Corona-Krise
Streit um Homeschooling: Wer bezahlt E-Learning-Computer für zigtausend Schüler?

Verpflichtendes E-Learning findet in österreichischen Haushalten aktuell statt, doch nicht alle Kinder haben einen Computer zuhause: Strittig bleibt, wer ihnen diesen bezahlt. | Foto: Pixabay
  • Verpflichtendes E-Learning findet in österreichischen Haushalten aktuell statt, doch nicht alle Kinder haben einen Computer zuhause: Strittig bleibt, wer ihnen diesen bezahlt.
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  • hochgeladen von Mag. Anna Trummer

Dänemark hat seine Schulen bereist aufgemacht, vier Länder planen dies Ende April zu tun: In Österreich bleibt das Datum, wann der Schulunterricht wieder aufgenommen wird, weiterhin ein Geheimnis. Fix ist, dass das Homeschooling nach Ostern nun verpflichtend einheitlich als E-Learning in Österreichs Haushalten stattfinden muss. Und auch neuer Stoff muss nun von den Eltern gelehrt werden. Wer für die notwendigen E-Learning-Computer, die in vielen Haushalten fehlen, jedoch aufkommen wird, bleibt strittig.

ÖSTERREICH. Wann die Schulen wieder aufmachen, und ob dort wieder ein Turnunterricht stattfinden kann, das alles ist noch weithin unklar. Damit bleibt der Fernunterricht via E-Learning-Plattformen wie Moodle oder Antolin weiterhin Alltag und wird zudem verpflichtend. Doch dies hat seine Tücken: Denn viele Schüler haben daheim weder Internet noch einen passenden Computer oder Drucker, um den Stoff zu erlernen oder ihre Aufgaben machen zu können. Nun herrscht in Österreich Streit darüber, wer dafür aufkommen soll.

Wer zahlt Computer für bedürftige Schüler?

Laut Bildungsminister Heinz Fassmann sollen bis Anfang Mai 12.000 Geräte an bedürftige Schüler  verteilt werden. Doch dies gilt allerdings nur an Schulen, für die der Bund zuständig ist. Das sind etwa alle AHS und Gymnasien, aber keine Volksschulen. Denn für Pflichtschulen, also Neue Mittelschulen, Polytechnische Schulen oder Volksschulen sind die Länder zuständig, Und diese sollen sich diesbezüglich selbst kümmern, so das Ministerium. Und das tun sie auch. Allerdings höchst unterschiedlich.

Bundesländer wollen Lösung vom Bund

Einige Bundesländer sehen etwa überhaupt das Ministerium in der Pflicht und sagen, der Bund müsse zumindest helfen, die Computer anzuschaffen. Diesbezüglich kommt etwa Kritik aus der Bundeshauptstadt Wien, dem Burgenland und Kärnten. Doch das Ministerium hat in seine Berechnung nur Geräte für die Höheren Schulen in seiner Verantwortung vorgesehen. 

Diskriminierung an 'armen' Kindern

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sieht beim Homeschooling überhaupt eine soziale Diskriminierung. Seinen Erhebungen zu Folge würden in Kärnten rund 9.000 Schülern der Pflichtschulen Computer, Drucker und andere technische Voraussetzungen für das E-Learning fehlen.  In Vorarlberg geht man eigene Wege:  Sammelaktionen und Spenden sollen helfen, genügend Computer für sozial schwache Familien und deren Kinder bereitzustellen.  Das sind in Vorarlberg immerhin rund 1.000 Kinder und Jugendliche, die derzeit nicht am Home-E-Learning teilnehmen können. Bereits 850 Geräte sind bis dato gespendet worden.  

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