Kurz-Film feierte Premiere
Mit falscher Information zum Interview geladen
- Am Mittwochabend ging die Premiere des ersten Films über Sebastian Kurz über die Bühne. Nun tut sich Kritik von Seiten der für den Film Interviewten auf.
- Foto: Christopher Dunker/BKA
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Am Mittwochabend feierte der zweite Film über Ex-Kanzler Sebastian Kurz namens "Kurz – der Film" im Wiener Artis-Kino Premiere. Im Film kommen neben Kurz auch Polit-Größen wie Ex-Kanzler Christian Kern, Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper oder Arnold Schwarzenegger zu Wort. Sie kritisieren, dass man sie damals nicht richtig über den Film und seine Inhalte informiert habe.
ÖSTERREICH. Die Premiere lockte neben Kurz selbst auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (beide ÖVP) und Arbeitsminister Martin Kocher und einige ÖVP-Nationalratsabgeordnete ins Kino. Auch Ex-Ministerin Elisabeth Köstinger und Gernot Blümel (beide ÖVP) ließen sich das nicht entgehen. Thema von Sascha Köllnreitners Film ist der "Ibiza"-U-Ausschuss. Wegen seiner Falschaussage in ebendiesem steht er im Oktober vor Gericht. Im Film äußerte er sich ausgiebig über seine eigene Sicht von Aufstieg und Fall. Eine PR-Show soll der Film aber nicht sein, denn auf die Frage, ob er sich so sein Comeback in die Politik erhofft, antwortete er: "Nein, definitiv nicht."
Kurt Langbeins Kurz-Film "Projekt Ballhausplatz" wolle sich der Ex-Kanzler aber nicht ansehen: "Ich glaube, das lasse ich aus." Der Regisseur hatte Kurz nach einem Interview gefragt, ohne den Eindruck zu erwecken "objektiv" zu sein, so Kurz. Premiere ist – auch wenn der Ex-ÖVP-Parteichef nicht kommt – am 21. September.
- Kurt Langbein präsentiert "Projekt Ballhausplatz".
- Foto: Langbein& Partner
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Falsche Themen-Angaben bei Interview-Anfragen
Unzufrieden über den Hergang der Interviews sollen sich Arnold Schwarzenegger, die beiden Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel und Christian Kern sowie Ex-Neos-Chef Matthias Strolz und Stephanie Krisper zeigen. Sie sollen nicht richtig über das Projekt informiert worden sein. Die "Heute" berichtete etwa, dass Kern geglaubt haben soll, dass es sich um eine "internationale Koproduktion im Auftrag eines Streamers" handle, was er wiederum gegenüber "Puls24" bestätigte.
Gegenüber der "Kronen Zeitung" ließ Köllnreitner wissen, dass das zum damaligen Zeitpunkt auch so gewesen sei. Man habe mit großen Streamingdiensten verhandelt. Die Investoren zogen dann jedoch die Kinoleinwand vor, da der Film dort genauso funktionieren würde, hieß es.
- Christian Kern und Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper soll bei der Interview-Anfrage mitgeteilt worden sein, dass es sich bei dem Film, um eine "internationale Koproduktion im Auftrag eines Streamers" handle.
- Foto: Jantzen
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In einem Newsletter des "Heute"-Chefredakteurs Christian Nusser wurde skizziert, wie man Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper gewonnen habe: In dem Dokumentarfilm gehe es um "die Geschehnisse der österreichischen Politik der letzten Jahre, mit besonderem Blick auf Sebastian Kurz", so die Anfrage. Sie soll vorab einen Fragenkatalog zu den Themen "U-Ausschuss", "Team Kurz" und "Zukunft" erhalten haben. Kurz selbst soll hier nur in drei der 18 Fragen namentlich erwähnt worden sein.
Regisseur bestreitet ÖVP-Nähe
Köllnreitner, der gebürtiger Oberösterreicher ist, bestritt eine Nähe zu Kurz oder der ÖVP. Ziel des Films sei es "die Facetten des politischen Werdegangs von Sebastian Kurz mit allen Höhen und Tiefen bis hin zum Abschied von der politischen Bühne" zu zeigen. Zu dem Film überredet, hatte ihn letztendlich Produzent Michael Reisch, der ehemalige Leiter des Filmfestivals in Kitzbühel. Dort trat Kurz erst vor kurzem bei einem Panel auf. Wie TV-Sender "Puls24" informierte, soll Reisch Mitglied des Tiroler Wirtschaftsbundes, einer ÖVP-Teilorganisation sein.
Was die Finanzierung betrifft, soll diese von der deutschen Co-Produktionsfirma Opus-R übernommen worden sein. "Das Warten auf österreichische Fördergelder hätte den Filmstart verzögert", sagte Köllnreitner gegenüber "DerStandard".
- Sascha Köllnreitner führte die Regie zu "Kurz-der Film".
- Foto: Maximilian Lottmann
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