Online Nachhilfe boomt
Gostudent ist wertvollstes heimisches Start-Up
Das Nachhilfeunternehmen Gostudent bekam eine Milliardenbewertung und ist damit das wertvollste Start-Up Österreichs. Die Plattform verbindet online Nachhilfelehrer mit Schülern und wuchs vor allem im Distance-Learning stark.
ÖSTERREICH. Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort: Gerade zu Corona-Zeiten haben Internetplattformen, die das Bedürfnis der Menschen abdecken, Hochkonjunktur. Erst das zweite Unternehmen aus Österreich bekam jetzt eine Milliardenbewertung und es ist weder ein Softwareentwickler, noch eine neue Nano-Technologie, sondern eine Nachhilfeplattform. Die Wiener Firma Gostudent vermittelt mehr als 400.000 online Nachhilfestunden pro Monat und ist das wertvollste Start-Up des Landes.
Milliardenbewertung für Nachhilfeunternehmen
Gostudent schloss seine dritte Finanzierungsrunde mit einer Bewertung von über 1,4 Milliarden Euro ab. Das einzige andere Unternehmen, das die Milliardengrenze bisher überschreiten konnte war die Kryptofirma Bitpanda. Am Weltmarkt wurde das heimische Unternehmen zum neuen Aushängeschild Österreichs. Laut Reuters ist Gostudent in Europa das höchstbewertete Unternehmen bei digitalen Bildungsangeboten. Doch das ist dem Start-Up nicht genug. Mit den neuen Investitionen wollen die Gründer auch nach Kanada und Mexiko expandieren.
Online Nachhilfe boomt
Das Geschäftsmodell von Gostudent ist recht simpel. Wer Internet und eine Matura hat, kann sich als online Lehrer oder Lehrerin bewerben und per Videocall Stunden in unterschiedlichsten Unterrichtsfächern geben. Der Stundensatz beginnt bei 14 Euro. Das Unternehmen wächst in Corona Zeiten ständig: Monatlich nehme man momentan rund 500 neue Lehrende. Im November 2020 wurden mehr als 100.000 Nachhilfe-Einheiten über die Plattform gebucht, im März 2021 waren es 250.000, im Juni 2021 sind es schon mehr als 400.000 – eine Vervierfachung innerhalb eines halben Jahres. Dabei sei Mathematik Unterricht am meisten gefragt. "Das größte Problem für Schüler ist und bleibt überall Mathematik", so Ohswald, Gründer von Gostudent gegenüber dem STANDARD.
Unternehmen im Keller gestartet
An Bill Gates' Vermögen kommen die Gründer, Felix Ohswald und Gregor Müller nicht ganz heran. Doch auch ihr Unternehmen starteten sie aus einem einfachen Keller. Begonnen haben die beiden 2015 mit einem Whatsapp-Service für Hausübungen. Das kam zwar gut an, Geld brachte es jedoch keines. Mittlerweile sieht das anders aus. Die Plattform erzielt knapp neun Millionen Euro Umsatz in 15 Ländern.
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