Affenpocken-Verordnung
Bei Symptomen drohen vier Wochen Quarantäne

Die Affenpocken-Verordnung des Gesundheitsministeriums regelt den Umgang mit deren Kontaktpersonen. | Foto: Michael Bihlmayer / ChromOrange / picturedesk.com
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  • Die Affenpocken-Verordnung des Gesundheitsministeriums regelt den Umgang mit deren Kontaktpersonen.
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Am Dienstag schickte das Gesundheitsministerium die Empfehlungen für den Umgang mit Kontaktpersonen von Affenpocken-Patienten an die Gesundheitsbehörden in den Ländern. Demnach werden Kontaktpersonen nur abgesondert, wenn sie Symptome entwickeln. Doch dann müssen sich die Betroffenen auf eine lange Zeit in Quarantäne gefasst machen.

ÖSTERREICH. Laut Empfehlungen wird analog zum Coronavirus nach Typ I- und Typ II-Kontaktpersonen unterschieden, was nach der Intensität des Kontakts definiert wird. Typ I sind Hochrisikokontakte, "die direkten Kontakt mit Hautläsionen (alle Stadien, inklusive Krusten) oder Schleimhäuten eines symptomatischen Affenpockenfalles, dessen Körperflüssigkeiten oder zu potenziell infektiösem Material" haben, wie es in den Empfehlungen heißt. Konkret gehören dazu Sexualpartner, Haushaltskontakte, Übernachtungspartner im selben Raum, 
Hautkontakt mit geteilter Kleidung, Gegenstände am Arbeitsplatz oder Bettwäsche,  unmittelbare Nachbarn in Bussen, Flugzeugen oder Zügen.

Was müssen Kontaktpersonen beachten?

Bei Typ I-Kontakten empfehlen die Experten des Gesundheitsressorts zunächst einmal die namentliche Registrierung mit der Erhebung von Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Berufsort, Berufstätigkeit und Wohnverhältnissen durch die zuständige Gesundheitsbehörde. Enge Kontaktpersonen, die als K1 eingestuft sind, müssen weiters erst in Quarantäne, wenn sie innerhalb 21 Tagen Symptome zeigen. Für Erkrankte ist ein Spitalsaufenthalt nicht zwingend nötig.

"Niemand muss Angst haben, bei Kontakt mit Affenpocken sofort isoliert zu werden", beruhigt Rauch. | Foto: Florian Schrötter
  • "Niemand muss Angst haben, bei Kontakt mit Affenpocken sofort isoliert zu werden", beruhigt Rauch.
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Typ II-Kontakte sind kurze soziale Kontakte, Arbeitskolleginnen und -kollegen, die sich kein Büro teilen, kurze Aufenthalte im Fitness-Studio, Sauna, Bad oder Ähnliches ohne sexuellen Kontakt und Personen mit adäquater persönlicher Schutzausrüstung. Dazu zählen FFP2- oder höherwertige Masken, langärmelige Schutzmäntel, Schutzbrille und Handschuhe. Drei Punkte - Contact Tracing, Information und Selbstüberwachung - werden auch für Typ II-Kontakte empfohlen. 

Wird die Erkrankung tatsächlich festgestellt, muss der Patient nur ins Spital, wenn dies Arzt oder Gesundheitsbehörde entscheiden. Ist der Verlauf leicht, reicht häusliche Selbstisolation, die erst endet, wenn die letzten Krusten abgeheilt sind. Das kann aber bis zu vier Wochen dauern.

Bei Typ I-Kontakten empfehlen die Experten das Contact Tracing. | Foto: Diabl/BRS
  • Bei Typ I-Kontakten empfehlen die Experten das Contact Tracing.
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Zwei bis vier Wochen ansteckend

Das Gesundheitsministerium wies erneut darauf hin, dass mit Affenpocken infizierte Menschen für die gesamte Dauer der Erkrankung von zwei bis vier Wochen selbst ansteckend sind. Als Symptome gelten laut Empfehlung plötzlich einsetzendes hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Erschöpfung und sehr häufig auch Lymphknotenschwellung. Ab den ersten Symptomen ist Ansteckungsfähigkeit gegeben. Derzeit gebe es keine weiteren Verdachtsfälle von Infektionen mit dem Affenpockenvirus, sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

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