Breitbandatlas
Erster bundesweiter „5G-Monitor“ zeigt Versorgung mit 5G

Die für den Breitbandausbau zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP): „Im neuen Breitbandatlas kann man kinderleicht nachschauen, wie hoch der Ausbaugrad in der Region, in der Gemeinde bis hinunter zum eigenen Häuserblock ist. Das schafft Transparenz und dokumentiert den Ausbaufortschritt.“ | Foto: Paul Gruber
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  • Die für den Breitbandausbau zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP): „Im neuen Breitbandatlas kann man kinderleicht nachschauen, wie hoch der Ausbaugrad in der Region, in der Gemeinde bis hinunter zum eigenen Häuserblock ist. Das schafft Transparenz und dokumentiert den Ausbaufortschritt.“
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Auch in Zukunft sollen in Österreich die Daten über die Versorgung mit festen und mobilen Breitbandnetzen transparent verfügbar sein. Dazu hat das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus  den Breitbandatlas adaptiert und nach eineinhalb Jahren aktualisiert. Dieser zeigt: Österreich machte einen großen Sprung beim Breitband-Ausbau. Auch ein "5G-Monitor" wurde integriert.

ÖSTERREICH. Der Breitbanndatlas für Österreich wird nun auch für mobile Endgeräte optimiert dargestellt und gibt nicht nur detaillierte Information über die Leistungsfähigkeit jedes Internetanschlusses, sondern zeigt für den Mobilfunk mit dem ersten bundesweiten „5G-Monitor“ jetzt auch die bundesweite Versorgung mit 5G. Im Festnetzbereich können Kunden künftig nachschauen, welche Betreiber ihren Häuserblock versorgen.

Zusätzlich zeigt der Atlas ab jetzt nicht nur die Download- sondern auch die Uploadrate jedes Internetanschlusses (wichtig für Anwendungen wie z.B. Homeoffice, E-Learning), sowie verwendete Technologie in einzelnen Gebieten. Zudem sind alle geförderten Projekte der Initiative Breitband Austria 2020 ersichtlich.

Mobilfunknetzversorgung in Österreich | Foto: BMLRT

Aktuelle Versorgungszahlen: 38 Prozent mit Gigabit-Anschlüssen 

Österreich hat bei Gigabit-Anschlüssen stark zugelegt: Die Zahl der Gigabit-fähigen Internetanschlüsse ist in den letzten 1,5 Jahren von 14 auf 38 Prozent aller Haushalte gestiegen. Damit hat sich die Situation in Österreich durch einen Mix aus privatwirtschaftlichem Ausbau und öffentlicher Förderung stark verbessert.

Die 5G-Versorgung liegt laut Angaben der Betreiber bereits bei 50 Prozent der Haushalte, 99 Prozent der rund 4 Millionen Haushalte haben Zugang zu einer Grundversorgung mit Festnetz-Breitband mit bis zu 10 Mbit/s. Die Versorgung mit Anschlüssen schneller als 30 Mbit/s liegt derzeit bei 81 Prozent, bis 2024 durch geförderten Ausbau bei mindestens 91Prozent. Die Versorgung mit ultraschnellen Anschlüssen (schneller als 100 Mbit/s) liegt derzeit bei 68, bis 2024 durch geförderten Ausbau bei mindestens 77 Prozent. Und Gigabit-fähige Anschlüsse (1.000 Mbit) liegen derzeit bei 38, bis 2024 durch geförderten Ausbau bei mindestens 42 Prozent der Haushalte. 

Festnetzversorgung der Haushalte in Österreich | Foto: BMLRT

Maßnahmen zum flächendeckenden Breitbandausbau 

Seit 2015 wurden rund 900 Millionen Euro an Förderungen gewährt. Damit werden Ausbauprojekte in mehr als 1.300 Gemeinden umgesetzt. Die Telekom Konzerne investieren viel Geld in den Ausbau.
60 Prozent der Haushalte werden privatwirtschaftlich durch Unternehmen ausgebaut. Dafür sind entsprechende Rahmenbedingungen notwendig, eine Novelle des Telekommunikationsgesetzes ist derzeit in Begutachtung. Wichtig für die Gebiete, die privatwirtschaftlich nicht ausgebaut werden können (ca. 20 %) ist ein Ausbau durch die öffentliche Hand. Die zweite Breitbandmilliarde ist in Arbeit. Zudem arbeitet die Bundesregierung an der Modernisierung der Förderrichtlinien, um den Breitbandausbau auf die Herausforderungen der nächsten zehn Jahre anzupassen.

Ausbau des Mobilfunks mit leistungsfähigen 5G Netzen

Die Voraussetzungen für einen flächendeckenden Ausbau wurde mit der zweiten 5G Frequenzauktion im Sommer des Vorjahres geschaffen. Dabei wurde auch fixiert, dass bis 2025 rund 1.700 Katastralgemeinden, die aktuell mit Mobilfunk unterversorgt sind, leistungsfähige Mobilfunk-Breitbandversorgung erhalten. Das sind rund 80 Prozent der bisher unterversorgten Gebiete.

Im Rahmen der Erstellung der Studie „Empfehlungen zur Umsetzung von 5G in Österreich mit Fokus auf FTI“ hat sich bereits eine Kerngruppe von Industrie und Forschung herauskristallisiert, die an der Einrichtung einer 5G-Plattform "sehr interessiert" ist. Seit nunmehr zwei Jahren läuft das Projekt demnach, umgesetzt wurde die Plattform allerdings noch nicht. Auch wurden potentielle Teilnehmer an einer 5G-Plattform im Bereich Industrie und Forschung identifiziert. Es besteht der Wunsch, dass neben der nationalen und internationalen Vernetzung über die gesamte Wertschöpfungskette in einer 5G Plattform unter anderem Standardisierungsbemühungen koordiniert werden sollen, heißt es in einem internen Papier. 

Ministerin Elisabeth Köstinger, die für die Regionen zuständig ist: „Österreich hat beim Breitband-Ausbau in den letzten 1,5 Jahren einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Der Zugang zu gigabitfähigem Internet ist von 14  auf nunmehr 38 Prozent der Haushalte gestiegen. Damit liegen wir zB vor Deutschland (33 %), Italien (30 %) oder auch Großbritannien (10%). Ziel dieser Bundesregierung ist ein flächendeckender Gigabit-Ausbau bis 2030. Das ist ambitioniert, aber es ist zu schaffen. Die Kombination aus öffentlichen Mitteln für den Ausbau und privatwirtschaftlicher Durchführung funktioniert.“

5G-Monitor: Überprüfung der 5G-Stratgegie

Die Umsetzungspläne zu Infrastruktur und Anwendungen der 5G-Strategie wurden einer internen Evaluierung unterzogen. Die "5G-Strategie" listet 24 konkrete infrastrukturelle Maßnahmen sowie zehn Maßnahmen in Anwendungsfeldern auf, wie etwa:
• Infrastrukturausbau erleichtern und vergünstigen
• flächendeckend Glasfaserinfrastruktur ausrollen
• rasch ausreichend Frequenzen vergeben
• Möglichkeiten schaffen, Infrastruktur gemeinsam zu nutzen
• Nachfrage nach digitalen Technologien anzukurbeln
• Neue digitale Wertschöpfungsketten fördern

5G-Gipfel noch ausständig

Viele Schritte sind noch in Umsetzung, wie aus dem Papier des zuständigen Ministeriums hervorgeht. Beim Punkt "Infrastruktur" etwa wurde die "Verbesserte Kooperation bei Umlegungen aufgrund von Arbeiten auf dem öffentlichen Gut" noch nicht realisiert. Beim Umsetzungsplan für Anwendungen fehlt noch die Durchführung eines "5G-Summit", also eines Gipfels unter der Teilnahme von wichtigen Steakholdern, für die endgültige Realisierung der 5G-Strateige. In dem Papier heißt es dazu: "Das BMVIT hält sich die Option offen, einen 5G-Summit in Österreich zu veranstalten, sobald ein breiter Marktstart bevorsteht. Ab diesem Zeitpunkt kann breiter und konkreter über einen 5G-Rollout in Österreich, über Finanzierungsmöglichkeiten sowie mögliche Anwendungsfelder diskutiert werden." 

Auch sollen Großevents als 5G- Testumgebung genutzt werden. Dieser Punkt konnte -  höchstwahrscheinlich wegen Pandemie bedingter, fehlender Großveranstaltungen - ebenso noch nicht umgesetzt werden.
 

Nach Adressen suchen

Jede/r Nutzer/in kann sich selbst ein Bild machen und über die Seite des Breitbandatlas seine Wohnadresse eingeben, und schauen, wie der Ausbau hier fortgeschritten ist, nach den Kategorien Festnetz, Mobilfunk sowie geförderter Ausbau. Damit sind im Breitbandatlas auch all jene Gebiete ersichtlich, in denen im Zuge der Initiative Breitband Austria 2020 (BBA2020) ein geförderter Ausbau stattfindet. Diese Daten werden auf Basis von 100 × 100 Meter-Rasterzellen dargestellt. Mit mehr als 360.000 Besuchern im Jahr 2019 hat sich der Breitbandatlas als zentrale Informationsplattform über die Breitbandversorgung in Österreich etabliert.

Hier geht es zum Breitbandatlas der Regierung

RTR-Netztest

Der RTR-Netztest stellt Nutzern Informationen über die aktuelle Dienstequalität (ua. Upload, Download, Ping, Signalstärke) ihres Internetzugangs zur Verfügung. Darüber hinaus sind eine Kartendarstellung sowie Statistiken der bisherigen Tests abrufbar. 

Hier geht es zum Netztest

5G Technologie: Welche Vorteile, welche Nachteile?

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