EU-Entscheidung
Das sagen Österreicher zum Kandidatenstatus der Ukraine
Eine neue Studie der EU zeigt die Einstellung der europäischen Bürgerinnen und Bürger zur Union. In Österreich sind diese erstaunlich negativ. Die Bevölkerung sieht ebenso weitere EU Erweiterungen skeptisch - anders als die österreichischen Vizepräsidenten des EU-Parlaments.
ÖSTERREICH. Eine neue Studie des Eurobarometers liefert ernüchternde Ergebnisse für Europäerinnen und Europäer. Denn die europäische Überzeugung ist in Österreich nicht angekommen. Nur 38 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen sehen die Europäische Union grundsätzlich positiv.
Ein Fünftel sieht EU negativ
Eine neue Studie, die im Frühling 2022 durchgeführt wurde, fragt die Einstellung der Bürgerinnen und Bürger zur Europäischen Union ab. Das Ergebnis: Wenn es um ein positives Bild der EU geht, liegt die Republik Österreich meist im unteren Drittel der Mitgliedsstaaten. 22 Prozent sehen die Union in einem ziemlich oder sehr negativen Licht. 38 Prozent sehen sie sehr oder ziemlich positiv. Der Rest ist neutral eingestellt. Ein negativeres Bild der EU haben in dieser Frage nur die Slowakei und Griechenland.
Ist die EU-Mitgliedschaft eine gute Sache?
Obwohl nur 38 Prozent die EU positiv sehen, finden dennoch 46 Prozent der Befragten, dass die Mitgliedschaft Österreichs eine gute Sache ist. 36 Prozent stehen dieser Frage neutral gegenüber. Auch damit liegt die Republik weit unter dem europäischen Durchschnitt und wird nur gefolgt von der Slowakei und Griechenland. Nur in sechs Mitgliedsstaaten halten weniger als die Hälfte der Befragten die Mitgliedschaft für eine gute Sache.
Einstellungen zum Kandidatenstatus der Ukraine
Etwa die Hälfte der Befragten findet nicht, dass die EU zusätzliche Erweiterungen aufgrund des russischen Angriffskriegs erwägen sollte. Das sehen die österreichischen Vizepräsidenten des europäischen Parlaments, Othmar Karas (ÖVP) und Evelyn Regner (SPÖ) anders. "Die Augen vor der geopolitischen Situation zu verschließen wäre nicht richtig", so Regner. Der Beitrittskandidatenstatus der Ukraine sei ein wichtiges politisches Symbol. Auch Karas spricht sich für den Kandidatenstatus der Ukraine aus. Das Land hätte bereits 70 Prozent der Standards und Normen der Union seit dem Assoziierungsabkommen 2016 erfüllt.
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