Tax Freedom Day: So lange arbeiten wir heuer für den Staat
Heuer fällt der sogenannte "Gedenktag der Steuerzahler" in Österreich auf den 20. August. Auf Englisch wird dieser Tag weltweit als "Tax Freedom Day“ bezeichnet. Es ist jener Tag im Jahr, bis zu dem die Steuerzahler für die Steuern und Abgaben in ihrem jeweiligen Land arbeiten.
Historisch betrachtet hat sich dieser Tag in Österreich vom 30. Juni im Jahr 1976 fast ständig nach hinten verschoben. Seinen Höchststand erreichte er 2001 und im Vorjahr, als wir bis zum 21. August für den Staat arbeiten mussten.
Wir haben dazu Franz Schellhorn, Geschäftsführer der Denkfabrik Agenda Austria, befragt. "Der Trend in Österreich geht eindeutig in Richtung höherer Steuerlast" bestätigt Schellhorn. "Dem gegenüber stehen natürlich auch mehr Leistungen des Staates. Allerdings wirtschaften andere Staaten Europas deutlich effizienter als das der österreichische Staat tut."
Österreich international an der Spitze
Der europäische Ländervergleich zeigt, dass Österreich ein Hochsteuerland ist. Und da es außerhalb Europas kaum Hochsteuerländer gibt, ist Österreich somit weltweit eines der Länder mit den höchsten Steuern und Abgaben. "Im internationalen Vergleich ist Österreich ein teures Pflaster", sagt Schellhorn.
Quelle: Agenda Austria, EU-Kommission
"Allerdings sind hohe Kosten nicht per se das Problem. Es geht um die Gegenleistung. Und die ist in Österreich nun einmal schlechter als in anderen Hochsteuerländern." Was müsste also hierzulande passieren, damit es wieder aufwärts geht?
"Staatshaushalt ausgabenseitig sanieren"
Schellhorn: "Der Staatshaushalt müsste ausgabenseitig saniert werden. Es braucht eine Föderalismusreform, wo nur der ausgeben kann, der auch das Geld einhebt. Und eine Schuldenbremse nach deutschem Vorbild sollte eingeführt werden, um das Problem nicht auf die nachfolgenden Generationen zu verschieben."
Immerhin: Gegenüber 2015 hat sich Österreich beim Tax Freedom Day um einen Tag verbessert. Dank der Steurerreform. Aber auch deshalb, weil heuer ein Schaltjahr war.
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