhandel kann sich lockdown-bedingt über ein Plus von 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr freuen“, sagt Iris Thalbauer, die Geschäftsführerin der Bundessparte Handel. Der Wermutstropfen dabei: Die Ausgaben der Österreicher und Österreicherinnen bei ausländischen Anbietern nimmt ebenfalls stark zu. In diesem Bereich ist es dringend notwendig, faire Wettbewerbsbedingungen für den heimischen Handel zu schaffen. „Es geht uns hier um eine faire Besteuerung und gleiche Bedingungen im Abgabenrecht“, so Thalbauer.

„Wie schnell sich der Handel im laufenden Jahr erholen wird, hängt maßgeblich auch vom weiteren Verlauf der Covid-19-Infektionen und den damit verbundenen Maßnahmen ab“, betont Handelsobmann Trefelik. Die Öffnung der Handelsgeschäfte mit 8. Februar war für die Unternehmen enorm wichtig, um die Liquidität zu sichern und Arbeitsplätze zu erhalten.

Mutation: Salzburger Volksschule geschlossen

Ein Salzburger hat sich bei einem humanitären Einsatz in Tansania mit der südafrikanischen Virusvariante infiziert und nach seiner Rückkehr die Familie angesteckt. Die Volksschule, die das Kind besucht, bleibt deswegen zu. Mehr dazu hier.

Impfbilanz in Tirol

Mit Stand vom 18.02.2021 wurden in Tirol rund 35.350 Impfungen durchgeführt. Rund 13.230 davon sind Zweitimpfungen für Personen, die zuvor eine Erstimpfung erhalten haben. In 73 Gemeinden wurden die über 80-jährigen Impfwilligen bereits geimpft oder stehen unmittelbar vor einer Impfung. 

35.350 Impfungen durchgeführt – davon 13.230 Zweitimpfungen

Corona-Virus: Aktuelle Kennzahlen aus Wien

Stand Freitag, 19. Februar 2021, sind in Wien seit Beginn der Pandemie 88.100 positive Testungen bestätigt. In den heute gemeldeten 359 positiven Testungen sind 12 Nachmeldungen der vergangenen Tage enthalten, heißt es in einer Aussendung der Stadt Wien.

Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 1.639. 83.258 Personen sind genesen. Gestern wurden in Wien 52.926 Corona-Tests registriert, insgesamt macht das 2.783.547 Testungen in Wien. Die Gesundheitshotline 1450 hat 6.573 Anrufe entgegengenommen. 

Tag der sozialen Gerechtigkeit: AK fordert höheres Arbeitslosengeld

 Am Samstag findet der von der UNO initiierte internationale Tag der sozialen Gerechtigkeit statt. Die Krise habe in vielen Bereichen ein soziales Ungleichgewicht deutlich gemacht. Die Arbeiterkammer bekräftigt daher ihre Forderung nach einem höheren Arbeitslosengeld und einer Arbeitsmarkt-Offensive.  „Wer nur mehr 55 Prozent des Einkommens hat, muss trotzdem 100 Prozent der Rechnungen bezahlen. Arbeitslosigkeit darf nicht zu Armut führen,“ so AK-Präsidentin Renate Anderl in einer Aussendung.

Die hohe Arbeitslosigkeit in der Coronakrise wird auch nicht von heute auf morgen verschwinden. Daher urgiert die AK dringend eine Offensive auf dem Arbeitsmarkt. Anderl: „Aus meiner Sicht gibt es genug Arbeit in wichtigen Bereichen, die die Politik viel zu lange vernachlässigt haben. Wir brauchen dringend Personal in der Pflege, in den Kindergärten, in der Bildung, im öffentlichen Nahverkehr, im Kampf gegen die Klimakrise. Die öffentliche Hand muss hier eine wesentliche Rolle spielen, um diese Jobs zu schaffen.“

Erstmals Katze in Österreich Corona-positiv 

In Bregenz wurde österreichweit zum ersten Mal eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bei einer Katze nachgewiesen. Menschen können nicht von Katzen angesteckt werden – wohl aber umgekehrt. Das berichtet der ORF Vorarlberg.

„Die Symptome der Katze waren Fieber, ein bisschen abgemagert, Durchfall und sehr müde. Wir dachten wir gleich an eine Virusinfektion und wollten sicher sein. Also haben wir auch auf SARS-CoV-2 untersuchen lassen,“ so Tierarzt Karl Fürst:  Das Tier wurde offenbar von an Covid-19 erkrankten Personen in der Familie angesteckt. Das Virus ist also vom Menschen auf das Tier übertragbar. Umgekehrt aber nicht: „Für den Menschen ist es nicht gefährlich. Die Katze kann erkranken, das weiß man schon seit Wuhan“, so der Veterinär. Mittlerweile ist die Katze wieder gesund.

Bis zu 30 Prozent der Austro-Gastro öffnet nicht mehr 

Der Chef des Österreich-Ablegers des deutschen Lebensmittel-Großhändlers Metro, Xavier Plotitza, zeichnet wegen der Coronakrise und der einhergehenden Lockdowns ein rabenschwarzes Bild für Österreichs Gastronomie. "Wir gehen davon aus, dass nach dem Ende des Lockdowns 20 bis 30 Prozent der Betriebe nicht wieder aufsperren werden", sagt der Manager gegenüber dem Kurier.

"Besonders im November hat sich die Lage verschärft. Aber wir werden das aushalten", sagt Plotitza zum Geschäft seines Konzerns in Österreich. Eine Normalisierung für sein Unternehmen erwartet er erst in 24 Monaten, im schlimmsten Fall erst in drei Jahren. Ob Metro weitere staatliche Covid-Hilfen in Anspruch nehmen wird, werde man erst sehen, so der Metro-Mann. Dabei geht es um die nunmehr möglichen Umsatzersätze für Zulieferer der Gastronomie, die seit dieser Woche beantragbar sind. Der vorgeschriebene Umsatzentfall bei Gastro-Kunden von mindestens 50 Prozent dürfte aber nicht erreicht werden, räumt Plotitza ein. "Weil wir haben ja nicht nur Gastro-Kunden." 
 

Mit FFP2-Maske und negativem Test im Restaurant?

Die Branchenvertreter der Wiener Gastlichkeit, Dominic Schmid (Fachgruppenobmann der Hotellerie), Wolfgang Binder (Obmann der Kaffeehäuser) und Peter Dobcak (Gastronomie-Obmann), fordern, dass die Wiener Hotels, Kaffeehäuser und Restaurants unter ähnlichen Rahmenbedingungen aufsperren dürfen wie die körpernahen Dienstleister. Sprich: Die Gäste müssen einen aktuellen, negativen Test vorweisen und dort, wo es möglich ist, FFP2-Masken tragen. Denn nach ihrer Ansicht sei die Öffnung der Betriebe ein Schlüssel dazu, die Testungen der Bevölkerung konstant hoch zu halten, Infizierte schneller zu identifizieren und so Ansteckungsketten zu unterbrechen. „Wir können diese Regeln genauso einhalten wie körpernahe Dienstleister und auch unsere Mitarbeiter regelmäßig testen. Wir haben die Registrierungspflicht gemeistert und werden auch die Test-Kontrollen schaffen“, erklärt Dobcak.

Hotels: "Lasst uns aufsperren"

Die Hotellerie hat sogar ein eigenes Hygienegütesiegel entwickelt, mit dem die Häuser auf ihre erhöhten Sicherheitsvorkehrungen hinweisen können. „Wir haben im letzten Sommer binnen weniger Wochen rund 50 Hotels mit diesem Siegel auszeichnen können – und stehen für weitere Beratungen und Unterstützungen zur Zertifizierung bereit“, so Schmid, der appelliert: „Wenn die Regierung will, dass möglichst viel getestet wird, dann können wir dafür sorgen. Lasst uns aufsperren“.

Eintritt mit Testergebnis steigert Motivation zum Testen

„Das schlagende Argument ist der Erfolg der Öffnung von Frisören und Co.“, so Cafetier Binder. „Wir haben gesehen, dass die Zahl der freiwilligen Tests schlagartig gestiegen ist, als die Frisiersalons wieder öffnen durften. Jetzt flacht die Zahl der Testungen aber wieder ab, da nur die wenigsten jede Woche ihre Haare schneiden lassen. Ins Kaffeehaus kommen viele unserer Stammgäste aber jeden Tag. Und wenn sie sich dafür testen lassen müssen, könnte Österreich die Zahl der Tests über einen langen Zeitraum konstant hoch halten“. Den Tourismus zu öffnen, sei daher der richtige Weg, um einerseits die Pandemie zu bekämpfen, andererseits auch das grassierende Wirtschaftsvirus.

Heute Gipfel über Gastronomie und Hotellerie

In die Diskussion um die Gastro-Öffnungen kommt Bewegung: Bundeskanzler Sebastian Kurz hat für heute Früh einen Gipfel im Kanzleramt einberufen, um über die nächsten Schritte zu debattieren. Um 9.45 Uhr wird der Kanzler gemeinsam mit Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (sie ist in Quarantäne und wird per Video-Call zugeschaltet) und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer mit Branchen-Vertretern konferieren. Die Gastro pocht auf einen Öffnungstermin vor Ostern, sofern das die Fallzahlen erlauben. 

Schwangerere Handelsmitarbeiterinnen sollen freigestellt werden

Gewerkschaft und Arbeiterkammer fordern, dass die Freistellung von schwangeren Arbeitnehmerinnen als Corona-Schutz auf den Handel ausgeweitet wird. Derzeit haben nur schwangere Berufstätige in körpernahen Dienstleistungen das Recht darauf. Betroffenen Arbeitgebern wird das fortbezahlte Entgelt für diese ersetzt. Im stationären Handel sei der Kundenkontakt lose, jedoch in einigen Fällen unumgänglich. "Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, auch schwangeren Handelsmitarbeiterinnen die Möglichkeit auf Sonderfreistellung während der Pandemie zu geben, sofern diese nicht auf einen anderen Arbeitsplatz versetzt werden können", sagt Handelsverbands-Chef Rainer Will.

Der Lagerbereich sei für Schwangere schwer möglich, da dort vorwiegend körperlich anstrengende Arbeit zu verrichten ist. Schwangere Handelsmitarbeiterinnen gehörten daher ab der 14. Schwangerschaftswoche von der Sonderfreistellung erfasst. Der Arbeitgeber müsse in diesem Fall die Kosten vom Krankenversicherungsträger ersetzt bekommen. 

Herzpatienten meiden Spitäler 

Trotz eines strengen Sicherheitskonzeptes mit Besuchsverboten, Eingangschleusen, verpflichtenden Tests würden Herzpatienten noch immer Spitäler meiden, so der Leiter der Abteilung für Kardiologie am AKH, Christian Hengstenberg im OE1-Morgenjournal. Dabei könne man ohne Gefahr in das Krankenhaus gehen, "wenn eben Not am Mann ist, also wenn man Beschwerden hat, die man so bislang nicht, nicht kennt." Gerade in unserer Gesellschaft ist ja die Sterblichkeit an Herzkreislauf-Erkrankungen am höchsten - also sogar noch höher als von Krebserkrankungen. Und deswegen ist meine große Sorge die, dass man eben diese Tatsache vernachlässigt unter dem Blick auf diese Corona-Infektionen, die jetzt überall in den Medien und überall ihre, ihren Einzug haben", so der Mediziner. 

Bei Symptomen Rettung rufen

Die Corona-Krise habe dafür gesorgt, dass die Zeit zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und dem Eintreffen im Krankenhaus sich durchschnittlich von sechs auf 18 Stunden verdreifacht hat. "Im schlimmsten Fall endet das mit dem plötzlichen Herztod akut, oder aber auch in eine ganz schwere Herzmuskel-Schwäche und eingeschränkte Lebensqualität im weitesten Sinne", warnt der Leiter. Deshalb müsse man bei Beschwerden im Brustkorb, also "beispielsweise hinter dem Brustbein, möglicherweise mit Ausstrahlung in den linken Arm oder beispielsweise im Oberbauch drückende Beschwerden und die für zehn Minuten lang nicht weggehen und es was ist, was Sie eben gar nicht kennen", auf jeden Fall die Rettung rufen und in das Krankenhaus gehen. Herz-Patienten könne man laut dem Mediziner uneingeschränkt die Corona-Impfung verabreichen.

Offener Brief der IG Theaterarbeit an Regierung

Die IG Freie Theaterarbeit richtet einen offenen Brief an die österreichische Bundesregierung und die Landesregierungen über die Situation der freien Darstellenden Künste aufgrund der Maßnahmen im Kampf gegen die Coronapandemie.

Kommentar und Anregungen der IG Freie Theaterarbeit zur Situation der freien darstellenden Künste

Experten orten Zick-Zack-Kurs der Regierung 

Die Bilanz über die Regierungsarbeit im ersten Corona-Jahr fällt laut Politologen eher durchwachsen aus. Sowohl Peter Filzmaier von der Donau Uni Krems wie auch Katharina Stainer-Hämmerle von der Fachhochschule Kärnten sprachen im APA-Interview von einem Zick-Zack-Kurs bei der Kommunikation: So habe Türkis-Grün anfangs sehr auf Angst gesetzt, im Sommer dann auf Laissez-faire, dann auf Eigenverantwortung und zuletzt auf eine Mischung, so Filzmaier, dies schaffe Verunsicherung.

Politik-Berater Thomas Hofer verwies darauf, dass im Frühjahr stark mit "Angst-Bildern" gearbeitet wurde (etwa mit der Warnung von Kurz Ende März, es werde bald jeder irgendjemanden kennen, der an Corona verstorben ist). "Dann aber gab es fast einen Wettlauf: 'Was machen wir zuerst auf'." Damit sei das Bild vermittelt worden, "man hätte es de facto überstanden".

Einen Wandel orten Filzmaier, Hofer und Stainer-Hämmerle im jüngsten Vorgehen der Regierung, auch Experten vor den Vorhang zu bitten. Auch die Einbindung der Opposition und der Länder sei ein richtiger, wenn auch später Schritt, gewesen, sagte Hofer. 
 

Weniger Firmenübernahmen im Corona-Jahr 2020 

Die Anzahl der Firmenübernahmen ist in Österreich im Corona-Jahr 2020 um 15 Prozent zurückgegangen. Zugleich ist der dabei umgesetzte Betrag um 10 Prozent gestiegen. Vor allem innerösterreichische Übernahmen waren relativ stabil, zur hohen Gesamtsumme haben Großprojekte beigetragen, geht aus dem am Freitag veröffentlichten Deloitte-M&A Index hervor. Da nicht bei allen Transaktionen die Beträge bekannt sind, ist der Wertanstieg aber mit Vorsicht zu genießen, warnt Deloitte. 
 

Welche Skigebiete offen haben

Gastein und Obertauern wollen weiter offen bleiben. Die Bergbahnen in Rauris beendeten hingegen die Saison am vergangenen Sonntag. Vorerst keinen Liftbetrieb gibt es auf der Steinplatte im Grenzgebiet zwischen Tirol und dem Salzburger Pinzgau. Gaissau-Hintersee im Umkreis der Stadt Salzburg wird je nach Auslastung und Witterung ihre Tore offen halten. Die beiden größeren Skigebiete Oberösterreichs, Wurzeralm und Hinterstoder halten bis Ende Februar den Betrieb täglich aufrecht. Die Skigebiete in Niederösterreichs ebenso. In Kärnten haben fast alle großen Skigebiete die Skisaison bis Ostern anberaumt. 

Die Infos des Vortags:

FFP2-Maskenpflicht im Freien möglich, knapp 2.000 Neuinfektionen

Wien wieder auf Rot, Oberösterreich bleibt auf Orange

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