Corona
Einige heimische Unternehmen wollen Impfstoff selber kaufen

Palfinger-Chef Andreas Klauser will für rund 200 bis 250 Schlüsselkräfte im Unternehmen selbst Impfstoff besorgen.  | Foto: Palfinger GmbH
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  • Palfinger-Chef Andreas Klauser will für rund 200 bis 250 Schlüsselkräfte im Unternehmen selbst Impfstoff besorgen.
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Immer wieder wird Kritik laut, mit den Impfungen gehe es in Österreich zu langsam voran. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) wiederholte bei der Pressekonferenz zu den neuen Corona-Maßnahmen am Montag, man wolle allen Österreichern bis Ende August ein Impfangebot machen. Einigen heimischen Firmen geht das zu langsam – sie wollen sich nun selbst um die Beschaffung des CoV-Impfstoffs kümmern. 

ÖSTERREICH. Dass die Regierung Schlüsselkräfte aus der Industrie im Impfplan von Phase zwei auf Phase drei verschoben, sorgt bei einigen für Unmut. Wenige Unternehmen tun dies öffentlich Kund. So nicht Andreas Klauser, CEO des Kranherstellers Palfinger, er meldete sich am Dienstag im Ö1-Morgenjournal zu Wort. Sein Unternehmen könne „nicht weiter einfach zuschauen und tatenlos warten was passiert“, übte Klauser Kritik. Weltweit beschäftigt Palfinger knapp 11.000 Mitarbeiter. Man habe in der Krise schon einige "Dellen abbekommen". "Wir versuchen hier unterstützend zusätzliche Maßnahen zu setzen, um bestmöglich agieren zu können", so Klauser. 

Privatkäufe prinzipiell legal

Es gehe ihm nicht darum, den nationalen Impfplan zu torpedieren, sagte der Palfinger-Chef. Die Firma könne so wettbewerbsfähig bleiben. Denn Mitbewerber aus Skandinavien könnten die Reisetätigkeit aus April bereits aufnehmen. Angebote, die er dazu bereits bekommen habe, werden derzeit geprüft. Es handle sich dabei um Restmengen aus dem Ausland für rund 200 bis 250 Schlüsselkräfte.

Sollen heimische Firmen selber Impfstoff beschaffen?

Ein solcher Einkauf wäre nach dem Arzneimittel-Einfuhrgesetz legal. Durch den Privaterwerb werde das heimische Vakzinkontingent nicht angegriffen, rechtfertigte Klauser den Schritt.

Industriellenvereinigung zurückhaltend

Die Industriellenvereinigung (IV) zeigt sich bei dem Thema der Selbstbeschaffung von Impfstoffen heimischer Unternehmen zurückhaltend. Grundsätzlich wird den Firmen empfohlen, sich an den nationalen Impfplan zu halten.

Die Präsidentin des Verbandes der österreichischen Impfstoffhersteller, Renée Gallo-Daniel, zeigte im Ö1-Morgenjournal zwar Verständnis dafür, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter schützen wollen, ihr Verband sehe das aber "sehr kritisch". Sie appellierte an Unternehmen: "Wenn so ein Angebot kommt, bitte wenden sie sich an die Behörden."

Man kenne solche Angebote, die Unternehmen erhalten würden: "Und wir müssen wirklich davor warnen, weil diese Impfstoffe, die hier angeboten werden, können entweder nicht aus legalen Quellen stammen beziehungsweise sind auch sehr viele Fälschungen im Umlauf." Hintergrund sei, dass im Rahmen der Pandemie in Europa und weltweit Covid-19-Impfstoffe "ausschließlich in öffentlichen, nationalen Impfprogrammen angeboten werden", sagte Gallo-Daniel.

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Palfinger-Chef Andreas Klauser will für rund 200 bis 250 Schlüsselkräfte im Unternehmen selbst Impfstoff besorgen.  | Foto: Palfinger GmbH
Die Regierung hat Schlüsselkräfte aus der Industrie im nationalen Impfplan von Phase zwei auf Phase drei verschoben. | Foto: Pixabay (Symbolbild)

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