Nach Kurz Rückzug
Kanzler Schallenberg stellt sein Amt zur Verfügung
Nach dem Rückzug von Sebastian Kurz wird auch Alexander Schallenberg sein Amt als Bundeskanzler zurücklegen, wie die APA mitteilte. 52 Tage war Alexander Schallenberg bislang im Amt. Damit dürfte er der kürzest dienende Kanzler in der Geschichte der Zweiten Republik werden.
ÖSTERREICH. Am Donnerstag überschlagen sich die Ereignisse: Nach dem der zweifache Alt-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) seinen völligen Rückzug aus der Politik bekanntgab, wird ihm auch Alexander Schallenberg folgen.
"Beide Ämter in einer Hand vereinen"
"Es ist nicht meine Absicht und war nie mein Ziel, die Funktion des Bundesparteiobmanns der Neuen Volkspartei zu übernehmen. Ich bin der festen Ansicht, dass beide Ämter - Regierungschef und Bundesparteiobmann der stimmenstärksten Partei Österreichs - rasch wieder in einer Hand vereint sein sollten", erklärte Schallenberg seine Rücktrittsankündigung in einer schriftlichen Stellungnahme. Er habe sich "in einer sehr herausfordernden Phase für die Bundesregierung und die Neue Volkspartei bereit erklärt", das Amt des Kanzlers zu übernehmen.
Der frühere Außenminister war erst am 11. Oktober von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Kanzler angelobt worden - nachdem Kurz im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen gegen ihn und sein Umfeld als Regierungschef zurückgetreten war. Ob er wieder ins Außenministerium zurückkehren möchte, teilte Schallenberg in der schriftlichen Stellungnahme nicht mit. Aber er zollte Kurz für die Entscheidung, auch alle anderen politischen Posten (Klubobmann, Parteiobmann) abzugeben, "großen Respekt".
Nehammer Kanzler-Favorit
Bereits am Nachmittag verdichteten sich die Gerüchte, dass Schallenberg als Bundeskanzler Platz mach. Innenminister Karl Nehammer soll ihm folgen, so der Tenor. Laut Meldungen wolle die ÖVP möglichst alle Verbindungen zu sämtlichen U-Ausschuss-Themen der vergangenen Monate kappen, Nehammer wäre dafür, weil unbelastet, die ideale Besetzung für einen Neustart. Der gelernte Diplomat Alexander Schallenberg könne dann die EU- und Verfassungsagenden im Kanzleramt übernehmen. Verfassungsministerin Karoline Edtstadler soll neue Innenministerin werden. Mehr zu den Gerüchten hier.
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