Mückstein
So lange bleibt das Testen vorerst gratis

AMS-Vorstand Johannes Kopf: Manche Arbeitskräfte werden im Zuge der Reformierung der Kurzarbeit ihren Job verlieren."
 | Foto: AMS/Petra Spiola
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Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) verriet, wie lange die flächendeckenden Testangebote gratis bleiben und wann Kinder hierzulande mit einer Impfung rechnen können.

ÖSTERREICH. Den von der Regierung angekündigten Zeitplan, bis Ende Juni allen Impfwilligen die erste Dosis verabreichen zu wollen, hält Mückstein am Sonntagabend in der ORF-Diskussion "Im Zentrum" trotz Zweifeln einzelner Bundesländer für realistisch: "Das ergibt sich aus den nach Österreich gelieferten Impfstoffdosen." Mit der Zulassung des Pfizer-Impfstoffes für Kinder im Alter von 12-15 durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA komme nun eine weitere Gruppe zur "impfbaren Bevölkerung" dazu, die aber erst im Juli und August geimpft werden können. Von einer Impfung für Kinder hält er viel: "Es geht um eine Abwägung Risiko gegenüber Wirkung. Und da sagen die Fachgesellschaften: 'Bitte impfen wir die 12- bis 15-Jährigen." Zudem spricht sich Mückstein für die Verwendung von Luftfiltern in Schulen aus.

Wie lange werde man sich angesichts der immer steigenden Anzahl der Geimpften gratis testen lassen können? Inzwischen wurden bis Sonntag mehr als fünf Millionen Impfdosen verabreicht- ein neuer Meilenstein. Jetzt sind 19,77 Prozent vollimmunisiert. "Testen bleibt jedenfalls über den Sommer gratis", sagte der Gesundheitsminister.

"Jeden Herbst gegen Corona impfen"

Die Virologin Dorothea von Laer ging davon aus, dass das Coronavirus dauerhaft bleiben und wie die Grippe jährlich zu schweren Atemwegserkrankungen führen wird: "Wie man gegen die Grippe im Herbst impft, wird man auch gegen Corona im Herbst impfen." Dank steigender Immunisierung der Bevölkerung werde man im kommenden Herbst mit der Situation besser umgehen können, wenn genügend Leute geimpft sind. Die Maskenpflicht könne man über den Sommer schrittweise lockern, prophezeit die Expertin. 

Kopf: "Können nicht alle Arbeitsplätze erhalten"

Unterdessen war AMS-Chef Johannes Kopf zuvor Gast in der ZIB2. Mit dem Auslaufen einiger Coronahilfen der Regierung, die Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) zuletzt thematisierte, müssten sich auch viele Arbeitslose bzw. in Kurzarbeit befindliche Personen auf Veränderung einstellen. Mit Juli soll das Kurzarbeitsmodell verändert werden. "Es geht darum, einen Weg aus dieser Förderung zu finden. Der Ausstieg wird ein bisschen schmerzhaft werden, man muss hier bewusst Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen", betonte Kopf.

AMS-Vorstand Johannes Kopf: Manche Arbeitskräfte werden im Zuge der Reformierung der Kurzarbeit ihren Job verlieren."
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Bei der Luftfahrtbranche gebe es beispielsweise die Situation, dass diese 20 Prozent zu viel Personal habe - das werde auch bei AUA und Flughafen Wien Auswirkungen haben. Ziel müsse es sein, dass zwar Jobs verloren gehen, aber die betroffenen Menschen rasch eine andere Arbeit finden können. Kopf wies darauf hin, dass es "in diesen Tagen" erstmals wieder 100.000 offene Stellen beim AMS gebe.

Kopf lehnt dauerhaft erhöhte Nettoersatzrate ab

Von einer dauerhaften Erhöhung der Nettoersatzrate für Arbeitslose, wie es die Gewerkschaft fordert, hält Kopf nicht viel. Internationale Studien würden zeigen, dass eine Absenkung der Arbeitslosenunterstützung nach drei Monaten die Betroffenen tatsächlich zu mehr Flexibilität, also zur Annahme eines weniger idealen Jobs, motiviere. Er, Kopf, sei daher für eine anfangs höhere Unterstützung mit einer Absenkung. Er glaube aber nicht, dass die Unterstützung mit der Zeit dann noch weiter hinuntergehen sollte.

Derzeit erhalten Arbeitslose bis zu einem Jahr 55 Prozent des letzten Nettogehalts als Arbeitslosenentgelt. Gewerkschaft und andere fordern 70 Prozent. Der Wirtschaftsbund hat ein Modell vorgelegt, wonach das Arbeitslosengeld zwar mit 70 Prozent des letzten Nettogehalts startet, dann aber schrittweise auf 40 Prozent fällt.

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