„Long Covid"
Sozialversicherungsträger gegen eigene Reha
Der Dachverband der Sozialversicherungsträger (ÖSV) erteilt der Forderung der Gesundheitslandesräte nach einer eigenen Rehabilitation von „Long Covid“-Patientinnen und -Patienten eine Absage. Am Wochenende hatte die Gesundheitslandesräte der neun Bundesländer die Einbeziehung der Reha-Kosten für "Long Covid"-Patienten in die Sozialversicherung gefordert.
ÖSTERREICH. Zwischen zehn und 20 Prozent der Corona-Patientinnen und -Patienten leiden auch nach einer überstandenen Erkrankung noch an Folgewirkungen, genannt „Long Covid“. Eigene „Long Covid“-Rehaeinrichtungen sind derzeit in Österreich aber nicht vorgesehen. Der Vorsitzende des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, begründete dies am Montag im Gespräch mit der APA damit, dass es schon jetzt Reha für „Long Covid“-Patientinnen und -Patienten gebe. Diese würden je nach Krankheitsbild behandelt.
Es gebe aber nicht die eine Erkrankung, sondern unterschiedliche Krankheitsbilder, so Lehner weiter. Manche Patientinnen und Patienten haben Probleme mit der Lunge, andere benötigen aber eine kardiologische oder eine neurologische oder eine psychologische Behandlung. Patientinnen und Patienten würden deshalb den jeweiligen Rehaeinrichtungen zugeteilt.
Lehner sieht das als wirksamer und nachhaltiger an, als eigene Rehaeinrichtungen für „Long Covid"-Erkrankte. Solche Einrichtungen würden auch von Chefärztinnen und -ärzten der Sozialversicherungen für nicht sinnvoll erachtet werden, betonte der Dachverbandschef.
Bundesländer fordern Reha auf Kasse
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sieht das anders. Wie Hacker am Sonntag sagte, müsste zur Übernahme der Kosten durch die Sozialversicherung der Rehaplan des Dachverbands der Sozialversicherungsträger überarbeitet werden. "Wir wollen auf jeden Fall noch in diesem Jahr einen ordentlichen Plan sehen", forderte Hacker. "Das muss Teil des Sozialversicherungssystems werden."
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